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fritz kolbe

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Fritz Kolbe

Fritz Kolbe (* 1900 in Berlin; ? 1971 in Bern) war ein deutscher Beamter, der als Widerstandskämpfer gegen Hitler unter dem Decknamen George Wood überragende Bedeutung erlangte.

Er wurde als Sohn eines Handwerkers geboren, war erst Bahnbeamter und stieg später zum mittleren Beamten im Auswärtigen Amt (AA) auf, und war dort u.a. Mitarbeiter des Sonderbotschafters Karl Ritter, dem Verbindungsbeamten vom AA zum Oberkommando der Wehrmacht, so dass Kolbe Zugang zu vielen versendeten Geheimdepeschen hatte.

Kolbe hasste sowohl die Nationalsozialisten im allgemeinen und Adolf Hitler im besonderen, den er als einen Vaterlandsverräter ansah. Er glaubte, dass die Diktatur nur durch eine militärische Niederlage Deutschlands beendet werden könne und bemühte sich daher, diese herbeizuführen.

Ab dem 19. August 1943 lieferte Kolbe, zum Teil unter Lebensgefahr, Kopien zahlreicher wichtiger Schriftstücke mittels des CIA-Agenten Allen Welsh Dulles an die Amerikaner. Über Ferdinand Sauerbruch hatte er auch Kontakte zum organisierten Widerstand. Kolbes Pläne, selber aktiv Widerstandsaktionen durchzuführen, wurden ihm von Dulles ausgeredet, der ihn als Spion für weit wichtiger beurteilte.

Die von Kolbe gelieferten Informationen hatten nicht die Wirkung, die sie hätten haben können, da die amerikanische Regierung lange befürchtete, er könne ein Doppelagent sein und Falschinformationen liefern.

Nach dem Krieg wurde Kolbe aufgrund von Widerstand von Altnazis nicht wieder in den diplomatischen Dienst übernommen. Er arbeitete schließlich als Vertreter für Motorsägen.

In der deutschen Gedenkstätte Deutscher Widerstand wird er nicht aufgeführt, im Auswärtigen Amt wird sein Name auch nicht als anerkannter Widerständskämpfer genannt.

Literatur

Weblinks

  • Artikel des Spiegel über Fritz Kolbe

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