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ibn yasin

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Ibn Yasin

Ibn Yasin ( ? 1059) Missionar und geistlicher Führer der Almoraviden

Abdallah ibn Yasin entstammte dem Gazula-Stamm der Sanhadscha. Er war ein Rechtsgelehrter der Malikiten und wurde 1046 durch den GDschudalafürst Yahya ibn Ibrahim eingeladen, seine Lehre unter den Berberstämmen der westlichen Sahara zu verkünden, da die Sanhadscha bis dahin nur oberflächlich islamisiert worden waren und noch vielen heidnischen Praktiken anhingen. So predigte Ibn Yasin unter den Sanhadschastämme der westlichen Sahara einen puritanischen orthodoxen sunnitischen Islam.

Allerdings musste er sich nach einer Revolte der Stämme mit seinen Anhängern nach Süden zurückziehen, wo er am Senegal ein Kloster/ Ribat gründete. Im Bündnis mit Yahya ibn Umar, dem Führer der Lamtuna schlug er die Revolte des Dschudalastammes nieder.

Ibn Yasin bildete nun aus den Stämmen der Lamtuna, Masufa und Dschudala den Kampfbund der Almoraviden. Dabei übernahm er die geistliche Führung und Yahya ibn Umar das militärische Kommando der Bewegung. 1054 wurde das von den Magrawa beherrschte Sidschilmasa erobert. Ibn Yasin führte seine puritanische Ordnung ein, u.a. waren Wein und Musik verboten, wurden nichtislamische Steuern abgeschafft und 1/5 der Kriegsbeute den Religionsgelehrten zugestanden. Gegen diese rigorose Auslegung des Islam kam es schon 1055 zu einem Aufstand in Sidschilmasa.

Yahya ibn Umar fiel 1056 bei einem erneuten Aufstand der Dschudala in Sahara. Darauf ernannte Ibn Yasin Yahyas Bruder Abu Bakr ibn Umar zum neuen militärischen Führer. Dieser zerstörte Sidschilmasa konnte aber die Dschudala nicht wieder in den Bund der Almoraviden zwingen.

Beim Versuch die häretischen Bargawata-Berber an der Atlantikküste zu unterwerfen fiel Ibn Yasin 1059. Seine Grabstätte befindet sich bei Casablanca.

Literatur:

  • Geschichte der Arabischen Welt, Ulrich Haarmann, C.H. Beck München, 2001
  • Lexikon der Arabischen Welt, Artemis Verlag, Stephan und Nandy Ronart, 1972

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