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imperfekt

ia ib ic id ie if ig ih ii ij ik il im
in io ip iq ir is it iu iv iw ix iy iz

Imperfekt

Das Imperfekt (oft auch Präteritum) ist die grammatikalische Zeitform der Verben, die bereits abgeschlossene Ereignisse der Vergangenheit ausdrückt. Die Bezeichnung Imperfekt oder ihre deutsche Übersetzung unvollendete Vergangenheit wurden aus der Grammatik des Lateinischen übernommen. Da sie für eine Zeitform, die im Deutschen anders als im Lateinischen (auch) abgeschlossene Ereignisse ausdrückt, recht irreführend ist, wird heute in der deutschen Grammatik immer mehr der Begriff Präteritum verwendet.

Table of contents
1 Beispiele für die Konjugation
2 Besonderheiten
3 Verwendung

Beispiele für die Konjugation

'lachen' (schwach)

  • ich lachte
  • du lachtest
  • er/sie/es lachte
  • wir lachten
  • ihr lachtet
  • sie lachten

'reden' (schwach)

  • ich redete
  • du redetest
  • er/sie/es redete
  • wir redeten
  • ihr redetet
  • sie redeten

'fahren' (stark)

  • ich fuhr
  • du fuhrst
  • er/sie/es fuhr
  • wir fuhren
  • ihr fuhrt
  • sie fuhren

'nehmen' (stark)

  • ich nahm
  • du nahmst
  • er/sie/es nahm
  • wir nahmen
  • ihr nahmt
  • sie nahmen

Besonderheiten

Schwache und starke Verben

Im Imperfekt werden schwache und starke Verben unterschiedlich konjugiert, wobei in der Umgangssprache der Einfachheit halber manche Verben schwach gebeugt werden, auch wenn sie zu den starken gehören.
  • Standardsprache: Er hob es auf.
  • Umgangssprache: Er hebte es auf.

Lautwechsel bei starken Verben

Bei starken Verben wird der Stammvokal ausgetauscht (so genannter Ablaut). Die Suffixe (Wortendungen) werden dennoch, ähnlich wie bei den schwachen Verben, nach stets gleichen Regeln hinzugefügt.

Verwendung

Nach traditioneller Auffassung wird das Imperfekt (im Gegensatz zum Perfekt) verwendet, um Vergangenes auszudrücken, das bereits abgeschlossen ist und daher keinen Bezug zur Gegenwart hat. Oft liegen die Geschehnisse recht weit zurück.

Nach neuerer Auffassung wird dieser Bedeutungsunterschied nicht mehr aufrecht erhalten. Die Wahl der einen oder der anderen Zeitform wird damit zur puren Stilfrage:

  • Da Erzählungen (auch: Zeitungstexte,..) meistens im Imperfekt geschrieben sind, bezeichnet man diese Zeitform auch als Erzählform.
  • Die Umgangssprache, vor allem die süddeutsche, benutzt statt dem Imperfekt als Erzähltempus meist das Perfekt: Ich bin gestern bei meiner Tante im Krankenhaus gewesen. Sie hat mir erzählt ...

Die These, Imperfekt und Perfekt seien im Deutschen bedeutungsgleich, wird durch Vergleiche mit anderen Sprachen wie Englisch und Spanisch plausibel, bei denen viel klarere Unterschiede zwischen den Vergangenheits-Tempora ausgemacht werden können:

Englisch:

  • I was (Imperfekt) = Ich war/bin gewesen
  • I have been (Perfekt) = Ich war/bin gewesen und bin immer noch, bzw. mein Gewesen-Sein hat Auswirkungen auf die Gegenwart

Spanisch:
  • Yo era (Imperfekt) = Ich war/bin gewesen (Beschreibung eines andauernden Zustands)
  • Yo fui (Indefinido) = Ich war/bin gewesen (in einer abgeschlossenen Vergangenheit: Gestern, letzte Woche, letztes Jahr)
  • Yo he sido (Perfekt) = Ich war/bin gewesen (in derselben "Zeiteinheit", in der auch die Gegenwart liegt: Heute, diese Woche, dieses Jahr)

In allen diesen Fällen ist es im Deutschen nicht entscheidend, ob man Perfekt oder Imperfekt anwendet. Eine der wenigen Ausnahmen besteht in Sätzen wie "Für wen war das Bier?": Hier wird mittels Imperfekt konkret auf den bereits abgeschlossenen Moment des Getränkebestellens Bezug genommen.

Im süddeutschen Sprachraum, inklusive der Schweiz und Österreich, wird die Zeit nicht verwendet, wie im Schwäbischen, Fränkischen, Bairischen oder Schwyzerdütsch, z. B. wir haben sehr gelacht und nicht wir lachten sehr. Ausnahme sind Sätze mit "war", z. B. Ich war nicht da. Meist wird nur die Perfektform genutzt.

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