Vacuumverdampfer
Der Vacuumverdampfer ist heute der am meisten verwendete Speisewassererzeuger. Je nach Größe der Anlage ist es möglich, bis zu 50 Tonnen Frischwasser (Wassermengen werden auf einem Seeschiff immer in Tonnen angegeben) mit einem Salzgehalt unter 4 mgr/Liter aus Seewasser pro Tag zu erzeugen.
Die Anlage besteht aus dem Verdampfer mit seinem Heizrohrbündel, einem Flüssigkeitsabscheider, dem Brüdenkondensator, dem Destillatkühler, der Laugenpumpe, der Destillatpumpe, der Strahleranlage für das Absaugen und der Salzmeßanlage.
Der Heizdampf, mit einem Druck von ca 0,7 bar und einer Temperatur von ca 90 Grad Celsius strömt durch das Heizrohrbündel und wird als Kondensat über den Kondensattopf zum Kondensator abgeführt. Das zur Verdampfung kommende Seewasser passiert zuerst den Destillatkühler, dann die Kühlrohre im Brüdenkondensator, durchfließt als Kühlwasser den Strahlerkondensator und tritt dann in den Verdampfer ein.
Das Seewasser verdampft, nachdem es die vorgenannten Einrichtungen als Kühlwasser durchflossen hat und dabei fast auf Verdampfungstemperatur erwärmt wurde. Im Verdampfer herrscht ein Vacuum von 99%. Der erzeugte Brüden strömt durch den Flüssigkeitsabscheider zum Brüdenkondensator und wird von dort als Destillat durch die Destillatpumpe abgesaugt. Dabei durchfließt es den Destillatkühler.
Anschließend fließt es unter Kontrolle der Salzmessanlage in den Destillattank.
Ein Strahler, betrieben mit einem Treibdampf von 12 bar, sorgt für den Unterdruck im Verdampfer. Es werden von der Seewasserdurchflussmenge ca 33% in Destillat umgewandelt. Die restlichen 66% werden durch die Laugenpumpe durch den Laugenabflussregler über Bord gepumpt.
In die heutigen Motorschiffe werden kompakte Verdampferanlagen eingebaut, die nach demselben Prinzip arbeiten. Zur Heizung wird die Kühlwasserwärme des Hauptmotors genommen.