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information awareness office

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Information Awareness Office

Das Information Awareness Office (IAO) ist eine Projekt, das der DARPA, die dem Verteidigungsministerium der USA angehört. Aufgabe dieser ist es, innerhalb einer Datenbank alle verfügbaren Merkmale der Bürger des Staates zu suchen und diese später auf verdächtige Muster auszuwerten. Dies soll vor allem zum Schutz von Terrorismus geschehen. Die Behörde selbst gibt ihre Aufgabe wie folgt an:
The DARPA Information Awareness Office (IAO) will imagine, develop, apply, integrate, demonstrate and transition information technologies, components and prototype, closed-loop, information systems that will counter asymmetric threats by achieving total information awareness useful for preemption; national security warning; and national security decision making.

Table of contents
1 Geschichte
2 Forschungsprogramme
3 Weblinks

Geschichte

Die IAO wurde Anfang 2002 von Präsident Bush unter dem Namen Total Information Awareness ins Leben gerufen. Später wurde der Name in Terrorist Information Awareness geändert. John Poindexter, der u.a. durch die Iran-Contra-Affäre bekannt ist, wurde zum Leiter der Behörde bestellt.

Die erste öffentliche Information war am 13. Februar 2002 in der New York Times zu lesen. Zu diesem Zeitpunkt war noch sehr wenig über die Ziele der neu geschaffenen Behörde bekannt. Doch schon die Tatsache, dass man Festplatten in Petabyte-Größe benötigen würde, sorgte für starke Verwunderung und Überwachungsängste. Bürgerrechtsorganisationen, wie die EFF, protestierten wegen der Orwellschen Absichten und wegen der Vergangenheit von Poindexter gegen diese Behörde.

Des weiteren war das Logo Zündstoff für Illuminaten und Verschwörungstheoretiker. Das allsehende Auge, das auf die Weltkugel blickt, ist sehr vielsagend. Weiterhin kann auch das Motto "scientia est potentia", zu deutsch: "Wissen ist Macht", sehr weit gedeutet werden.

Nach den Kritiken am Logo wurde am 19. Dezember 2002 von der Seite entfernt. Auf der Seite [1] findet sich noch das Originallogo.

Am 16. Januar 2003 wurde von Senator Russ Feingold ein Gesetz einberufen, dass den Kongress zu einer Prüfung der Aktivitäten der IAo veranlassen sollte. Nach einer ähnlichen Eingabe eines anderen Senators sollte die IAO nicht mehr in den USA operieren dürfen. Ende Februar wurde dann eine Anordnung erlassen, nach der die IAO alle Aktivitäten stoppen solle.

Die DARPA änderte am 20. Mai 2003 den Namen in Terrorist Information Awareness, um hier deutlich zu machen, dass man nicht Dossiers von US-Bürgern anfertigen wolle. Stattdessen solle die Behörde nur zur Terrorismusbekämpfung dienen. Trotz alledem wurde zwei Monate später beschlossen, keine Gelder mehr für die Behörde bereit zu stellen. Dies bedeutete das Ende für die IAO.

Forschungsprogramme

Babylon

Dieses Programm sollte die Kommunikation im Kriegseinsatz gewährleisten. Hierdurch sollte es den Soldaten möglich sein, mit der gegnerischen Seite oder mit Verletzten zu kommunizieren. Ein Programm namens Rapid Multilingual Support (RMS) wurde in Afghanistan eingesetzt.

Bio-Surveillance (BSS)

Die Aufgabe der BSS war es, Techniken zu entwickeln, die frühzeitig den Einsatz von biochemischen Waffen erkennen. Dies sollte durch die Überwachung von Tierspuren oder auch spezifischen Erkrankungsanzeichen geschehen.

Effective, Affordable, Reusable Speech-to-Text (EARS)

EARS sollte automatisch Sprache zu Text übersetzen. Geplantes Einsatzgebiet waren vor allem Telefonate. Dadurch wollte man wesentlich schneller Informationen aus den Gesprächen extrahieren und verarbeiten.

Evidence Extraction and Link Discovery (EELD)

Das Programm sollte Werkzeuge für die automatische Entdeckung und Verarbeitung von Verdachtsmomenten in öffentlichen und geheimen Datenquellen entwickeln. Dabei ging es vor allem darum, Beziehungen zwischen Personen und/oder Organisationen durch den Nachrichtenverkehr aufzudecken.

FutureMap

Die FutureMap ist wahrscheinlich die bekannteste und am stärksten kritisierte Entwicklung der IAO. Es sollte eine Art Börse darstellen, auf der sicheitspolitisch relevante Informationen gehandelt werden. In einer ersten Stufe konnte man Geld auf Terroranschläge setzen. Besonders der moralische Aspekt wurde von der Öffentlichkeit sehr stark kritisiert. Dies führte schließlich dazu, dass das Projekt sehr schnell wieder eingestellt wurde.

Genisys

ist der Name einer Datenbank, die sehr große Daten verarbeiten können soll. Dabei erwiesen sich die Paradigmen von 1980 als veraltet. Stattdessen wollte man folgende Entwicklungen beginnen:
  1. Entwicklung einer einfachen Abfragesprache
  2. Unterstützung von automatischer Restrukturierung der Daten
  3. Speicherung der Daten im Zeitkontext
  4. Erschaffung von Filtern für die Privatsphäre
  5. Entwicklung einer großen verteilten Umgebung, die mit den enormen Datenmengen umgehen kann

Genoa

Human ID at a Distance (HumanID)

Translingual Information Detection, Extraction and Summarization (TIDES)

Wargaming the Asymmetric Environment (WAE)

Weblinks

  • Homepage der IAO
  • Rede von John Poindexter mit einem Überblick über die IAO
  • Telepolis-Artikel zu dem Thema
  • http://kai.iks-jena.de/miniwahr/tias-iao.html - Hintergrundinformationen zum IAO von Kai Raven

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