Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

moostierchen

ma mb mc md me mf mg mh mi mj mk ml mm
mn mo mp mq mr ms mt mu mv mw mx my mz

Moostierchen

Moostierchen
Systematik
Unterreich: Vielzeller (Metazoa)
Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
Unterabteilung: Bilateria
Stammgruppe: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Lophotrochozoen (Lophotrochozoa)
Stamm: Moostierchen (Bryozoa)
Klassen
  • Stenolaemata
  • Gymnolaemata
  • Süßwassermoostierchen (Phylactolaemata)

Moostierchen (Ectoprocta), auch Bryozoen genannt, sind Vielzeller, die im Süßwasser oder im Meer vorkommen. Sie gehören zu den Lophotrochozoen, zu denen auch die Hufeisenwürmer (Phoronida) und die Armfüßer (Brachiopoda) gehören.

Aufgrund ihres mikroskopischen Baues sind Einzeltiere schwer auszumachen, größere Kolonien sind aber leicht als flächige Struktur, zum Beispiel auf angeschwemmten Tang zu erkennen. Sie bilden auf festem Substrat Kolonien und sind im Salz- sowie im Süßwasser zu finden. Eine Moostierchenkolonie (Zoarium) wird von einem oder mehreren Einzeltieren (Zooiden) sowie extrazooidalem Skelett gebaut. Das Zooid besteht aus einem Weichkörper und dem es umgebenden Skelett (Zooecium). Der Weichkörper besteht aus dem Polypid (=Vorderkörper; frei bewegliche Teile) und dem Cystid (=Hinterkörper; lebendige Membran um das Polypid und an der Innenwand). Das Polypid wird aus dem Cystid gebildet. Das Polypid besitzt einen U-förmig gebogenen Darm mit Mund- und Afteröffnung. Den Mund umgeben Tentakel, die auf einem kreisförmigen oder zweiteiligen Lophophor sitzen. Eine Arten besitzen zu ihrer Verteidigung Avicularien. In der Geologie haben sie aufgrund der weiten Verbreitung eine hohe Bedeutung als Leitfossilien und für stratigrafische Bestimmungen.

Bei Moostierchen liegt der After außerhalb des Lophophor genannten Tentakelkranzes. Die Tiere können sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich durch Knospung fortpflanzen. Bei den meisten Arten, es gibt heute etwa 4000, haben die Tiere eine harte, schützende Schale um sich. Sie bilden meist Kolonien. Innerhalb der Kolonien kommt es zu Arbeitsteilungen. Stark rückgebildete Tiere bilden Stielglieder, Ranken oder Wurzelfäden. Andere Einzeltiere bilden Geschlechtszellen, wieder andere werden zu Ammentieren oder zu vogelkopfähnlichen Avikularien oder Vibrakularien, die das Festsetzen von Fremdorganismen auf der Kolonie verhindern. Bei den spezialisierten Tieren der Kolonie sind sowohl die Tentakelkrone, als auch meist der Darm zurückgebildet. Die Darmkanäle der Einzeltiere stehen nicht wie bei den Nesseltierkolonienkolonien miteinander in Verbindung. Die als Cyphonautes bezeichnete Wimpernlarve, die aus der geschlechtlichen Fortpflanzung hervorgeht, setzt sich mit der Ventralfläche fest. Durch Metamorphose entsteht das erste Tier (Ancestrula) einer neuen Kolonie, die durch weitere Knospungen wächst.

Impressum

Datenschutzerklärung