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Madrid

Dieser Artikel behandelt die Stadt Madrid, für die nach der Stadt benannte Region siehe Madrid (Region).
Madrid ist die Hauptstadt von Spanien und der Autonomen Region Madrid.

Sie zählt mit rund fünf Millionen Einwohnern im Großraum zu den größten Metropolen Europas. Die politische Stadtgemeinde (ohne Vororte) ist mit 3,1 Millionen Einwohnern (2001) nach London und Berlin die drittgrößte in der Europäischen Union.

Madrid ist die größte Stadt der Iberischen Halbinsel und ein sowohl national als auch international bedeutendes Handels- und Finanzzentrum. Die Stadt bildet überdies den politischen und kulturellen Mittelpunkt Spaniens. In Madrid residiert der König, der katholische Erzbischof sowie wichtige Verwaltungs- und Militärbehörden. In Madrid befinden sich vier öffentliche Universitäten und verschiedene andere Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen.

Table of contents
1 Geographie
2 Geschichte
3 Kultur und Sehenswürdigkeiten
4 Wirtschaft und Infrastruktur
5 Weblinks

Geographie

Lage: 3,72° östlicher Länge und 40,42° nördlicher Breite.

Madrid liegt 665 Meter über dem Meeresspiegel im Zentrum Spaniens. Die am Ufer des kleinen Flusses Manzanares gelegene Stadt gehört zu der historischen Landschaft Kastilien. Im Norden der Stadt erheben sich über 2000 Meter hohe Berge. Nach Osten öffnet sich das Tal des Henares, in dem Eisen- und Autobahnen nach Zaragoza und Barcelona verlaufen. Etwa 50 km südlich, am Tajo, liegt Madrids "Mutterstadt", die alte kastilische Hauptstadt Toledo.

Durch seine Höhenlage und das kontinentale Klima sind die Sommer in Madrid heißer und trockener, die Winter jedoch deutlich kälter als etwa in den Städten am Mittelmeer.

Geschichte

Madrid ist eine für europäische Verhältnisse junge Metropole. In den Jahren 852 bis 886 wurde eine maurische Burg (alcázar) an der Stelle des heutigen Madrider Königspalastes errichtet. Die umgebende Anlage wurde magerit genannt, und ab 939 Madschrít. 1038 wurde Madrid kastilisch. Die Stadt wurde 1109 durch den Berberfürsten Jusuf erfolglos belagert. 1309 fand hier die erste Zusammenkunft des Cortes de Castilla (Kastillischen Städteparlament) unter Fernando IV statt (andere Angabe: 1239).

Mit der Verlegung der Residenz aus dem nahe gelegenen und wesentlich älteren Toledo durch Felipe II im Jahre 1561 begann der Aufstieg der Stadt. Sie wurde 1606 offiziell spanische Hauptstadt. Zwischen 1701 und 1713 fand der Spanische Erbfolgekrieg statt, 1706 folgte die englische und portugiesische Besetzung. Von 1808 bis 1813 war Madrid von den Franzosen besetzt, wobei Napoleons Bruder Joseph König wurde. Die Besatzer ließen Klöster und ganze Stadtviertel niederreißen, um neuen Platz zu schaffen. Mit dem Aufstand vom 2. Mai 1808 wurden weitere Erhebungen im gesamten Land hervorgerufen.

Von 1833 bis 1876 fanden die Karlistenkriege statt. Dabei wütete auch eine Choleraepedemie in Madrid. 1873 wurde die erste Republik durch den Diktator Emilio Castelar ausgerufen, und 1923 folgte die Militärdiktatur unter General Miguel Primo de Rivera. Am 14. April 1931 wurde in Madrid die zweite Republik ausgerufen. Im Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 39 war Madrid bis zuletzt, und zwar bis zum 28. März republikanisch und erlitt durch deutsche und italienische Bombardements schwere Zerstörungen. Bis 1975 prägte nun die Diktatur Francisco Francos die Stadt. 1965 bis 1973 fanden zahlreiche Streiks und Studentenproteste statt.

Nach dem Tod Francos im Jahre 1975 wurde Juan Carlos I König und leitete die Demokratisierung ein, die jedoch 1981 durch Putschversuch noch einmal erheblich in Gefahr war. 1992 war Madrid "Kulturhauptstadt Europas". 2004 wurden bei den Terroranschlägen auf vier voll besetzte S-Bahn-Züge 190 Menschen getötet.

Siehe auch: Geschichte Spaniens

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Einzelbauwerke

Plätze
  • Plaza Mayor, Zentrum der Altstadt, ein rechteckiger, einheitlich geschlossener Platz (ähnlich dem gleichnamigen Platz in Salamanca).
  • Puerta del Sol, der Mittelpunkt der Stadt und ganz Spaniens: hier befindet sich der Kilómetro Zero, der traditionelle Ausgangspunkt der sechs radialen Nationalstraßen.
  • Plaza de España am westlichen Ende der Gran Via, ein großer Platz im Stile der 1920er Jahre mit früher Hochhausarchitektur.

Museen
  • El Prado : Im Prado-Museum sind die Kunstschätze der spanischen Königinnen und Könige ausgestellt. Das Prado-Museum bietet ein einmaliges Spektrum europäischer Kunst, wobei neben spanischer Kunst aller Epochen (z.B. Goya, El Greco) Hieronymus Bosch und Rubens besonders gut vertreten sind.
  • Reina Sofía: Das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia beherbergt u.a. Werke spanischer Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts wie z.B. Juan Gris, Joan Miró, Salvador Dalí und Pablo Ruiz Picasso.
  • Alcalá de Henares. Zwischen Sol und Plaza de Cibeles befinden sich zahlreiche repräsentative Gründerzeitbauten, u.a. Konzernsitze von Großbanken.
  • Paseo del Prado. Diese sehr breite Straße führt vom Bahnhof Atocha zur Plaza de Cibeles. Hier befinden sich große Hotels und das Prado-Museum.
  • Avenida de la Castellana. Die wichtigste Straßenachse Madrids beginnt an der Plaza Colón und führt in nördliche Richtung bis zum inneren Autobahnring.
  • Gran Via. Hier befinden sich eine Reihe von großen Kinos, die Zentrale der spanischen Telefongesellschaft Telefónica und Modegeschäfte.
  • Calle Goya

Stadtviertel
  • Alameda de Osuna

Sport

Mit Atletico Madrid und Real Madrid besitzt die Stadt außerdem zwei erstklassige Traditions-Fußballklubs.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Madrid befinden sich Flugzeug-, Fahrzeug-, Textil-, chemische und Nahrungsmittelindustrie.

Verkehr

Madrid ist Spaniens größter Verkehrs- und Eisenbahnknotenpunkt mit den Personenbahnhöfen Atocha und Chamartín sowie dem Rangierbahnhof Vicálvaro. Außerdem besitzt es eine U-Bahn, deren Netz zu den größten der Welt gehört.

Der internationale Flughafen Madrids, Barajas, liegt recht nah an der Stadt und ist mit der Metro schnell zu erreichen.

Bildung

Zu den zahlreichen Bildungseinrichtungen gehören die Universidad Complutense (1508 in Alcalá de Henares eröffnet, 1836 nach Madrid verlegt) sowie die Universität Comillas (1892) und die Universidad Autónoma (1968). Ebenso befinden sich hier u.a. die Königlich Spanische Akademie sowie die Akademien der Schönen Künste, der Naturwissenschaften und der Sprachen.

Weblinks

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