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mutterliebe

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Mutterliebe

Mutterliebe beschreibt das innige Sympathiegefühl der meisten Mütter zu ihrem Kind, wie auch die Liebe des Kindes zu seiner primären Bezugsperson, also im Regelfall der Mutter - kulturelle Abweichungen von dieser Regel sind denkbar. Im Normalfall fühlt die Mutter - wie auch der Vater - mit ihrem Kind mit, denkt an ihr Kind, unterstützt es in schwierigen Situationen, leistet Beistand usw. Äußerer Ausdruck der Mutterliebe sind zahlreiche Zärtlichkeiten und eine Identifikation der Eltern mit dem Kind wie auch des Kindes mit den Eltern/primären Bezugspersonen.

Die Mutterliebe ist die Grundlage der Mutter-Kind-Beziehung und gibt dem Kind das Urvertrauen, die Geborgenheit und die Sicherheit für das weitere Leben. Zugleich ist das "Urvertrauen" des Kindes nicht auf die Mutter fixiert in dem Sinne, als auch eine biologisch nicht verwandte Person die Funktion der primären Bezugspersohn einnehmen kann. Der Sozialisationstheoretiker Alfred Lorenzer spricht von der Mutter-Kind-Dyade, in der die Mutter auch die erste "Schnittstelle" zur Gesellschaft darstellt, also aktiv an der Sozialisation des Kindes teilhat.

Eine biologistische These ist, daß die Mutterliebe in der Evolution begründet sei und der Arterhaltung diene. Zugleich gibt es aber auch psychologische/psychoanalytische Erklärungen die - von der gesellschaftlich vorgegebenen Form der Mutter-Kind-Beziehung ausgehend - das Beziehungs- und Emotionsgeflecht zwischen Mutter und Kind analysieren.

Erich Fromm unterscheidet in "Die Kunst des Liebens" zwischen mütterlicher und väterlicher Liebe. Demnach erfährt man die mütterliche Liebe bedingungslos, während man sich väterliche Liebe z. B. durch gute Zeugnisse oder herausragende sportliche Leistungen verdienen muss. Dabei ist allerdings laut Fromm die mütterliche Liebe nicht der Mutter vorbehalten, sondern gleichfalls eine Folge der gesellschaftlichen Organisation der Kindheit. Die Rolle der Mutter ist also auch bei Fromm ein Platzhalter für die Rolle der primären Bezugsperson des Kindes, die aber gleichwohl im Regelfall die leibliche Mutter einnimmt.

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