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Insektenküche

Insekten sind die bei weitem häufigsten Tiere, man findet sie tatsächlich beinahe überall. Nur die Gebiete des ewigen Eises bleiben ihnen verwehrt. Entsprechend einfach ist es, Insekten zu finden und zu sammeln, besonders in tropischen Regionen. Da liegt es nahe, sie als Nahrungsquelle zu nutzen. Sie besitzen eine große Menge an Proteinen und nur wenige Insekten haben ausgedehnte Fettkörper. Damit werden sie als Eiweißquellequelle ebenso wertvoll, wenn nicht gar wertvoller als die Fleischsorten, die wir Europäer als Nahrung nutzen. Daneben sind sie einfacher zu halten und zu züchten. Das sind sicher noch nicht alle Gründe, die für eine Nutzung der Insekten als Nahrung sprechen. Besonders heutzutage, wo wir in den reicheren Ländern mit Seuchen wie der "Bovine Spongiform Enzephalopathy" (BSE) und der Maul- und Klauenseuche (MKS) zu kämpfen haben, während in den so genannten Entwicklungländern große Hungersnöte die Regel sind.

In vielen Kulturen werden diese Energiequellen jedoch auch genutzt, häufig hat sich eine regelrechte Insektenküche etabliert.

So sind die Aborigines Australienss dafür bekannt, verschiedene Larven roh oder in Sand und Asche gegart zu verspeisen. Besonders die Bogong-Motte der gleichnamigen Berge ist sehr beliebt. Sie wird im Sand gebraten und verliert so Beine und Flügel, danach wird der Kopf entfernt. Übrig bleibt der fleischige Hinterleib, der gekocht oder zu Kuchen verbacken wird. Aber selbst Süßigkeiten bieten die Insekten den Aborigines: Die Sammler der Honigtopfameise hängen prallgefüllt mit Honig in ihren Nestern und bieten so eine süße Nachspeise.

Auch die Japaner sind recht einfallsreich bei ihrer Ernährung. Während das meist aus rohem Fisch (Sashimi) gefertigte Sushi mittlerweile recht große Beliebtheit genießt, werden Gerichte wie "hachi-no-ko" (Gekochte Wespenlarven) oder "semi" (Fritierte Zikaden) auch in näherer Zukunft bei uns keine großen Chancen haben.

In verschiedenen Staaten Afrikas, besonders in Nigeria, werden eine Reihe von Insekten regelmäßig verspeist. Dazu gehören gekochte oder rohe Termiten (besonders die Königin gilt als Delikatesse) oder die dicken Palmkäferlarven. Besonders bekannt sind geröstete Heuschrecken, die man sogar gelegentlich hierzulande finden kann. Diese wurden auch den Besuchern der EXPO 2000 in Hannover angeboten, aber nur wenige wollten sie tatsächlich essen. Dabei erinnern sie geschmacklich an eine Mischung aus Chips und Erdnüssen, sind also durchaus schmackhaft als Snack.

Besonders schwer zu fangen sind sicher die schnellen Libellen, die man in Bali gern auf den Speiseplan setzt. Mit speziellen Klebestangen gehen die Libellenjäger auf die Pirsch. Die Tiere werden in verschiedenen Soßen gegart, nachdem die Flügel entfernt wurden. In den Regenwäldern Südamerikas stellt noch ein ganz anderes Tier eine besondere Delikatesse dar.

Die großen Vogelspinnen gehören zwar nicht zu den Insekten, können jedoch ebenfalls ein Festmahl bieten. Bei vielen südamerikanischen Stämmen werden die Tiere von ihren Brennhaaren befreit und direkt im Feuer gegart. Verspeist werden Sie z.B. mit Cassavabrot.

Insektenküche in Europa

Der Gedanke daran, Insekten zu essen, läßt vielen einen Ekelschauer über den Rücken gehen. Allein die Vorstellung, sich diese Krabbelviecher in den Mund zu stecken, die bei uns in der Regel mit der Giftspritze beseitigt werden, reicht dafür aus. Untenstehendes Bild eines Nahrungsmittels, das in Europa durchaus als Delikatesse gilt, kann dazu anregen, über diesen Widerspruch nachzudenken. Vielleicht stellen Insekten auch hierzulande in nicht allzuferner Zukunft eine willkommene Alternative für den Sonntagsbraten dar. Besonders in den großen Städten, etwa in Berlin, lassen sich bereits vereinzelt Restaurants finden, die Insekten auf der Speisekarte haben.

ist kein Insekt.

Siehe auch: Frittierte Spinnen

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