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sankt georgen peterzell

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Sankt Georgen-Peterzell

Peterzell ist ein Stadtteil der Stadt St. Georgen im Schwarzwald, im Brigachtal westlich von St. Georgen gelegen.

Geschichte

Das älteste und wohl einzige mittelalterliche Baudenkmal in Peterzell ist die Peterskirche, ein Kirchlein mit einigen noch erhaltenen romanischen Bauteilen (Triumphbogen), einem spätgotischen Chor (Rippengewölbe) und Fresken des beginnenden 14. Jahrhunderts (Heilige drei Könige, Christopherus) im ehemaligen romanischen und 1904 abgebrochenen Langschiff. Da zur Geschichte des Ortes schriftliche Quellen aus der Zeit des früheren Mittelalters - vielleicht bis auf eine Ausnahme - fehlen, ist die Kirche weitgehend der einzige Hinweis auf die Existenz Peterzells im Hochmittelalter oder noch früher. Ob es indes einen karolinger- oder nachkarolingerzeitlichen Kirchenbau gegeben hat, mag dahin gestellt bleiben (siehe den Türsturz im gotischen Chor). Nun erwähnt der Gründungsbericht des Klosters St. Georgen hinsichtlich des Gründungsgutes der Mönchsgemeinschaft in St. Georgen: ?Dieses Landstück war begrenzt im Osten durch das Eigentum der heiligen Maria, im Westen durch die Quellen der Brigach, nach Süden aber durch den Rand eines langen Berges, und nach Norden erstreckte es sich bis zu den Siedlungen jenseits des Waldes.? Mit dem ?Eigentum der heiligen Maria? ist mit großer Wahrscheinlichkeit Gut des Klosters Reichenau - in Peterzell - gemeint - ein Mal, weil das Münster in Reichenau-Mittelzell als Patronin die Gottesmutter Maria hatte, zum Zweiten, weil Peterzell noch im 14. Jahrhundert - wie wir gleich sehen werden - im Eigentum des Klosters auf der Bodenseeinsel war. Dazu passen der Ortsname auf -zell, der auf eine Klosterzelle (der Reichenau) hinweist, das Patrozinium der ?Peter?zeller ?Peters?kirche, das dem auch auf der Reichenau (in Niederzell) verehrten Apostel entspricht, und schließlich die Tatsache, dass mit Hezelo ein Klostervogt der Reichenau Gründer des Klosters St. Georgen war. Manch ein Grundstück wird im Rahmen der St. Georgener Klostergründung durch den Vogt der Reichenau entfremdet worden sein. Warum nicht auch Güter westlich des Reichenauer Besitzes in Peterzell? Gewissheit ist in diesen Fragen aber nicht zu bekommen, und so verlassen wir im Folgenden die ungewissen Anfänge Peterzells.

Die erste (urkundliche) Nennung des Ortes datiert aus dem Jahr 1331. 1369 verkaufte das Kloster Reichenau Peterzell mit dem Mühlbach und Hohenbrunnen sowie die Lehen am Ruprechtsberg (Rupertsberg) an das Kloster St. Georgen. Letzteres erwarb zudem im Jahr 1381 die halbe Vogtei über Peterzell von Egnolf von Wartenberg, 1445 folgte der Erwerb der anderen Hälfte, die das Kloster vom Rottweiler Patrizier Bernhart Haugg kaufte. Im selben Jahr gelangten die Grafen von Württemberg in den Besitz Peterzeller Güter, die vormals den Herren von Falkenstein gehört hatten. Mit dem Erwerb St. Georgens in der Reformationszeit war nun ganz Peterzell Teil des württembergischen Territoriums. Eine weitere Zäsur stellte die Zerstörung des Ortes durch die Villinger Bürger im Jahr 1525 dar.

Der Wiederaufbau Peterzells leitet dann die frühe Neuzeit des kleinen Ortes im Württemberger Herzogtum ein. 1810 wurde Peterzell badisch, seit 1974 ist Peterzell ein Teilort von St. Georgen.

Literatur


Sankt Georgen im Schwarzwald

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