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montoneros

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Montoneros

Die Movimiento Peronista Montonero (Peronistische Bewegung Montonero) entstand Ende der sechziger / Anfang der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts in Argentinien innerhalb der Linken der peronistischen Bewegung. Sie entwickelte sich zu einer der bekanntesten Stadtguerrillas Lateinamerikas, die mit Attentaten, Überfällen, Lösegelderpressungen u.a. terroristischen Aktionen letztlich einen blutigen Krieg gegen die Militärdiktatur General Videlas führte.

Zu ihren wichtigsten Führern zählten u.a. Mario Firmenich, Fernando Vaca Narvaja und Roberto Cirilo Perdía.

In den frühen Siebzigern begannen sich die Montoneros aus verschiedenen Bestandteilen der Tendencia Revolucionaria (TR) des Peronismus zu formieren. Die TR als entschieden linke Strömung des Peronismus hatte einen fundierten Rückhalt in der Jugendbewegung. Besonders stark war die TR in der JP (Peronistischen Jugend), der Schüler- und Studentenorganisation UES, der peronistischen Bewegung in den Elendsvierteln, MVP, und der JTP, der Peronistischen Arbeiterjugend. Aber auch in den Gewerkschaften sowie in Kreisen des linken Katholizismus verfügten sie über beachtlichen Einfluss.

Bis zur Rückkehr von Juan Perón im Juni 1973 bemühten sich die TP bzw. die Montoneros den Peronismus nach Links, zu seinen vermeintlichen nationalen und sozialen Wurzeln der vierziger Jahre zu bringen. Gleichzeitig arbeiteten die Montoneros mit Mitteln des Terrors um eine Situation der politischen Instabilität zu schaffen, aus der das Land nur Perón mit Unterstützung der peronistischen Linken führen könne. Mit der Ermordung des ehemaligen argentinischen Präsidenten (1955 ? 1958), General Pedro Eugenio Aramburo, im Mai 1970 leiteten die Montoneros eine ganze Serie gewaltsamer Aktionen ein. Die Finanzierung erfolgte durch die Entführung und Lösegelderpressung von führenden Personen aus der Wirtschaft. Allein die Entführung eines Exxon-Managers brachte den Montoneros 1974 ein Lösegeld von 14,2 Mio. US-Dollar. Letztlich gelang es den Montoneros jedoch nicht, politischen Einfluss in der nächsten Umgebung Peróns zu erlangen.

Auf einer Willkommenskundgebung zur Rückkehr Perons kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Montoneros und Rechtperonisten mit mehr als einem Dutzend Toten. Im Verlaufe seiner erneuten Präsidentschaft distanzierten sich sowohl Perón selbst als auch seine zur Vizepräsidentin Argentiniens gewählte Frau, Isabel Martínez de Perón, immer stärker von den Montoneros.

Im Mai 1974 werden sie aus der peronistischen Bewegung ausgeschlossen und gehen nach dem Tod Perons (1. Juli 1974) in den Untergrund.

Im September 1974 wird als ?politischer Arm? der Partido Peronista Auténtico gegründet, der jedoch kaum Einfluss gewinnt.

1975 werden mit den Dekreten 2452/75 die Montoneros und mit 4060/75 die Authentische Peronistische Partei für illegal erklärt.

In den Jahren 1974 bis 1977 führen die Montoneros ihre spektakulärsten Aktionen durch. Aus der Entführung zweier Mitglieder der Unternehmerfamilie Bunge y Born, Jorge und Juan Born, erhalten die Montoneros 60 Millionen US-Dollar in bar und die Lieferungen von Kleidung und Lebensmitteln in Höhe von 1,2 Millionen US-Dollar, die sie in den Armenvierteln verteilen lassen. Eine in Bau befindliche Fregatte der argentinischen Kriegsmarine wird auf der Werft schwer beschädigt, das Gebäude des Oberbefehlshaber des Heeres oder der Sitz des Geheimdienstes von Buenos Aires wurden angegriffen. Aber auch eine ganze Reihe von Managern und Militärs sowie deren Angehörige fallen dem Terror der Montoneros zum Opfer.

1977 verlässt die nationale Führung der Organisation Argentinien.

Die Militärregierung führt mit Unterstützung paramilitärischer Gruppen einen ?Schmutzigen Krieg? gegen die gesamte Linke des Landes. Für die Zeit zwischen 1976 und 1983 gehen Schätzungen davon aus, dass bis zu 30.000 Menschen, die den Streitkräften bzw. Angehörigen paramilitärischer Organisationen in die Hände fallen, spurlos verschwinden bzw. ermordet werden.

Ende der siebziger Jahre sind die Montoneros als Stadtguerrilla unter schwersten Verlusten zerschlagen.

In den 1980er Jahren kommt es im Exil zu einer Aufsplitterung der Reste der Organisation wie 1980 der Gruppe Montoneros 17 de Octubre (Miguel Bonasso, Jaime Dri, Pablo Ramos u.a.) oder 1985 Peronismo Revolucionario (Mario Firmenich, Fernando Vaca Narvaja, Roberto Cirilio Perdía, Pablo Unamuno u.a.)

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