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integrated services digital network

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Integrated Services Digital Network

ISDN (Integrated Services Digital Network) bezeichnet einen Standard für ein leitungsvermitteltes digitales Telekommunikationsnetz, das hauptsächlich zur Übertragung von Telefongesprächen genutzt wird. In Europa ist ISDN die Basis aller leitungsvermittelten Telefonnetze. Auch der GSM-Mobilfunkstandard basiert auf ISDN.

Die englische Bezeichnung läßt sich sinngemäß als diensteverbundendes digitales Netz übersetzen. Das bedeutet, dass über nur ein Netz nicht nur der Sprachtelefoniedienst, sondern auch Video- und Datendienste (Teletex, Datex, Telefax, Temex, ...) abgewickelt werden können.

Im Zuge des Internet-Booms wurde ISDN auch zunehmend für die Datenübertragung genutzt, da es verglichen mit der analogen Datenübertragung per Modem schneller und somit auch kostengünstiger ist. Mittlerweile wird dafür aufgrund höherer Bandbreite und geringerer Kosten zunehmend DSL eingesetzt.

ISDN ist in der Bundesrepublik Deutschland flächendeckend verfügbar, dort befinden sich auch etwa ein Fünftel der weltweiten ISDN-Anschlüsse. In den USA ist ISDN nahezu unbekannt, weil die dortigen Telefongesellschaften andere digitale Vermittlungstechniken einsetzen.

Table of contents
1 Unterschiede zum analogen Anschluss
2 Öffentlich verfügbare Anschlusstypen
3 Leistungsmerkmale
4 Übertragungsverfahren
5 Schnittstellen
6 Weblinks

Unterschiede zum analogen Anschluss

Im Unterschied zu einem analogen Telefonanschluss stehen bei einem ISDN-Basisanschluss (virtuell) zwei Leitungen zur Verfügung, die völlig unabhängig voneinander beliebig für Telefongespräche, Fax oder Datenübertragungen genutzt werden können. Für einen Anschluss können bis zu 10 Telefonnummern (genannt MSN) vergeben werden, die beliebig auf die ISDN-Endgeräte verteilt werden können. Durch Dienstkennungen unterschieden, kann eine MSN- Nummer für verschiedene Anwendungen genutzt werden, ohne sich zu stören. Z.B. Telefonie und ISDN-Datenübertragung.

Um analoge Endgeräte (Telefon, Fax, Anrufbeantworter oder Modem) an einen ISDN-Anschluss anzuschließen, benötigt man einen a/b-Wandler (TA = Terminal Adapter) oder eine ISDN-Nebenstellenanlage.

Öffentlich verfügbare Anschlusstypen

Ein ISDN-Anschluss ist in zwei Varianten verfügbar: Als Basisanschluss oder als Primärmultiplexanschluss.

Basisanschluss (BRI)

Der Basisanschluss hat 2 Nutzkanäle. Ein Nutzkanal (auch B-Kanal genannt) bietet eine Datenrate von 64 kbit/s.

Basisanschlüsse sind verfügbar als

  • Mehrgeräteanschluss (Point-to-Multipoint) zum Anschluss von bis zu 8 ISDN-Endgeräten
  • Anlagenanschluss (Point-to-Point) zum Anschluss einer einzigen Telekommunikationseinrichtung, wie z. B. einer TK-Anlage

Primärmultiplexanschluss (PRI)

Der Primärmultiplexanschluss hat 30 Nutzkanäle. Er ist nur als Anlagenanschluss verfügbar und wird hauptsächlich von größeren Firmen zum Anschluss von Telefonanlagen genutzt.

Implementierungen

In Deutschland wurde ursprünglich ISDN nach dem Standard 1TR6 angeboten, seit 1991 existiert jedoch ein europaweit einheitlicher ISDN-Standard (E-DSS-1). In USA und Japan existiert eine andere Implementierung, die sich im wesentlichen durch die niedrigere Datenrate (56 kbit/s) unterscheidet.

Leistungsmerkmale

Die Telekom bietet den ISDN-Mehrgeräteanschluss in zwei Varianten an, die sich im Bezug auf die angebotenen Leistungsmerkmale unterscheiden: Als Standardanschluss oder als Komfortanschluss.

beim Standardanschluss

  • Übermittlung der Rufnummer
  • Rückruf bei Besetzt (CCBS)
  • Anklopfen (CW)
  • Rückfragen/Makeln
  • Dreierkonferenz
  • Rufnummernanzeige (CLIP)
  • Umstecken am Bus (TP): Ein Gespräch kann in der Vermittlungsstelle geparkt werden und das ISDN-Telefongerät an eine andere ISDN-Dose innerhalb des Anschlusses umgesteckt werden.
  • bei Anlagenanschluss: Durchwahl (DDI): Es kann ein Nummernblock definiert werden, der direkt angewählt werden kann.
  • bei Mehrgeräteanschluss: bis zu 10 Mehrfachrufnummern MSN. Ein ISDN-Anschluss kann also unter bis zu 10 Telefonnummern erreichbar sein. Diese Nummern können flexibel auf die Endgeräte aufgeteilt werden.

zusätzliche Merkmale beim Komfortanschluss

  • Anzeige der Rufnummer des Angerufenen (COLP)
  • Rückruf bei Nichtmelden (CCNR)
  • Anrufweiterschaltungsvarianten
  • T-Net-Box (virtueller Anrufbeantworter des Provider T-COM)
  • Tarifinformationen

Übertragungsverfahren

Sprachübertragung

Sprachdaten werden für die Übertragung per Euro-ISDN mit einer Abtastrate von 8 kHz digitalisiert (Pulse Code Modulation PCM) und mit einer logarithmischen Kennlinie (ITU-T-Standard G.711, µLaw/aLaw) von 12 auf 8 Bit pro Abtastwert komprimiert, um die Besonderheiten der menschlichen Wahrnehmung zu berücksichtigen. Übertragen wird der Frequenzbereich von 300 bis 3400 Hz.

Datenübertragung

Zur Datenübertragung werden verschiedene Datenübertragungsprotokolle eingesetzt (z. B. X.75, V.110).

Signalisierung

Die Signalisierung funktioniert bei ISDN Out-of-Band - sie wird also auf einem eigenen Kanal übertragen und nicht wie beim Mehrfrequenzwahlverfahren im Sprachkanal. Dadurch funktioniert der Verbindungsaufbau störungsfreier und schneller.

Technisch wird für die Signalisierung der D-Kanal genutzt, der bei Basisanschlüssen eine Bandbreite von 16 kbit/s und bei Primärmultiplexanschlüssen von 64 kbit/s hat.

Schnittstellen

Ein ISDN-Anschluss besteht aus zwei Teilen: Der Teilnehmeranschlussleitung (beim Basisanschluss die UK0-Schnittstelle; beim Primärmultiplexanschluss die UK2-Schnittstelle) und der In-House-Verkabelung (beim Basisanschluss der S0-Bus; beim Primärmultiplexanschluss die S2M-Schnittstelle). Die Teilnehmeranschlussleitung wird durch einen Netzabschluss abgeschlossen (beim Basisanschluss NTBA; beim Primärmultiplexanschluss NTPM).

Die Schnittstelle zu Computersoftware wird meistens durch die CAPI hergestellt..

Siehe auch: Digital Subscriber Line (DSL), Breitband-ISDN, Schmalband-ISDN

Weblinks

  • Übersichtsartikel über ISDN
  • Der Einsatz von ISDN unter Linux
  • Eine DFÜ - Verbindung für ISDN herzustellen, ist nicht schwer!
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