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israelitische tempel

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Israelitische Tempel

Die Hebräer besaßen jeweils nur einen einzigen Tempel, zuerst den Zelt-Tempel, später den berühmten Tempel zu Jerusalem, ihr Nationalheiligtum.

Table of contents
1 Der Zelt-Tempel (Stiftshütte)
2 Der salomonische Tempel
3 Der herodianische Tempel

Der Zelt-Tempel (Stiftshütte)

Im 2. Buch Mose 25-27 und 36-39 ist die Konstruktion eines zerlegbaren und transportablen Zelt-Tempels sehr detailliert beschrieben. (In der Lutherbibel heißt er "Hütte des Stifts", in der Revision 1975 im Zwischentitel zu 2. Mose 26 auch "Stiftshütte". Viele Bibelübersetzungen nennen ihn "Wohnung".) Dieser diente den Israeliten während ihrer Wüstenwanderung und bis zur Zeit König Davids als Heiligtum. Zuerst wurde er auf den Wanderungen mitgeführt, später hatte er seinen Standort in Schilo etwa in der Mitte des Landes Israel. Nachdem David Jerusalem von den Jebusitern erobert und zur Hauptstadt Israels gemacht hatte, ließ er das Tempelzelt dorthin bringen.

Die Größenangaben sind in der Bibel in Ellen angegeben, die 44,5cm oder 51,8cm entsprechen kann. Nach der biblischen Beschreibung war die Stiftshütte 30 Ellen lang, 10 Ellen hoch und 10 Ellen breit. Im Inneren befand sich das Allerheiligste, wahrscheinlich ein Würfel mit 10 Ellen Kantenlänge. Daneben war das Heilige, das zweimal länger als breit war. Die Konstruktion bestand aus Fachwerkrahmen. Er war aus mit Gold überzogenem Akazienholz gemacht. Über diesen Rahmen wurden Leinendecken gehängt, auf die bunte Cherube gestickt waren. Auch der Übergang vom Heiligen zum Allerheiligsten war mit solch einer Decke abgeschirmt, da nur der Hohepriester einmal im Jahr zum Jom Kippur das Allerheiligste betreten durfte. Auf den Leinendecken lagen Decken aus Ziegenhaar, darauf Decken aus rot gefärbten Widderfellen und darauf schließlich Decken aus Seehundfellen (oder Seekuhfellen, oder noch etwas anderes; die genaue Übersetzung des entsprechenden hebräischen Wortes tahasch ist heute nicht mehr bekannt).

Am Eingang zum Heiligen standen fünf mit Gold überzogene Säulen.

Die Stiftshütte war von einem Vorhof umgeben, der 100 mal 50 Ellen maß. Er war nach Außen hin mit einem 5 Ellen hohen Zaun umgeben. Er wurde mit kupfernen Säulen gehalten.

Im Allerheiligsten stand die Bundeslade mit zwei Cheruben über ihr. Im Heiligen waren die goldenen Leuchter, der goldene Räucheraltar, der Schaubrottisch und goldene Geräte. Im Vorhof stand der Brandopferaltar und ein kupfernes Becken, das mit Wasser zum Waschen der Priester gefüllt wurde.

In der Forschung wird heute angenommen, dass manche Details in der Beschreibung des Zelt-Tempels und seiner Zeremonien in Wirklichkeit dem späteren steinernen Tempel entstammen und erst nachträglich dem Zelt-Tempel beigelegt wurden. Martin Noth beruft sich im Neuen Göttinger Bibelwerk auf die kostbaren Materialien, die verwendet wurden, berücksichtigt aber nicht, dass die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten offenbar große Mengen von Wertgegenständen mitführten (2. Mose 12, 35) und für den Bau des Heiligtums offenbar große Mengen davon spendeten (2. Mose 35, 5).

Der salomonische Tempel

Der erste feste Tempel (Salomonischer Tempel), von Salomo seit 990 v. Chr auf dem Berg Moria in Jerusalem mit Hilfe phönizischer Baumeister errichtet, war ein steinernes Gebäude von 60 Ellenn Länge, 20 Ellen Breite und 30 Ellen Höhe, an drei Seiten mit Seitenzimmern umgeben, welche, in drei Stockwerken übereinander, zur Bewahrung der Schätze und Gerätschaften des Tempels dienten, an der vordern Seite aber mit einer 10 Ellen breiten Vorhalle geziert, welche von zwei bronzenen Säulen, Iachin und Boas ("Festigkeit und Stärke"), getragen wurde. Im Gegensatz zu heutigen christlichen Kirchen befand sich der Eingang im Osten, das Allerheiligste im Westen.

Das Innere enthielt einen 40 Ellen langen Vorderraum, das Heilige, worin die goldenen Leuchter, der Schaubrottisch und der Räucheraltar standen, und einen durch einen Vorhang davon geschiedenen quadratischen Hinterraum von 20 Ellen Länge, das Allerheiligste, mit der Bundeslade und den zwei großen Cherubim. Beide Räume waren an den Wänden, das Allerheiligste (Adyton) auch am Boden und an der Decke mit Holzwerk getäfelt.

Das Heilige war nur den Priestern zugänglich, das Allerheiligste durfte nur der Hohenpriester einmal jährlich, am Jom Kippur, betreten.

Das Tempelgebäude war von einem inneren Vorhof der Priester mit dem Brandopferaltar, dem Reinigungsbecken und anderen Gerätschaften umgeben, und dieser durch Säulengänge mit bronzenen Toren von dem für das Volk bestimmten und von einer Mauer umschlossenen äußern Vorhof getrennt.

Der herodianische Tempel

Nachdem er 586 durch Nebukadnezar zerstört worden war, erhob sich an seiner Stelle nach der Rückkehr der Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft der zweite, nach Serubbabel genannte Tempel, der wahrscheinlich wie auf der Stätte, so auch (zumindest im groben) nach dem Plan des ersten errichtet und 516 vollendet wurde, diesem aber an Größe und Pracht nachstand. Durch Antiochos Epiphanes 169 entweiht, wurde er von Judas Makkabäus wiederhergestellt (was im Chanukka-Fest gefeiert wird) und militärisch befestigt.

Unter Herodes dem Großen begann seit 21 v. Chr eine gänzliche Umgestaltung des Tempels in großartigem Maßstab und im griechischen Stil (daher Herodianischer Tempel). Diese Tempelanlage war nach Flavius Josephus eine Stadie (knapp 200m) lang und eine Stadie breit. Im jüdisch- römischen Krieg im Jahr 70 war der Tempel die letzte Schutzwehr der Juden. Die Westmauer dieses Tempels bildet heute die Klagemauer.

Seit 644 stehen auf der Tempelstätte eine Moschee (die so genannte "Al-Aksa-Moschee") und der Felsendom.
Die Aufzeichnungen über den Salomonischen Tempelbau finden sich, -- außer einzelnen Notizen bei Jeremia 52 und im 2. Buch der Könige 25 -- im 1. Buch der Könige, Kap. 5-7, und 2. Buch der Chronik, Kap. 2-4.

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