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mark brandenburg

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Mark Brandenburg

Die Mark Brandenburg ist eine historische Landschaft im heutigen Osten Deutschlands. Geografisch umfasste sie den größten Teil des heutigen Bundeslandes Brandenburg, Berlin, die im nördlichen Sachsen-Anhalt gelegene Altmark und die östlich der Oder gelegene Neumark, die heute fast ganz zur polnischen Woiwodschaft Lubuskie - ein kleiner Teil auch zur Woiwodschaft Westpommern - gehört. Die im Süden des Bundeslandes Brandenburg gelegene Niederlausitz und bis 1815 sächsische Gebiete sind vorher nie Teile der Mark gewesen. Umgangssprachlich, aber eigentlich nicht ganz korrekt wird das Bundesland Brandenburg mitunter als Mark oder Mark Brandenburg bezeichnet. Die Landschaft ist von der Eiszeit geformt und durch Moränen, Urstromtäler sowie zahlreiche Seenn geprägt.

("Mark" kurz für Markgrafenschaft, so wurden die Grafschaften des deutschen Reiches bezeichnet, die am Rande lagen und ein Grenzland bildeten ? von Mark = Grenzstein, z.B. die Markgrafschaft Tirol oder die Mark Meißen.)

Table of contents
1 Geschichte

Geschichte

Frühmittelalter

Seit dem späten 7 und 8. Jahrhundert lebten in dieser Gegend slawische Gruppen wie die Heveller/Stodoranen im mittleren Havelgebiet oder die Sprewanen an der unteren Dahme und Spree. Nach den erfolgreichen Feldzügen im Jahre 808 gegen die Sachsen gab Karl der Große den mit ihm verbündeten Slawenstämmen der Abodriten einen Teil des sächsischen Landes zwischen Elbe und Ostsee.

wählen Heinrich VII zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen.]]

Unter den Askaniern

Anfang des 10. Jahrhunderts wurden die Bistümer Havelberg und Brandenburg an der Havel gegründet. Die spätere Mark Brandenburg nahm ihren Ursprung, als Kaiser Lothar III im Jahre 1134 die Grenzregion (Mark) im Nordosten seines Reiches als Lehen an Albrecht von Ballenstedt ("Albrecht der Bär") vom sächsisch/Brandenburgischen Herrscherhaus der Askanier gab. Der 11. Juni 1157 gilt als Gründungsdatum der Mark Brandenburg. An diesem Tag konnte Albrecht der Bär in blutigen Kämpfen die Burg Brandenburg vom slawischen Sprewanenfürsten Jaxa von Köpenick zurückerobern. Mit einer Urkunde vom 3. Oktober 1157 nannte sich Albrecht der Bär erstmals Markgraf von Brandenburg. (Für den 11. Juni 2007 sind zum 850. Geburtstag der Mark verschiedene Feierlichkeiten vorgesehen.)

Nach Albrechts Tod im Jahre 1170 wurde sein Sohn Otto Nachfolger als Markgraf: Markgraf Otto I von Brandenburg. Die Askanier betrieben auch weiterhin eine Politik der Expansion nach Osten und Nordosten (Pommern), letztere mit dem Ziel einer Anbindung an die Ostsee. Diese Politik brachte sie in Konflikt mit Dänemark. Nach der Schlacht von Bornhoeved (1227) sicherte Brandenburg seinen Anspruch auf Pommern, und formalisierte diesen 1231, als Kaiser Friederich II. dieses als Lehen an die Markgrafen von Brandenburg gab. Die Mitte des 13. Jahrhunderts stellte eine Zeit wichtiger Entwicklungen dar: Gründung von Berlin (1242) und Frankfurt an der Oder (1253), sowie der Zugewinn von Stettin und der Uckermark (1250).

Einige Gebietsnamen änderten sich in dieser Zeit: Die ehemalige "Neumark", als das ursprüngliche Lehen, wurde zusammen mit der "Nordmark" in "Altmark" umbenannt; seitdem war das Land östlich der Oder die "Neumark".

Im Jahr 1320 starb mit Heinrich dem Jüngeren das letzte Mitglied des brandenburgischen Zweigs der Askanier.

Unter den Wittelsbachern und Luxemburgern

Zunächst wurden Fürsten aus dem Haus Wittelsbach vom Kaiser mit der Mark belehnt. Sie wurden jedoch vom einheimischen Adel abgelehnt und konnten sich zwischen Elbe und Oder nicht durchsetzen.

Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts unternahm Kaiser Karl IV mehrere Versuche die Mark für sein Geschlecht, die Luxemburger, zu erwerben. Ihm ging es dabei vor allem um die Kurstimme Brandenburgs (die böhmische hatten die Luxemburger schon), mit deren Hilfe die Wahl von Kaisern aus dem Haus Luxemburg gesichert werden sollte. 1373 war er schließlich erfolgreich und auf einem Landtag in Guben wurde das Kurfüstentum Brandenburg wie auch die Niederlausitz mit dem Königreich Böhmen, welches das bedeutendste Territorium der Luxemburger war, "auf ewig" verbunden. In Tangermünde ließ Kaiser Karl die Burg als kurfürstliche Residenz ausbauen. Doch schon unter seinem Sohn Jobst von Mähren sank die Macht der Luxemburger in Brandenburg und sie verloren das Kurfürstentum an die Hohenzollern.

Unter den Wittelsbacher und Luxemburger Markgrafen kam es zum Verfall der landesherrlichen Gewalt und die Bedeutung der adeligen Landstände nahm zu.

Unter den Hohenzollern

Um die Regierungsgewalt in Brandenburg wieder zu stabilisieren, beschlossen die Landstände 1415, Friedrich VI. von Hohenzollern (als Markgraf Friedrich I) einzusetzen. Dieser machte Berlin zu seiner Residenz.

1539 schloss sich die Mark Brandenburg der Reformation an. 1618 kam Preußen zuerst als polnisches Lehen an die Mark Brandenburg, 1648 kam Hinterpommern hinzu.

Die brandenburgischen Hohenzollern betrieben eine Politik der Ausdehnung ihres Einflusses. Dabei standen sie zwischen Dänemark und insbesondere Schweden im Norden, mussten aufgrund des preußischen Status vorsichtig gegenüber Polen agieren, und fanden sich im Westen im Konflikt mit Frankreich. In diesem Umfeld gelang es dem Kurfürst Johann Sigismund 1614, Gebiete um Kleve, die Grafschaft Mark und Teile des Ravensberger Landes zu erwerben.

Diese Zeit ist gekennzeichnet von einer starken Machtstellung der Gutsherrensherren. Im Vertrag von Wehlau erlangte der Kurfürst der Mark Brandenburg die Souveränität über Preußen. Ab 1685 wurde das Land für hugenottische Einwanderer geöffnet. 1701 wurde der Kurfürst von Brandenburg zum König in Preußen gekrönt. Seitdem teilte die Mark Brandenburg die politische Geschichte des preußischen Gesamtstaats. (Siehe dazu Preußen)

Innerhalb Preußens gab es jedoch weiterhin eine "Provinz Brandenburg", deren Provinzhauptstadt zunächst Berlin, später Potsdam war und die das Kerngebiet des Landes Preußen bildete. Der östliche Teil Brandenburgs entlang der Oder-Neiße-Linie wurde 1945 Teil Polens.

Die brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige
Name Titel Zeitraum
Friedrich I von Hohenzollern Kurfürst 1415 - 1440, seit 1425 von seinem Sohn Johann verwaltet
Friedrich II Kurfürst 1440 - 1470
Albrecht Achilles Kurfürst 1470 - 1486
Johann Cicero Kurfürst 1486 - 1499
Joachim I. Nestor Kurfürst 1499 - 1535, bis 1513 gemeinsam mit seinem Bruder
Albrecht Kurfürst 1499 - 1513
Joachim II. Hektor Kurfürst 1535 - 1571
Johann Georg Kurfürst 1571 - 1598
Joachim Friedrich Kurfürst 1598 - 1608
Johann Sigismund Kurfürst 1608 - 1619
Georg Wilhelm Kurfürst 1619 - 1640
Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst Kurfürst 1640 - 1688
Friedrich III. Kurfürst 1688 - 1701
als Friedrich I König 1701 - 1713
Friedrich Wilhelm I König 1713 - 1740
Friedrich II der Große König 1740 - 1786
Friedrich Wilhelm II König 1786 - 1797
Friedrich Wilhelm III König 1797 - 1840
Friedrich Wilhelm IV König 1840 - 1861
Wilhelm I, seit 1871 zugleich Deutscher Kaiser König 1861 - 1888
Friedrich III König 9. März 1888 - 15. Juni 1888
Wilhelm II König 1888 - 1918

siehe auch: Bundesland Brandenburg, Provinz Brandenburg, Stadt Brandenburg an der Havel, Schloss Blankensee, Ostelbien, Roland (Statue)

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