Maxim Maximowitsch Litwinow
Maxim Maximowitsch Litwinow (?????? ?????????? ????????, eigentlich Max (Meier) Wallach, * 5. Juli 1876 in Bialystok; ? 31. Dezember 1951 in Moskau) war von 1930 bis 1939 sowjetischer Außenminister.Die sowjetische Außenpolitik in der Ära Litwinow war von dem Versuch geprägt, die Isolation der Sowjetunion zu überwinden. Zunächst zielte Litwinow auf die Schaffung eines osteuropäischen Bündnissystems ("Litwinow-Pakt"). Nach der Annäherung zwischen Deutschland und Polen (Nichtangriffsvertrag von 1934) versuchte Litwinow ein kollektives europäisches Sicherheitssystem zu schaffen, in dem auch Frankreich und Großbritannien den Bestand der Sowjetunion garantierten.
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2 Zeit von 1918 bis 1930 3 Zeit von 1930 bis 1939 4 Zeit nach 1939 |
Zeit vor 1918
Litwinow wurde 1867 in Bialystok geboren, das damals zum russischen Teil Polens gehörte. Litwinow schloss sich früh der sozialdemokratischen Partei Russlands an und wurde nach 1903 Anhänger des bolschewistischen Flügels.
Litwinow war in der Zeit zwischen 1905 und 1918 in Westeuropa tätig, um Waffen und Geld und für die bolschewistische Bewegung zu beschaffen. 1907 wurde er dabei in Paris, ein Jahr später auch in London verhaftet. Im Jahre 1918 wurde er von der britischen Regierung gegen den in Moskau inhaftierten englischen Konsul R. B. Lockhart ausgetauscht und in das bolschewistische Russland ausgewiesen.Zeit von 1918 bis 1930
In Russland trat Litwinow in den diplomatischen Dienst ein. Er wurde sehr schnell enger Mitarbeiter und rechte Hand von Außenminister Tschitscherin und kümmerte sich vor allem um das Verhältnis zu den Westmächten. 1920/1921 leitete er die sowjetische Delegation in den Verhandlungen mit Großbritannien, die im März 1921 in einem Handelsvertrag und einer Defacto-Anerkennung der Sowjetunion durch London mündeten.
1923 wurde Litwinow stellvertretender Außenminister. In dieser Funktion übernahm er wegen der Krankheit Tschitscherins immer mehr die Führung der laufenden Geschäfte. Litwinows Außenpolitik zielte in dieser Zeit vor allem auf die Etablierung eines osteuropäischen Bündnissystems. Diese Politik gipfelte in der Unterzeichnung des "Litwinow-Protokolls", einem Nichtangriffspakt zwischen der Sowjetunion, Rumänien, Polen, Lettland und Estland (9. Februar 1929).