Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

moskauer prozesse

ma mb mc md me mf mg mh mi mj mk ml mm
mn mo mp mq mr ms mt mu mv mw mx my mz

Moskauer Prozesse

Als Moskauer Prozesse werden 4 Moskauer Gerichtsverhandlungen zwischen 1935 bis 1938 bezeichnet, in denen 66 hohe Partei- und Staatsfunktionäre wegen terroristischer staatsfeindlicher Aktivitäten angeklagt wurden. 3 Prozesse waren öffentliche Verhandlungen und einer ein nichtöffentlicher Militärgerichtsprozess.

Erster unmittelbarer Anlass dieser Prozesse war die Ermordung von Sergej Mironowitsch Kirow im Dezember 1934, Mitglied des Politbüros der KPdSU, während seiner Aufdeckung von Sabotageakten und Umsturzversuchen. Diesem ersten Mord folgten weitere Morde an dem Kommunismis ergebenen Genossen, wie W.W. Kuibyschew (Politbüro-Mitglied), Menshinski (ZK-Mitglied, NKWD-Vorsitzender), an Maxim Gorki (Schriftsteller und ein Freund Stalins) - so wurde damals vermutet, was jedoch heute umstritten ist - und an Gorkis Sohn. Allein 1935 wurden über 100 Partei- und Staatsbeamte Opfer von Attentaten und Terroranschlägen, und über 1000 Sabotageaktionen wurden dokumentiert.

Zur Aufdeckung und Verhinderung dieser und anderer Verbrechen wurden Untersuchungen eingeleitet, die in die 4 Prozesse mündeten:

  • 1. Prozess: vom 19. - 24. August 1936 gegen Kamenew, Sinowjew und 14 andere Funktionäre
  • 2. Prozess: ab dem 23.01.1937 gegen Serebrjakow, Radek, Pjatakow, Sokolnikow und 13 andere Funktionäre
  • 3. Prozess: vom 2. - 13. März 1938 gegen Rykow, Bucharin, Jagoda und 18 andere Funktionäre
  • 4. Prozess: im Juli 1937 gegen den Offizier Tuchatschewski und 11 weitere Offiziere.

Gegen 50 von den insgesamt 66 Angeklagten wurde die Todesstrafe verhängt und die übrigen 16 zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Nach diesen Prozessen nahm die Zahl der Mordanschläge, Terror- und Sabotageakte in der UdSSR deutlich ab.

Impressum

Datenschutzerklärung