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Franz Benda

Franz Benda (* 1709 in Alt-Benatek/Böhmen; ? 7. März 1786 bei Potsdam) war ein Violinist und Komponist.

Leben

Franz Benda war das älteste von den sechs überlebenden Kindern des Leinewebers Johann Georg Benda und dessen Frau Dorothea Benda, geborene Brixy, der Tochter eines Dorfkantors. Die ersten musikalischen Grundlagen erlernte er von seinem Vater, der die Oboe, die Schalmei und das Hackbrett beherrschte, sowie vom Kantor Alexius in Neu-Benatek, der Orgelspieler, Komponist und Basssänger war. In seiner früheren Kindheit besuchte Benda eine Jesuitenschule in Prag, ging aber im Alter von zehn Jahren nach Dresden, wo er als Kapellknabe der Hofkirche diente. In dieser Zeit begann er, das Violinen- und Bratschenspiel zu erlernen.

Nachdem er im Alter von zwölf seinen Knabensopran verloren hatte, ging er zurück in seine böhmische Heimat. Mit 14 begann er eigene Stücke zu komponieren. Etwa im Alter von 18 kam Benda auf Geheiß von Graf Kleinau, dessen Leibeigener er war, unfreiwillig nach Wien, wo er als Kammerdiener angestellt war. Den dortigen Lakeiendiensten entzog er sich jedoch bald, indem er nach Warschau flüchtete. Dort wurde er schon kurz nach seiner Ankunft Mitglied eines kleinen Orchesters, in welchem er als erster Violinist den Titel des Kapellmeisters erhielt. Wenig später wechselte er als königlicher Musicus an die zweite königliche Kapelle des polnischen Königs August II. Nach dessen Tod im Jahr 1733 ging er an die königliche Kapelle in Dresden. Dort lernte er den Komponisten Johann Joachim Quantz kennen, der ihn an den preußischen Kronprinzen Friedrich empfahl. Da Benda nach seiner Konvertierung zum Protestantismus in Dresden zahlreiche Anfeindungen über sich ergehen lassen musste, nahm er 1733 Quantz' Angebot an, zu Friedrich zu gehen, der gerade dabei war sich in Ruppin eine eigene Kapelle aufzubauen.

Noch am Tag seiner Ankunft in Ruppin gab Benda gemeinsam mit dem Kronprinzen, der die Querflöte beherrschte, ein Konzert. In Friedrichs Kapelle nahm er die Stellung des ersten Violinisten ein. In Ruppin und später in Rheinsberg war es Benda (nicht zuletzt dank der Unterstützung durch Quantz und der Brüder Graun) möglich, seine musikalischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Am 31. Mai 1740 wurde Friedrich König von Preußen und seine gesamte Kapelle zog nach Berlin bzw. Potsdam. 1742 ermöglichte es Friedrich Bendas Familie ebenfalls nach Berlin zu kommen. Seinen jüngsten Brüdern Joseph und Georg gab er Violinenunterricht, seine Schwester Anna Franziska unterrichtete er im Gesang. Schon bald wurden Franz Bendas Brüder Johann, Georg und Joseph mit in die Hofkapelle aufgenommen. Eine fortschreitende Gichterkrankung bewirkte, dass er ab 1767 nicht mehr solistisch auftreten konnte. Nach dem Tod von Johann Gottlieb Graun im Jahr 1771 wurde Benda zu dessen Nachfolger als Konzertmeister ernannt. Nach dem Tod Quantz' 1773 wurde er der erste Berader Friedrichs II in musikalischen Angelegenheiten. Beide Posten hielt Benda bis zu seinem Tod am 7. März 1786 inne.

Werk

Das Hauptaugenmerk von Bendas meisten Kompositionen liegt auf der Violinenmusik. In seinen Kompositionen finden sich Elemente des Barock, des galanten Stils und des empfindsamen Stils. Zeitlich und inhaltlich steht er somit zwischen dem Barock und der Wiener Klassik.

Zudem hatte Benda auch als Violinenlehrer einen sehr guten Ruf. Viele seiner Schüler (z.B. seine Brüder Joseph Benda und Georg Anton Benda, Friedrich Wilhelm Rust, Johann Friedrich Reichhardt und Christian Friedrich Georg Berwald) kamen später zu bemerkenswertem Ruhm.

Siehe auch: Liste bekannter Violinisten

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