Merhan Karimi Nasseri
Merhan Karimi Nasseri (+1942 in Soleiman, Iran) ist ein Mann, der im Pariser Flughafen Charles de Gaulle lebt.Sein aussergewöhnliches Schicksal begründete eine Urban Legend und wurde zur Grundlage von zwei Spielfilmen und ebenso vielen Dokumentarfilmen.
Da Nasseri selbst immer wieder unterschiedliche Angaben zu seiner Herkunft und Geschichte gibt ist es nicht leicht, seinen Lebensweg nachzuzeichnen. Folgende Angaben können aber als gesichert gelten:
Nach einem Studium in England wurde er wegen Protesten gegen das iranische Shah-Regime unter Mohammad Riza Pahlavi 1977 verhaftet und später aus seinem Heimatland ausgewiesen. 1988 flog er nach Paris in der Absicht, nach London zu reisen. In Paris wurden jedoch seine Reisedokumente gestohlen - Nassiri konnte nun weder seinen Status als Flüchtling noch seine Identität nachweisen. In London wurde seine Einreise daher abgelehnt und man schickte ihn zurück nach Paris, wo man ihm auch die Einreise nach Frankreich verbot. Da Nassiri ohne seine Papiere kein Herkunftsland angeben konnte war es unmöglich, ihn auszuweisen.
Als Staatenloserer richtete er sich in den folgenden Jahren im Terminal 1 des Flughafen Charles de Gaulle ein, wo er seitdem lebt.
Der französische Anwalt Christian Bourguet übernahm seinen Fall und konnte 1999 ein Gerichtsurteil erreichen, dass Nassiri die Einreise nach Frankreich erlaubte. Nassiri lehnte es jedoch ab, die Einreisedokumente zu unterzeichnen - er nannte sich inzwischen Sir Alfred Merhan (obwohl er kein Sir ist), die Papiere lauteten aber auf seinen iranischen Geburtsnamen.
Ende 2004 läuft in Deutschland The Terminal an, ein Film von Steven Spielberg der auf dem Schicksal Nassiris beruht. Nassiri wird darin von Tom Hanks dargestellt und hat für seine Geschichte 300.000 US-Dollar erhalten. Trotz seines gewonnenen Reichtums lehnt er es bis heute ab, seine neue Heimat, das Terminal 1, zu verlassen.
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