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Malaria

Malaria (v. ital.: mala aria schlechte Luft) ist eine Tropenkrankheit, die vom einzelligen Parasiten Plasmodium hervorgerufen und durch Mückenstich von Moskitos auf den Menschen übertragen wird. Andere übliche Bezeichnungen sind Paludismus, Wechselfieber, Sumpffieber oder kaltes Fieber. An Malaria erkranken jährlich ca. 200 Millionen Menschen; eine Million von ihnen sterben. (Nach einer WHO-Schätzung erkranken jährlich sogar 300 bis 500 Millionen Menschen, während 1,5 bis 2,7 Mio sterben, besonders in Ländern in den tropischen Zonen und speziell in Afrika südlich der Sahara.)

In Deutschland erkrankten im Jahr 1999 920 Menschen an Malaria, wovon 28 starben. Ca. 80 Personen steckten sich durch Flughafen-Malaria an, das heißt, sie waren nicht in die gefährdeten Länder gereist, sondern in Deutschland von infizierten Mücken gestochen worden, die durch den internationalen Flugverkehr eingeschleppt wurden.

Die Symptome der Malaria sind hohes, wiederkehrendes bis periodisches Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Erbrechen und Krämpfe. Besonders bei Kindern kann die Krankheit rasch zum Koma und Tod führen. Weniger bekannt ist, dass viele Kinder nach einer überstandenen schweren Malaria einen lebenslangen Gehirnschaden davon tragen.

Die Krankheit wird durch Einzeller der Gattung Plasmodium hervorgerufen. Es handelt sich dabei um parasitische Protozoen aus der Gruppe der Sporozoen. Meist wird der Mensch mit Plasmodium falciparum (Malaria tropica) oder Plasmodium vivax (Malaria tertiana) infiziert, seltener mit Plasmodium ovale (Malaria tertiana) oder Plasmodium malariae (Malaria quartana). Übertragen werden die Erreger durch den Stich der Anopheles-Mücke (Anopheles gambiae). Die Plasmodien gelangen in Form so genannter Sporozoiten in den menschlichen Körper. Sie infizieren zunächst Leberzellen, in denen sie eine Vielfachteilung (Schizogonie) zu Merozoiten durchmachen. Diese befallen dann immer wieder erneut rote Blutkörperchen.

Ronald Ross, Chirurg und General aus England, fand bei seiner Arbeit während des Baus des Suezkanals, den Zusammenhang zwischen dem Malariaerreger und dem Stich der Anophelesmücke heraus und erhielt dafür nicht ganz unumstritten den Nobelpreis für Medizin 1902.

Table of contents
1 Ablauf der Krankheit
2 Behandlung und Vorbeugung
3 Forschung
4 Weblinks

Ablauf der Krankheit

Die Krankheit beginnt meistens mit plötzlich auftretenden Kopf- und Rückenschmerzen, Frösteln, Hitzegefühl und Fieber. Das Fieber tritt oft periodisch auf ("Wechselfieber") und wird dadurch erzeugt, dass zu bestimmten Zeiten die vom Merozoiten-Stadium befallenen roten Blutkörperchen platzen und dabei neben den Merozoiten auch Giftstoffe freisetzen, gegen die das menschliche Immunsystem heftig reagiert. Während die Parasiten neue rote Blutkörperchen befallen und sich in ihnen eine Zeitlang (z.B. innerhalb der nächsten 48 oder 72 Stunden) entwickeln, klingt das Fieber wieder ab. Es tritt nach zwei oder drei Tagen erneut auf, wenn die infizierten Erythrozyten platzen. Fieberfreie Phasen wechseln sich also ständig mit Phasen ab, in denen der Mensch ca. 40 Grad hohes Fieber hat. Allerdings ist dieser Fieberzyklus kein verlässliches klinisches Zeichen, zumal sich ein deutlicher Fieberverlauf oftmals erst nach mehreren Zyklen einstellt.

Behandlung und Vorbeugung

Eine Impfung gegen Malaria ist nicht möglich, man kann sich aber gegen die Mückenstiche schützen. Wenn Malaria rechtzeitig diagnostiziert wird, kann sie behandelt und dem Patient geholfen werden. Verschiedene Arten der Malaria sind nicht heilbar. Das größte Problem bei der Vorbeugung ist eine zunehmnde Resistenz des Erregers. Seit dem 17. Jahrhundert wird Chinin verwendet. Heute werden neuere Medikamente verwendet, z.B.

die unter verschiedenen Markennamen verkauft werden. Ein neues Medikament zur Notfallbehandlung ist Riamet (Wirkstoffe Artemether und Lumefantrin). Für Details konsultiere man die Empfehlungen von Tropenmedizinern.

Malaria hat den ICD-10-Code B54.

Forschung

Die Basensequenzen im den Genomen von Plasmodium falciparum und Anopheles gambiae wurden im Herbst 2002 vollständig entschlüsselt.

Ebenfalls im Herbst 2002 wurden erste Erfolg versprechende Ergebnisse der Behandlung Malariakranker mit dem Antibiotikum Fosmidomycin in der Zeitschrift The Lancet (Vol. 360, Issue 9349, P. 1941) vorgestellt.

Versuche, einen weltweit wirkenden Impfstoff gegen die Malaria zu entwickeln, schlugen trotz einiger anfänglicher Erfolge in Südamerika bisher fehl.

Außerdem forscht die gemeinsame Abteilung der IAEA und FAO an einer Methode zur Ausrottung der Anopheles.

Weblinks


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