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mangandioxid

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Mangandioxid

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Strukturformel
Allgemeines
Name Mangandioxid
Summenformel MnO2
Andere Namen Mangan(IV)-oxid
Braunstein
Pyrolusit
Polianit
Kurzbeschreibung
CAS-Nummer 1313-13-9
Sicherheitshinweise

Xn (gesundheitsschädlich)
R- und S-Sätze R 20/22
S 25
Handhabung keine besonderen Anforderungen
Lagerung
MAK 0,5 mg/m3
LD50 (Ratte)
LD50 (Kaninchen)
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Farbe schwarz-braunes, metallisch glänzendes Pulver
Dichte 5,026 g/cm3
Molmasse 86,94 g/mol
Schmelzpunkt 553 °C (Zersetzung)
Siedepunkt
Dampfdruck
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit
Gut löslich in
Schlecht löslich in
Unlöslich in Wasser
Kristall
Kristallstruktur Gittertyp angeben
Thermodynamik
?fH0g in kJ/mol
?fH0l in kJ/mol
?fH0s in kJ/mol
S0g, 1 bar in J/mol·K
S0l, 1 bar in J/mol·K
S0s in J/mol·K
Analytik
Klassische Verfahren ''Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!)
SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Mangandioxid ist ein Oxid des Mangan mit der chemischen Formel MnO2. Mangan liegt in der Oxidationsstufe +4 vor. Aufgrund seines Aussehens (dunkelbraun, glänzt seidig, körnig bis erdig) wird es auch als Braunstein bezeichnet.

Table of contents
1 Eigenschaften
2 Vorkommen und Herstellung
3 Verwendung
4 Geschichte
5 Weblinks

Eigenschaften

Mangandioxid ist ein braunschwarzes Pulver, das in Wasser unlöslich ist. Außerdem findet keine Reaktion mit kalter Schwefel- oder Salpetersäure statt.

Reaktionen

Durch Erhitzen über 600°C wird unter Sauerstoffabgabe Mn3O4 gebildet.

Das Erhitzen unter Zusatz von Schwefelsäure führt zur Abspaltung von Sauerstoff unter Bildung von Mangan(II)-sulfat.

Wasserstoffperoxid zersetzt sich in Anwesenheit von Mangandioxid unter Sauerstoffabgabe. Das Mangandioxid wirkt dabei als Katalysator.

Mit Salzsäure reagiert Mangandioxid unter Chlorentwicklung zu Mangan(II)-chlorid.

Vorkommen und Herstellung

Vorkommen

Mangandioxid findet man als rhombisch kristallisierter Pyrolusit (Weichmanganerz) und tetragonal kristallisierter Polianit in großem Umfang im Südural und in Südafrika. Zusammen mit anderen Eisenverbindungen ist es oft ein Hauptbestandteil der Umbraerden und anderer brauner, dunkelfarbiger Erden.

Herstellung

Mangandioxid wird durch Mahlen von Pyrolusit oder durch das Erhitzen von Mangan(II)-nitrat an der Luft auf über 500 °C hergestellt.


Heute jedoch wird Mangandioxid hauptsächlich durch Elektrolyse einer Lösung von Mangan(II)-sulfat gewonnen. Zweiwertiges Mangan (Mn2+) oxidiert an der Anode zu dreiwertigem Mn3+, das anschließend zu Mn2+ und Mn4+ zerfällt (disproportioniert). Dabei lagert sich Braunstein an der Anode ab.

Verwendung

Mangandioxid wird vielfältig als Oxidationsmittel in organischen Synthesen eingesetzt:
  • Oxidation von Anilin zu Hydrochinon
  • Entfärbung von Kohlenstoff- und Sulfidverunreinigungen bei der Glasherstellung: Glasschmelzen, die oft durch geringe Mengen an Eisen(III)-silikaten gelb-grün gefärbt sind, wird Mangandioxid in kleinen Mengen zugesetzt, um die Verfärbungen zu neutralisieren. Dabei werden Mangan(II)-silikate gebildet, deren Farbe violett ist. Gelbgrün und violett sind jedoch Komplementärfarben, weswegen der Schmelzfluss farblos erscheint.
  • Die Graphit-Kathode in Batterien ist häufig in Mangandioxid eingebettet: Mangandioxid oxidiert den am Pluspol entstehenden Wasserstoff zu Wasser
  • Gasreinigung in Gasmasken
  • Oxidationsmittel in Feuerwerkskörpern
  • Braunstein wird auch bei der Herstellung von Firnissen und Siccativen eingesetzt.

Geschichte

Mangandioxid (Braunstein) wurde früher unter Handwerkern als "Glasmacherseife" bezeichnet, da es durch Eisen(III)-silikate verfärbte Glasschmelzen entfärben konnte. Schon in den Gläsern der alten Ägypter und Römer findet man etwa 2% Manganoxide. Wahrscheinlich wurde schon zu dieser Zeit Braunstein zum Aufhellen der Gläser benutzt.

Weblinks

Siehe auch: Chemikalienliste, WikiProjekt Chemikalien

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