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friedrich de la motte fouqua

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Friedrich de la Motte Fouqué

Friedrich Heinrich Karl Freiherr de la Motte Fouqué (* 12. Februar 1777 in Brandenburg a.d. Havel; ? 23. Januar 1843 in Berlin; Pseudonym Pellegrin) war ein deutscher Dichter der Romantik.

Table of contents
1 Leben
2 Nachleben
3 Werke
4 Literatur
5 Weblinks

Leben

1777 bis 1808

Fouqué erhielt eine militärische Erziehung, trat als Leutnant in das Regiment Garde du Korps, nahm am Rheinfeldzug von 1794 teil und lebte dann privatisierend seine poetischen Neigungen. Bis 1808 veröffentlichte er nur unter dem Pseudonym 'Pellegrin'. Durch August Wilhelm Schlegel mit den Dramatischen Spielen (1804) in die Literatur eingeführt, trat er nacheinander mit den Romanzen vom Thal Ronceval (1805), dem Roman Historie vom edlen Ritter Galmy und einer schönen Herzogin von Bretagne (1806), dem Roman Alwin (1808) und dem Heldenspiel Sigurd, der Schlangentöter (das. 1808) hervor, Werken, welche in Stoff, poetischer Auffassung und Darstellungsweise seine spätere Dichtung bereits kennzeichneten. Die Reckensagen des Nordens und die französischen Rittergeschichten des Mittelalters regten Fouqués Phantasie gleichzeitig an und flossen ihm zu einer wunderlich phantastischen Welt zusammen.

1808 bis 1820

Zwischen den Jahren 1808-20 nahm Fouqués Leben und Dichten den größten Aufschwung. Patriotische Begeisterung führte ihn 1813 in die Reihen der preußischen Armee zurück; er nahm als Leutnant und Rittmeister bei den freiwilligen Jägern an den Schlachten des Befreiungskriegs teil, erhielt 1815 den Abschied als Major und lebte dann wieder aus seinem Gut Nennhausen bei Rathenow, Gastfreundschaft übend und im lebendigen Verkehr mit allen romantischen Zeitgenossen rasch produzierend. Als sein bestes Werk gilt mit Recht Undine (Berlin 1811, 24. Aufl. 1881), eine Erzählung, deren Frische und schlichter, nur an einigen Stellen gekünstelter Märchenton über die wenigen schatten- und spukhaften Stellen leicht hinwegsehen ließen.

Dann folgten die Ritterromane: Der Zauberring (Nürnberg 1813; neue Ausg., Braunschweig 1865) und Die Fahrten Thiodulfs, des Isländers (Hamburg 1815, 2. Aufl. 1848), die neben wirklich kräftigen Szenen schon viel Manier und künstliche Reckenhaftigkeit aufwiesen. Die Kleinen Romane (Berlin 1814-19, 6 Bde.), Sängerliebe (Stuttgart 1816), Die wunderbaren Begebenheiten des Grafen Alethes von Lindenstein (Leipzig 1817) wurden durch Neue Schauspiele (Alf und Yngwi, Die Irmensäule, Runenschrift), ritterliche Tragödien (Die Pilgerfahrt, Der Jarl der Orkneyinseln), epische Gedichte wie: Corona (Stuttgart 1814), Karls d. Gr. Geburt und Jugendjahre (Nürnberg 1814), Bertrand du Guesclin (Leipzig 1821), und zahllose kleinere Erzählungen, Dramen und Abenteuer ergänzt; in allen wirkte die gleiche Mischung von süßlicher Kraft und minniglicher Tugendhaftigkeit.

Nach 1820

Nach dem Jahr 1820 wurde Fouqués Produktion immer unerquicklicher und verlor alle Frische, so dass sich das Publikum von dieser Manier mehr und mehr abwandte. Nach 1830 siedelte Fouqué, der Nennhausen verkaufen musste, nach Halle (Saale) über, wo er unter anderm auch mit öffentlichen Vorlesungen über und gegen den Zeitgeist hervortrat. Seine harmlose Romantik verwandelte sich in eine gallige, feudale und frömmelnde Verdammung der modernen Welt. Unter seinen spätern Schriften gehören Ritter Elidouc, altbretagnische Sage (Leipzig 1823), Die Saga von Gunlaugar, genannt Drachenzunge, und Rafn dem Skalden. Eine Islandskunde des 9. Jahrhunderts (Wien 1826), Jakob Böhme, ein biographischer Denkstein (Greiz 1831), Die Weltreiche zu Anfang der Jahre 1835-40, Dichtungen (Halle 1835-40, 6 Hefte), Preußische Trauersprüche und Huldigungsgrüße für das Jahr 1840 (das. 1840), Der Pappenheimer Kürassier; Szenen aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs (Nordh. 1842; 2. Aufl., Bautzen 1853) zu den besonders charakteristischen.

Auch nachdem Fouqué äußern Lebenssorgen durch die Munifizenz Friedrich Wilhelms IV von Preußen entrückt und wieder nach Berlin übergesiedelt war, fuhr er fort, sich als literarischer Don Quichotte zu gebärden und gab (in Gemeinschaft mit Ludwig von Alvensleben) die Zeitung für den deutschen Adel (Leipz. 1840-42) heraus. Fouqué starb verlassen und vergessen 23. Januar 1843 in Berlin. Seine Lebensgeschichte (Halle 1840) hatte er ebenso wie die Sammlung seiner Ausgewählten Werke (1841, 12 Bde.) noch selbst veröffentlicht. Nach seinem Tod erschienen der Roman Abfall und Buße oder die Seelenspiegel (1844); Geistliche Gedichte (1846, 2. Aufl. 1858) und Christliche Gedichte (1862).

Seine Gattin war Caroline de la Motte Fouqué, geborene von Briest (um 1775-1831). Er war ein Freund von Adelbert von Chamisso.

Nachleben

Sein Grab befindet sich auf dem Garnisonfriedhof in Berlin-Mitte, Kleine Rosenthaler Straße, Ecke Linienstraße.

Werke

  • Dramatische Spiele, Berlin, Unger 1804
  • Romanzen vom Thal Ronceval, Berlin 1805
  • Historie vom edlen Ritter Galmy und einer schönen Herzogin von Bretagne, 1806
  • Alwin, 1808

  • Ausgewählte Werke, 12 Bde., Halle 1841.

Postum

  • Abfall und Buße oder die Seelenspiegel, Berlin 1844.
  • Geistliche Gedichte, Berlin 1846, 2. Aufl. 1858.
  • Christliche Gedichte, Berlin 1862.

Literatur

  • Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de la Motte-Fouqé, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888, Bd. 6, S. 468
  • Arno Schmidt: Fouqué und einige seiner Zeitgenossen (Bläschke 1958; 2. verbesserte und beträchtlich vermehrte Aufgabe 1960) und in der Bargfelder Ausgabe als III/1 (1993)

Weblinks

  • http://gutenberg.spiegel.de/autoren/fouque.htm -- Texte im Projekt Gutenberg-DE

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