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Friedrich von Gärtner

Friedrich von Gärtner (* 10. Dezember 1792 in Koblenz; ? 21. April 1847 in München) war deutscher Architekt. Neben Leo von Klenze gilt er als der bedeutendste Baumeister im Königreich Bayern von Ludwig I.

1809 studierte er an der Kunstakademie in München. 1812 wechselte er nach Paris und studierte dort bis 1814. Anschließend verbrachte er mehrere Jahre in Rom, Neapel und auf Sizilien. Seine Erfahrungen und Beobachtungen dieser Zeit veröffentlichte er 1819 in der kommentierten Lithographiensammlung "Ansichten der am meisten erhaltenen Monumente Siziliens".

Im selben Jahr folgte Gärtner einem Ruf nach München als Professor der Baukunst an der Kunstakademie. Neben seinem Lehrfach leitete er als Direktor die Nymphenburger Porzellanmanufaktur und Glasmalereianstalt. Auf Empfehlung von Peter von Cornelius begann er seine 1829 mit dem Bau der Ludwigskirche seine schöpferische Tätigkeit in München.

Zum Oberbaurat und Generalinspektor der architektonischen und plastischen Kunstdenkmäler Bayerns ernannt, übernahm er die Leitung einer Reihe öffentlicher Bauten, die Wiederherstellung des Isartors, den Bau des Bibliothek- und Archivgebäudes (1831-1842), des Blindeninstituts (1833-1836), des Universitätsgebäudes und des Georgianums (1835-1840), des Damenstifts St. Anna (1836-39), des Erziehungsinstituts für adlige Fräulein (Max Joseph-Stifts), der Salinenadministration (1838-1842), der Feldherrenhalle (1841-44), des Wittelsbacher Palastes (1843), des Siegestors und sowie der Villa der Königin vor demselben.

1840 ging er mit einem Gefolge von Bauleuten und Malern nach Athen, um dort den nach seinem Entwurf erbauten königlichen Palast zu vollenden und auszuschmücken. In Bad Brückenau erbaute er das Kurhaus, in Bad Kissingen den Kursaal und die Brunnenbedachung (1833-38) sowie eine protestantische Kirche, in Zwickau das Rathaus; in Bamberg restaurierte er den Dom. Im Jahr 1842 wurden von ihm die Befreiungshalle bei Kelheim begonnen. Jedoch wurde das Bauwerk später auf Geheiß des Königs von Leo von Klenze umgestaltet und vollendet.

1840 geadelt, wurde Friedrich von Gärtner 1842 zum Direktor der Münchner Akademie ernannt. Im selben Jahr begann er mit der neuen Friedhofsanlage in München. 1843 begann er das Pompejanum in Aschaffenburg.

Seine Gebäude sind zumeist im modifizierten romanischen Stil gehalten. Sie wirken ausgesprochen monumental und entsprachen damit den Vorstellungen Ludwig I., der München durch rege Bautätigkeit in ein Zentrum von Kunst und Kultur verwandeln und seinem Idealbild des Klassizismus annähern wollte.

Bibliographie


Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90

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