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Maria I. (Portugal)

Maria I. Franziska Isabel Rita Gertrudes Johanna (* 17. Dezember 1734; ? 20. Februar 1816) war Königin von Portugal aus dem Hause Braganza und 1815 bis 1816 auch Königin von Brasilien. Sie war die erste Frau auf dem portugiesischen Thron.

Leben

Maria I., genannt "die Fromme" (auf portugiesisch: a Piedosa), war die älteste Tochter von Joseph I von Portugal und dessen Gemahlin Maria Anna von Spanien und führte bis zu ihrer Thronbesteigung den Titel einer Prinzessin von Brasilien. Da ihr Vater keine Söhne hatte, wurde sie Thronfolgerin. Da die weibliche Thronfolge zu dieser Zeit in Portugal aber noch sehr unüblich war, verheiratete Joseph seine Tochter mit seinem Bruder Peter III, der beim Festhalten an der männlichen Thronfolge als nächster berufen gewesen wäre. So kam es also, dass die 26-jährige Maria 1760 ihren eigenen, 43 Jahre alten Onkel heiratete.

Als ihr Vater 1777 stirbt, besteigt Maria den portugiesischen Thron. Formal herrschte sie zusammen mit ihrem Ehemann als gleichberechtigtem König (er war also nicht etwa Prinzgemahl, wie in heutigen modernen Monarchien üblich). De facto hatte Peter III. jedoch wenig Interesse an der Regierung und überliess diese deshalb seiner Frau weitgehend allein.

Während der Herrschaft ihres Vaters hatte dessen fähiger Erster Minister, Sebastião José de Carvalho e Mello, Markgraf von Pombal, weitgehend die Regierungsgeschäfte geführt. Pombal versuchte Portugal durch eine Reihe von Reformen zu einem modernen Staat zu machen. Aus dem alten, klerikalen Königreich formte er so einen aufgeklärt absolutistischen Staat. Diese Reformen brachten ihn jedoch schnell in den Gegensatz zur katholischen Kirche, die er dann auch konsequent bekämpfte (z.B. Verbot des einflußreichen Jesuitenordens in Portugal und Brasilien 1759). Maria dagegen war sehr fromm, die antiklerikale Politik Pombals war ihr deshalb ein Graus. Sobald sie den Thron bestiegen hatte, entließ sie deshalb Pombal bereits acht Tage nach dem Tod ihres Vaters. Bis zum Ende seines Lebens stand Pombal von da an unter Hausarrest.

Sie machte eine Reihe der antikirchlichen Reformen des Markgrafen rückgängig, entließ die politischen Gefangenen setzte jedoch seine Außen- und Wirtschaftspolitik fort. Die Erneuerung Infrastruktur des Landes wird fortgesetzt, ein Außenhandelsgleichgewicht mit England erreicht, die Abhängigkeit von England durch eine Diversifizierung des Handels und eine Allianz mit Rußland gemindert.

Nach dem Tode ihres Mannes 1786 verfiel die Königin zunehmend in eine irrationale Frömmigkeit und wurde schließlich wahnsinnig. 1792 wurde sie entmündigt. Die Regentschaft übernahm ihr Sohn der Thronfolger, der spätere König Johann VI. Gemeinsam mit diesem muss sie 1808 vor den Truppen Napoleons nach Brasilien fliehen. 1815 wird für Brasilien der Kolonialstatus aufgehoben und das Land zu einem eigenen Königreich gemacht, mit Portugal durch Personalunion verbunden. Ein Jahr vor ihrem Tod, und bereits in völliger geistiger Umnachtung versunken, erhielt Maria so auch noch den Titel einer Königin von Brasilien. Maria verstarb 1816 in Rio de Janeiro.

Familie

Mit ihrem Ehemann Peter III. hatte sie folgende Kinder:

Siehe auch: Liste der Königinnen Portugals, Geschichte Portugals, Zeittafel der Geschichte Portugals

{| border="1" cellpadding="10" align="center" |- |align="center" width="30%"|Vorgänger:
Joseph I |align="center" width="40%"|Liste der Könige Portugals |align="center" width="30%"|Nachfolger:
Johann VI |-

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