Morasko (Meteorit)

Der Morasko-Meteorit wurde am 12. November 1914, kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in der Nähe des Dorfes Morasko, etwa 10 km nördlich von Posen (heute Poznan in Polen) entdeckt.

Beim Ausheben einer Geschützstellung stieß ein deutscher Unteroffizier etwa einen halben Meter unter der Erdoberfläche auf einen Metallklumpen mit einem Gewicht von 77,5 kg. Eine nach Berlin geschickte Probe zeigte, dass es sich um meteoritisches Material mit einem Eisengehalt von 92% handelte.
In der Folgezeit wurden in der Umgebung weitere Fragmente mit einem Gesamtgewicht von ca. 350 kg gefunden. Das größte Einzelstück wiegt 92 kg und befindet sich im Geologischen Institut der Akadamie der Wissenschaften in Warschau.

Die Tümpel und Gruben der Umgebung wurden allerdings erst in den sechziger Jahren als Krater identifiziert, die bei dem Einschlag (Impakt) von Meteoritenbruchstücken entstanden sind. Das Streufeld besteht aus 8 Kratern von 5 bis 100 Metern Durchmesser.

Der Einschlag hat wahrscheinlich vor 5.000 Jahren stattgefunden. Damals raste ein massiver Himmelskörper über das heutige Polen hinweg und trat mit einer Geschwindigkeit von 11.000 bis 18.000 km/h in die Erdatmosphäre ein, wobei der größte Teil in der Luft verdampfte. Ein ca. 200 t schweres Reststück zerbarst in geringer Höhe über dem Erdboden in einer gewaltigen Explosion.

Der Morasko-Meteorit stammt aus dem Asteroidengürtel und wird als grober Oktaedrit der Gruppe IIICD klassifiziert.

Chemische Zusammensetzung: 92% Eisen; 7% Nickel; 500nbsp;ppm Germanium; 100 ppm Gallium; 1 ppm Iridium.

Siehe auch: Liste von Meteoriten