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Maji-Maji-Aufstand

Es ist schon viel über den Maji-Maji-Aufstand geschrieben worden. Die Mehrheit aller uns bekannten Meinungsäußerungen entbehren jedoch aller historischen Sachkenntnis und sind voll von politisch-demagogischen Tendenzen, die einer politisch-naiven Geschichtsverfälschung gleichkommen. Diese politisch orientierte Geschichtesverfälschung wurde im Wesentlichen durch die Fehldarstellung des erstn Präsidente Tansanias,Dr.Julius K.Nyerere, verursacht,der den Maji-Maji-Aufstand als "die erste Revolution für die Unabhängigkeit Afrikas" darzustellen versuchte.Diese politische Fehl-einschätzung prägte über Jahre hinweg das tansanische Volk und ist auch heute (in Jahr 2003) noch nicht ganz aus den Köpfen verschwunden.Von 1998-2003 erforschte eine kleine Deutsch-Tansanische Gruppe (Kipatimu-Frankfurt-Höchst) nach den wirklichen Hintergründen des Aufstandes und will zum hundertsten Jahrestages des Aufstandes eine größere Veröffentlichung darüber im Ort Kipatimu und in Höchst vorstellen. Die wirklichen Hintergründe des Maji-Maji-Aufstandes hängen im Wesentlichen mit den sich verändernden finanziellen und sozialen Bedingungen um den arabischen Sklavenhandel zusammen, und lassen ganz eindeutig mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika vernüpfen. Schon 1895 hatte Kaiser Wilhelm II. ein Gesetz gegen den von Arabern und einigen Indern betriebenen Sklavenhandel in Deutschostafrika erlassen.Dieses Gesetz stellte Jeden unter Strafe, der sich an Sklavenjagden und dem Transport von Sklaven beteiligte oder bestrafet Denjenigen, der den Tot eines Menschen in diesem Zusammenhang verursacht hatte.Schon 1889 hatten die Araber einen ersten Aufstnd gegen die neuen Kolonialherren organisiert.Die Folge davon war, dass sich das deutsche Kaiserreich entschloss den preußischen Major Hermann Wißmann mit der Aufstellung einer so genannten Schutztruppe zu beauftragen,welche bereits Ende März 1889 bei Bagamoyo das Festland der ostafrikanischen Küste betrat.Bereits Ende des Jahres war diese Rebellion niedergeschlagen und die deutsche Kolonilmacht machte den Ort Bagamoyo zur ersten Verwaltungshauptstadt. Dies änderte sich dann aber 1891 und der Ort Dar es Salaam wurde zur Hauptstadt. 1897 erklärte auch der Sultan von Sansibar unter dem Druck der englischen Regierung den Sklavenhandel für offiziell verboten.Der grosse Sklavenmarkt auf Sansibar wurde noch im gleichen Jahr geschlossen.Der berüchtigte Sklavenhändler Tibbu Tibb und seine Handlanger (vor allem um Kilwa Kiwinje)begann fortan mit dem illegalen Sklavenhandel, welcher sich vorallem unter Mithilfe des Ngoni-Stammes ( Songea-Brüder)und des weiter nördlichen Wahehe-Stammes (unter Häuptling Mkwawa)vorerst noch aufrecht erhalten ließ.Die nunmehr intensiever genutzten Sklavenstrassen zogen sich durch das Gebiet des Ngoni-Stammes, von Kilwa Richtung Lake Tanganjika, und in Richtung Iringa.Insgeheim hofften die arabischen Sklavenhändler,dass sich die Einnahmen aus dem Sklavenhandel nicht weiter verschlechterten, als das ohnehin seit dem kaiserlichen Gesetzteserlass der Fall war.Wegen zunehmender repressiver Maßnahmen seitens der deutschen Kolonialbehörden und der Erhöhung der Steuern, brach 1905 im damaligen Deutsch-Ostafrika der Maji-Maji-Aufstand aus.

Die ersten aufständischen Arbeiter kamen aus der Stadt Kilwa. Wenig später schlossen sich die unterschiedlichsten Volksgruppen dem Aufstand an.

Die Eingeborenen glaubten, dass sie sich durch den Maji-Zauber schützen könnten, der die deutschen Waffen in Wasser verwandeln sollte. Dieser Irrglaube führte zu Hunderten von Toten, die bei den Angriffen im Kugelhagel starben.

Die Rache der deutschen Schutztruppe war verheerend. Bis 1907 wurden zahlreiche Todesurteile ausgesprochen, sowie einheimische Häuser und Felder in Brand gesetzt. Schätzungen zu Folge gab es in diesen zwei Jahren mehr als 100.000 Tote. Des weiteren brach eine weitreichende Hungerkatastrophe aus.

Das brutale Vorgehen führte zu einer Protestwelle in Deutschland, worauf sich die Bedingungen für die Schwarzafrikaner leicht besserten.

siehe Deutsch-Ostafrika

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