Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

quasar

qa qb qc qd qe qf qg qh qi qj qk ql qm
qn qo qp qq qr qs qt qu qv qw qx qy qz

Quasar

Ein Quasar ist ein sehr weit entferntes astronomisches Objekt, die Bezeichnung kommt von der englischen Abkürzung für "quasi-stellar radio source". Synonym wird auch QSO, als Abkürzung für "quasi-stellar object" benutzt. "Quasi-stellar", zu deutsch in etwa "so wie ein Stern / eine Sonne" kommt aus der Geschichte, in der Quasare wie Sterne als punktförmige Objekte in astronomischen Beobachtungen auftauchten.

Quasare gehören wie Seyfertgalaxien zur Klasse der aktiven Galaxien. Es handelt sich um Galaxien, die im Vergleich zu normalen Galaxien ein sehr massives Schwarzes Loch in ihrem Zentrum haben, das mehrere Millionen bis Milliarden Sonnenmassen umfassen kann. Dieses Schwarze Loch nimmt ständig an Masse zu, da Materie aus der umgebenden Galaxie (Interstellares Gas oder zerrissene Sterne) durch die Gravitation des Schwarzen Loches angezogen wird. Dieser Vorgang des Ansammelns von Materie wird in der Astronomie Akkretion genannt. Aufgrund der Drehimpulserhaltung bei der einfallenden Materie kann diese nicht direkt in das Schwarze Loch fallen, so dass sich um es herum eine Akkretionsscheibe bildet. Durch Reibung heizt sich diese Scheibe auf, wobei gleichzeitig Teile der Materie Drehimpuls verlieren und so in das Schwarze Loch fallen können. Die Emission der aufgeheizten Akkretionsscheibe ist das, was man als typische Strahlung des Quasars beobachtet. Sie kann eine Leuchtkraft ähnlich der von mehreren Milliarden Sternen erreichen und somit so viel Licht abstrahlen, wie die gesamte umgebende Wirtsgalaxie.
Senkrecht zur Ebene der Akkretionsscheibe kann aus bisher nicht endgültig geklärten Gründen Materie mit sehr hoher Geschwindigkeit in die umgebende Galaxie und den weiteren Weltraum ausgestoßen werden. Diese "Jets", (Materieströme, die immer in Paaren auftreten - auf jeder Seite des AGN einer), können dann im Radiowellenlängenbereich als starke elektromagnetische Strahlung beobachtet werden. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang Quasare in "radio-laute" und "radio-leise" Klassen, je nach Stärke der Radiostrahlung, obwohl historisch Quasare nur die radio-laute Klasse bezeichneten. Mittlerweile stellt sich heraus, dass es vermutlich keine wirklichen Klassen, sondern einen kontinuierlichen Übergang in Radioeigenschaften gibt. Eine kleine Untergruppe der Quasare sind die "Blasare". Bei ihnen geht man von einer Orientierung der Beobachtungsachse zur Jetachse von wenigen Grad aus. Daher können bei diesen Objekten die Jets auch in den höchstenergetischen Bereichen des Spektrums "gesehen" werden. Mit den Teleskopen EGRET (GeV-Bereich) und COMPTEL (MeV-Bereich) wurden zehn Objekte gefunden, die in beiden Bereichen des Spektrums leuchten.

Da das Spektrum der Quasare eine starke Rotverschiebung zeigt, war es möglich, Quasare aufgrund des kosmologischen Prinzips der Expansion des Weltalls als sehr weit entfernte Objekte zu erkennen. Diese Vermutung konnte seit der Entdeckung so genannter Gravitationslinsen unabhängig bestätigt werden. Da Quasare trotz ihrer großen Entfernung so hell erscheinen, dass ihre elektromagnetische Strahlung gut beobachtet werden kann, macht sie zu den leuchtkräftigsten Objekten im Universum. Nur sehr kurzzeitig hell aufleuchtende Phänomene (Supernova, Gammastrahlenblitz) sind eventuell energiereicher.

Das erste Objekt, das als Quasar identifiziert wurde war 3C 273 (1967).

Andere astronomische Objekte, die in engem Zusammenhang mit Quasaren gesehen werden, sind Seyfertgalaxien. Dieses sind Galaxien mit weniger leuchtkräftigen aktiven Kernen und bilden nur aus historischen Gründen eine eigene Klasse.

Multimedialinks

  • Real Video: alpha centauri: Was ist ein Quasar?

Impressum

Datenschutzerklärung