Martin Kusej
Der Regisseur
Martin Kusej wurde 1961 in Kärnten, Österreich als Sohn eines Lehrer-Ehepaars geboren. Kusej war 10 Jahre lang neben seinem Studium Germanistik und Sportwissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz Bundesliga-Handballspieler und Surflehrer. 1982 begann er ein Regiestudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Im Anschluss daran war er als Regieassistent am Landestheater Salzburg und am Slowenischen Nationaltheater in Ljubljana engagiert.
1987 zeigte er am Schauspielhaus Graz mit "Es" von Karl Schönherr seine erste eigene Inszenierung.
Zusammen mit dem Bühnenbildner Martin Zehetgruber und der Dramaturgin Sylvia Brandl gründete er 1990 die Gruppe "my friend martin" und erarbeitete gemeinsam mit ihnen eigene Projekte, die u. a. beim steirischen herbst zur Uraufführung kamen. In Graz brachte er in drei Lkw-Transportcontainern ein eigenes Stück mit dem Titel "Tode" zur Aufführung.
Ab 2005 ist Kusej Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele.
Unerbittlich entzaubert Kusej heile Welten und holt das verdrängte Böse aus dem Untergrund. Nicht von ungefähr hat Kusej im Verlauf seiner Karriere viele Beinamen gesammelt: Theatermacher der Extreme, Theatervisionär, Publikumsschocker, Albtraumregisseur, Parkettfeger.
wichtige Inszenierungen
- 1987 "Es" von Karl Schönherr, Schauspielhaus Graz
- "Verkommenes Ufer / Medeamaterial / Landschaft mit Argonauten" von Heiner Müller
- "Tage des Königs" von Peter Rosei (Uraufführung)
- 1990 "Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horvath, Ljubljana
- 1990 "Philoktet" von Heiner Müller, Jura-Soyfer-Theater Wien
- 1992 "Irrlichter - Schrittmacher" von Thomas Strittmatter (Uraufführung), Residenztheater München
- 1993 "Kabale und Liebe" Klagenfurter Stadttheater, Preis für junge Regisseure der Deutschen Akademie der darstellenden Künste
- "Der Traum ein Leben" von Franz Grillparzer, Schauspielhaus Graz
- 1994 "Kill Pig Devil Passion Finish God", Tanztheater von Martin Kusej, Wiener Festwochen
- 1998 "Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödön von Horváth, Thalia Theater Hamburg, im Mai 1999 beim Theatertreffen in Berlin
- 1999 "Salome" von Richard Strauss, Opernhaus Graz
- 1999 "Gesäubert" von Sarah Kane, Staatstheater Stuttgart
- 1999 "Weh dem, der lügt!" von Franz Grillparzer, Burgtheater Wien
- 2000 "Hamlet" von William Shakespeare, Salzburger Festspiele
- 2000 "Salome" von Richard Strauss, Opernhaus Zürich
- 2000 "Gespenstersonate" von August Strindberg, Thalia Theater Hamburg
- 2001 "Glaube und Heimat" von Karl Schönherr, Burgtheater Wien
- 2002 "Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horváth, Burgtheater Wien
- 2002 "Die Gezeichneten" von Franz Schreker, Stuttgart
- 2002 "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart, Salzburger Festspiele
- 2003 "La Clemenza di Tito" von Wolfgang Amadeus Mozart, Salzburger Festspiele
Literatur
- Georg Diez: "Martin Kusej. Das Theater des Martin Kusej"