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multimodaler transport

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Multimodaler Transport

Multimodaler Transport:

Unter Multimodalen Transport versteht man allgemein die logistische Leistung bzw. die Beförderung von Gütern mit mindestens zwei verschiedenen Verkehrsträgern auf Grund eines multimodalen Beförderungsvertrags.

Oftmals kann ein Transport nicht im Direktverkehr ohne Wechsel des Transportmittels oder Umschlagsvorgänge abgewickelt werden. Gründe dafür sind neben ökologischen Gesichtspunkten in der zunehmenden Überlastung einzelner Verkehrssysteme oder der fehlenden Feingliederung der logistischen Netze zu suchen. Die Güterflüsse werden dann in ein- bis mehrfach gebrochener Form durchgeführt, wobei sie zwischen Liefer- & Empfangspunkt aufgelöst (Break-Bulk-Point) oder zusammengefasst (Consolidation Point) werden können.

Der Organisator des multimodalen Transports wird als Multimodaler Transport Operator (MTO) bezeichnet und kann unterschiedlichste Strukturen aufweisen. Er kann eigene Transportmittel & Terminals (Hardware) betreiben, sich nur teilweise eigener Transportmittel bedienen oder ausschließlich als Organisator ohne eigene Hardware in Erscheinung treten und somit eine Art Maklerfunktion in die Transportwirtschaft übernehmen.

Die Vorteile des Multimodalen Transports ergeben sich insbesondere aus folgenden Punkten:

1. Intelligente Kombination der beteiligten Verkehrsträger und Ihrer spezifischen Stärken (Straße, Schiene, Wasser, Luft)

2. Arbeitsteilung, Spezialisierung und verbesserte Auslastung der vorhandenen Kapazitäten

3. Entlastung einzelner Verkehrssysteme und somit einer Reduktion von Schadstoffemissionen

Allgemein werden heute die Begriffe ?Kombinierter Ladungsverkehr? und ?Gebrochener Verkehr? synonym verwendet, obwohl es einen signifikanten Unterschied gibt. Wird der Transport als vollständige Ladeeinheit mit gemeinsamen Beförderungspapieren auf der Grundlage eines einheitlichen Frachtvertrages durchgeführt spricht man vom Kombinierten Ladungsverkehr (KLV). Hier wird eine klare Abgrenzung zum Begriff des gebrochenen Verkehrs deutlich. Der gebrochene Verkehr ist dadurch vom Kombinierten Ladungsverkehr abzugrenzen, als dass kein für die Gesamtstrecke des Transports geltendes Transportdokument ausgestellt wird. Die Haftungsbereiche der einzelnen Transportabschnitte können somit klar voneinander abgegrenzt werden.

Im KLV unterscheidet man ferner den ?Huckepack-Verkehr“; und den ?Behälter-Verkehr“;. Beim Huckepack-Verkehr werden beim Wechsel des Verkehrsträgers die zuerst genutzten Verkehrsmittel oder ein Teil davon auf die neuen Transportmittel verladen (z.B. Roll-on-Roll-off, Swim-on-Swim-off). Beim Behälterverkehr werden beim Wechsel des Verkehrsträgers mit grossen technischen Aufwand standardisierte Transportbehälter (z.B. Container-Verkehr, Collico-Verkehr) zwischen den beteiligten Transportmitteln verladen.

Die zunehmende Bedeutung multimodaler Transporte ist im Rahmen der globalen Umgestaltung von Logistikmärkten erkennbar. Die Erfindung und zunehmende Nutzung von Containern und Großcontainerschiffen erleichterte und beschleunigte die Lade- bzw. Umladevorgänge erheblich. Aufgrund dieser Ersparnisse konnten die Transportkosten derart reduziert werden, dass es heute nicht mehr feststellbar ist, ob die immer billiger werdenden Transporte ein Grund oder die Folge der Expansion des Welthandels waren, insbesondere des Seewelthandels. Der Umschlag in diesem System erfolgt dabei zunehmend auf Großterminals (Mega-Hubs) oder Güterverkehrszentren (GVZ), die zur Schnittstelle (Gateways) zu anderen Verkehrsträgern werden. Es kommt also in der Regel zu Vor- und Nachlaufverkehren, bei denen durch den Umschlag, die Lagerung und den Transportmittelwechsel neben Haftungsfragen auch enorme Kosten entstehen. Die Optimierung der Transportwirtschaft (Preis & Termin) konzentriert sich aktuell auf diese Abschnitte der multimodalen Transportkette in Verbindung mit einem effizienten Schnittstellenmanagement. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Güterbegleitenden Datentransfer (Telematik) zu.

Der multimodale Verkehr expandiert nicht nur auf Grund der Globalisierung. Er gewinnt auch zunehmend politische Bedeuteng. Die Überbelastung der Verkehrssystems Straße führt zu Verlagerungsüberlegungen auf andere Verkehrsträger.

Die Errichtung von Güterverkehrszentren kann durch die Schaffung von direkten Arbeitsplätzen und der Erschließung von Wirtschaftsräumen der Regionalentwicklung dienen.

Letztlich führte auch die Liberalisierung und Deregulierung des Verkehrsmarktes in Kombination mit der Einführung des europäischen Binnenmarktes zu einem Strukturwandel. Ladungsvereinheitlichungen durch die EU und internationale Gremien förderten und fördern weiterhin die Expansion der multimodalen Containerverkehre. Als Ideallösung strebt man hier die durchgängige Verträglichkeit von Produkt, Verpackung, Palette, Container und Verkehrsmittel an.

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