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Mon

Die Mon, auch bekannt als Talaing, (nicht zu verwechseln mit den Hmong, ein Bergvolk in Nord-Thailand) sind ein Volk, das hauptsächlich im östlichen Birma und im angrenzenden Gebiet von Thailand (Kanchanaburi, Bangkok) im Mündungsgebiet des Sittang und des Saluen siedelt. Die Mon gehören zu den ältesten bekannten Bewohnern im Süden Birmas.

Der bedeutendste der frühen Mon-Staaten war Dvarati in Thailand (6. Jahrhundert bis 10. Jahrhundert) mit einer stark von Indien beeinflussten Kultur. Von hier aus wurde zum Beispiel das in Südbirma liegende Tenasserim beherrscht, von wo sich die Mon nach Norden ausbreiteten. Im Jahr 573 gründeten die Brüder Prinz Samala und Prinz Wimala das Mon-Königreich Hongsawadi (Hongsavatoi), heute Pegu genannt, das für mehrere Jahrhunderte Bestand hatte und zusammen mit dem Khmer-Reich zu den wichtigsten Staatsgebilden im Raum gehörte. Die Mon haben aufgrund reger Handelsbeziehungen mit Indien schon früh den Buddhismus und Brahmanismus angenommen und verbreitet und auch sonst indische Traditionen in Kunst, Architektur und Politik übernommen. Sie fühlen sich geschichtlich als "Lehrer" der Thai und Birmanen, da sie vor ihnen über eine Schriftsprache verfügten.

Ab dem 10. Jahrhundert mussten die Mon den sich ausbreitenden Khmer nach Norden ausweichen, ihr Zentrum wurde Lamphun (Haripunjaya), bis auch dieses Gebiet 1292 von den Khmer erobert wurde. Wenige Jahrhunderte nach der Gründung wurde das Mon-Königreich von den Birmanen des Königreiches Taungu bedrängt, die sich mit dem von dem portugiesischen Abenteurer Felipe de Brito gegründeten Königreich Syriam verbündeten. Am 18. Mai 1757 zerstörten schließlich die Birmanen die Hauptstadt Hongsawadi und töteten Zehntausende Männer, Frauen und Kinder; auch mehr als 3.000 Mon-Mönche wurden bei der Zerstörung von Hongsawadi abgeschlachtet. Die überlebenden Priester flohen nach Thailand oder in den Süden nach Tenasserim. Ihre Klöster wurden durch birmanische Mönche übernommen. In der Folge zerstörten die Birmanen die Reste der Mon-Kultur so vollständig, dass nur noch wenige Überbleibsel von der einst reichen Geschichte zeugen, so auch die Literatur der Mon, die traditionell auf Palmblättern geschrieben worden war.

In der Kolonialzeit (Birma wurde 1868 zu Britisch-Ostindien) wurden die Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen unterdrückt. Erst nach der Unabhängigkeit Birmas 1948 setzte die alte Repressionspolitik gegenüber den Mon und den anderen Bergvölkern Birmas wieder ein.

Heute gibt es ca. 400.000 Angehörige der Mon, die meist als Reisbauern und Tierzüchter (Rind, Büffel, Schwein) sowie als Fischer ihr Leben bestreiten.


Mon ist auch eine kleine Gemeinde im Schweizer Kanton Graubünden.

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