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modernismus

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Modernismus

Als Modernismus bezeichnet man in der Religion eine generelle Strömung des 19 und 20. Jahrhunderts, die das historische Christentum mit den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft und Philosophie zu verbinden suchte.

Table of contents
1 Begriff
2 Inhalte
3 Modernismusstreit
4 Vertreter des Modernismus

Begriff

Der Begriff Modernismus wird auch auf Strömungen im Protestantismus angewandt, wo modernistische Ideen von vielen großen Kirchen ganz oder teilweise akzeptiert wurden - in der Reaktion darauf entstanden christlicher Fundamentalismus und die evangelikale Bewegung.

Ebenso entwickelte sich ein Modernismus im Reform-Judentum, insbesondere in den Vereinigten Staaten.

Wichtigste Verbreitung fand der Begriff Modernismus in der katholischen Kirche, da er dort zu einem umfangreichen Streit und zu einer Polarisierung von Klerus und Laien führte.

Inhalte

Modernismus kam auf mit der Anwendung der historisch-kritischen Exegese in Bibelauslegung und Dogmengeschichte und resultierte in einer Zurücksetzung von historischen Dogmen und Bekenntnissen und einer größeren Betonung der humanistischen Seiten der Religion.

Nicht mehr die Transzendenz sondern die Immanenz von Gott gewann an Wichtigkeit.

In der katholischen Kirche vertrat der Modernismus, der vorwiegend in Frankreich, England und Italien auftrat, ebenfalls die historisch-kritische Exegese, aber auch die Ablehnung der scholastischen Theologie und der entsprechenden Unterordnung der Praxis unter die Lehre. Viele Modernisten sahen die Sakramente, Dogmen und Gebete vom pragmatischen Standpunkt nicht als göttliche Gnadenmittel sondern wertvoll durch ihren psychologischen Effekt. Solche Tendenzen führten natürlich dazu, die Autorität der Kirche und die traditionelle Sicht Gottes abzulehnen.

Modernismusstreit

Die Thesen des Modernismus wurden in der katholischen Kirche im vielfältigen Veröffentlichungen rigoros abgelehnt, beispielsweise im "Syllabus Errorum" (1864) von Pius IX. Pius X, der den Modernismus als "Sammelbecken aller Häresien" bezeichnete, verurteilte den Modernismus in der Enzyklika Pascendi (1907) und in der Apostolischen Konstitution Lamentabili sane exitu vom 3. Juli 1907. Letztere wird auch als Kleiner Syllabus bezeichnet, in ihr werden 65 Thesen des Modernismus aufgezählt und verworfen. Am 18. November 1907 verurteilte Pius X. nochmals die Lehren des Modernismus in seinem Motuproprio Praestantia Scripturae und verhängte darin als Strafe für die Modernisten die automatische Exkommunikation. Pius X. führte 1910 den Antimodernisteneid ein, mit dem jeder Kleriker dem Modernismus abschwören musste. Dieser Antimodernisteneid war bis 1967 in Kraft. Papst Pius XII veröffentlicht am 12. August 1950 sein Apostolisches Rundschreiben Humani Generis. Darin greift er scharf modernistische Lehren an und verurteilt sie, unter anderen den Irenismus, den Relativismus und den Historizismus. Selbst heute spaltet der Modernismus die Katholische Kirche, ein Beispiel ist der Dialog zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X und der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei.

Der Ausdruck " Modernismus" wurde vorwiegend von den Gegnern als Begriff gebraucht; insofern ist es interessant zu sehen, was diese darunter verstanden. Die folgenden Thesen wurden im Syllabus Errorum als modernistisch angesehen und von der Kirche als häretisch verurteilt. Dabei wurde jede These einzeln als Häresie verurteilt, nicht nur die Gesamtheit.

Vertreter des Modernismus

Katholisch

  • Joseph Turmel/Henri Delafosse (1859-1943) Artikel von Loisy (englisch)

Protestantisch
  • Shailer Matthews
  • Arthur Cushman McGiffert

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