Maschinelles Austauschformat für Bibliotheken
MAB steht für Maschinelles Austauschformat für Bibliotheken und ist ein vor allem im Deutschen Bibliothekswesen gebräuchliches Austauschformat für Metadaten. Ein vergleichbares, international verbreitetes Austauschformat ist MARC.MAB wird i.d.R. in Verbindung mit den RAK (Regeln zur Alphabetischen Katalogisierung) verwendet. Die Anfänge des MAB gehen auf das Jahr 1973 zurück, in dem unter der Federführung der Deutschen Bibliothek (DDB) zusammen mit der Arbeitsstelle für Bibliothekstechnik ein nationales Austauschformat initiiert wurde. Eine umfassende Revision des MAB führte 1995 nach zweijähriger Entwicklungsarbeit zu der neuen Formatversion MAB2. Seitdem sind vier Ergänzungsschriften des MAB2 erschienen. Bis heute wird das Format durch den MAB-Ausschuss der Deutschen Bibliothek getragen, der auch für die Pflege und Weiterentwicklung des Formats Sorge trägt.
Von der Deutschen Bibliothek wird MAB intern nicht als Arbeitsformat, sondern nur für den Datenaustausch mit anderen Bibliotheken eingesetzt. Die Möglichkeiten eines Umstiegs auf MARC werden zur Zeit an der DDB geprüft.
Table of contents |
2 Vergleich mit MARC 3 MAB in XML 4 Literatur 5 Weblinks |
Während die MARC-Formate bei der Titelaufnahme einer relativ strengen Reihenfolge von Record-Köpfen und Nebeneintragungen folgen, erlaubt MAB es, sachlich zueinander passende Elemente in Segmenten anzuordnen.
Der Ansatz des MAB ist also mehr auf die Verknüpfung semantisch verwandter Komponenten ausgerichtet als die vergleichsweise statische Struktur der MARC-Formate.
Einen weiteren Unterschied stellt die Zuordnung zwischen bibliographischen Elementen und Feldern dar. Während MARC in Feldern oder Unterfeldern ggf. mehrere bibliographische Elemente zusammenfasst, weist MAB jedem Feld im allgemeinen nur ein Element zu. Zum Beispiel zeichnet Feld 245 des bibliographischen MARC-Formats einen Sachtitel zusammen mit einem Paralleltitel auf, während MAB ein eigenes Feld für den Paralleltitel definieren würde. MAB bevorzugt also insgesamt eine atomarere Aufschlüsselung und setzt die Einzelkomponenten dann in einen Zusammenhang. In MARC würden Angaben zu einem mehrbändigen Werk ggf. in einem Satz zusammengefasst werden, während MAB in diesem Fall mehrere zueinandergehörende Sätze (Hauptsätze, Untersätze und Nachsätze) bildet. Diese Sätze stehen in einem hierarchischen Verhältnis zueinander.
Weiterhin erlaubt das MAB-Format nur eine bestimmte Anzahl von Feldwiederholungen. In MARC ist die (oft beliebige) Wiederholung eines Feldes dagegen durch den Feldzusatz "repeatable" möglich.
http://www.ddb.de/professionell/mabxml.htm
Inhalt und Struktur
Ähnlich wie sein anglo-amerikanisches Pendant MARC besteht MAB aus fünf Formaten, die verschiedene Arten von Daten auszeichnen:
Das MAB-Format erlaubt eine feinere Granularität bei der Auszeichnung bibliographischer Elemente als MARC. Die stärkere Diversifizierung kann durch die Gruppierung von ähnlichen Elementen aufgefangen werden. Zusammengehörende Elemente werden hierarchisch angeordnet. Vergleich mit MARC
Obwohl zweifelsohne von MARC beeinflusst, stellt
MAB kein streng kongruentes Abbild der MARC-Architektur dar,
sondern weist zum Teil gravierende konzeptuelle Unterschiede
zu MARC auf. MAB in XML
Seit Ende 2003 existiert auch eine XML-Version von MAB2.Literatur
Weblinks