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frank zappa

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Frank Zappa

Frank Vincent Zappa (* 21. Dezember 1940 in Baltimore, Maryland; ? 4. Dezember 1993 in Laurel Canyon, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Komponist, Musiker und Kultfigur der Underground-Musik.

Table of contents
1 Biografie
2 Klangbeispiel
3 Diskografie
4 DVD
5 Literaturhinweise
6 Zitate
7 Weblinks

Biografie

Frank Zappas Interesse für Musik war von Anfang an sehr breit gestreut. Er wurde von Rhythm and Blues gleichermaßen beeinflusst wie von Neuer Musik. So nennt er in den Liner-Notes zu dem ersten Album "Freak Out" Howlin' Wolf, John Lee Hooker genauso wie Arnold Schönberg und Edgar Varèse. Auf Varèse war Zappa durch sein Stück "Ionisation" aufmerksam geworden, das nur für Schlagzeug geschrieben war. Frank war so begeistert, dass er sich zum 15. Geburtstag ein Ferngespräch mit Varèse wünschte.

Seine weiteren musikalischen Schritte unternahm er zusammen mit Don Van Vliet (bekannt als Captain Beefheart). Später stieg er als Gitarrist bei einer Band ein, die er bald in "The Mothers" umbenannte. Zu dem ersten Album "Freak Out" (1966) musste der Name auf betreiben der Plattenfirma in "The Mothers of Invention" geändert werden, um anzügliche Verwechslungsmöglichkeiten zu vermeiden.

Das Album wurde weniger ein kommerzieller Erfolg, ist aber als stilbildend einzuordnen. Der heute noch gebräuchliche Ausdruck "Freak Out" als Aufforderung zum Ausbrechen aus gesellschaftlichen Normen wurde von Zappa erfunden. Das Debüt-Album wird eines der ersten Doppelalben in der Rock-Geschichte (mit Blonde On Blonde von Bob Dylan), das zudem eine ungewöhnliche Zusammenstellung aus Liebeslieder-Persiflagen ("Go Cry On Somebody Else's Shoulder", "You Didn't Try To Call Me"), Underground-Collagen ("It Can't Happen Here", "Help, I'm A Rock") und politisch engagierten Liedern ("Hungry Freaks, Daddy", "Who Are The Brain Police?") darstellt. Prinzipiell folgte die Zusammenstellung bereits dem bis zum Ende durchgehaltenen Prinzip von "Anything, any time, anywhere, for no reason at all" ("Alles, jederzeit, überall, ohne jeden Grund" aus The Real Frank Zappa Book).

Mit dem Kinofilm 200 Motels (1971) gelang Frank Zappa ein ernst zu nehmendes multimediales Kunstwerk. In nur sieben Acht-Stunden Tagen mit einem Minimal-Budget von 679.000 $ gedreht, war es der erste auf Video produzierte Kinofilm. "Es setzte Standards für die damalige Technik, begründete die Form der meisten Rockvideos und bekam beschissene Kritiken." (Zitat aus The True Story of 200 Motels). Inhaltlich beschreibt es das Leben einer Rockband auf Tournee. Der Titel bezieht sich auf die Anzahl von Motels, in denen die Band bis zur Entstehung der Filmidee übernachtet hatte.

Am 4. Dezember 1971 brach bei einem Konzert der Band im "Casino de Montreux" in Genf ein Brand aus, bei dem die gesamte Musikanlage der Band vernichtet wurde, (der Deep Purple-Song "Smoke On The Water" erzählt davon) und wenige Tage später wurde Frank bei einem Konzert im "Rainbow", London, von einem Fan von der Bühne gezerrt. Dabei wurde er so sehr verletzt, dass er die nächsten Alben im Rollstuhl aufnehmen musste. Seitdem war ein Bein kürzer als das andere (siehe Songtext von "Dancing Fool") und seine Stimme wurde tiefer. Diese Unterbrechung ist auch in seinem musikalischen Schaffen sichtbar. Die nächste Phase wurde durch das Album "Overnight Sensation" (1973) eingeleitet.

Spätestens 1976 mit "Zoot Allures" war auch Schluss mit den "Mothers"; die weiteren Alben wurden durchgängig unter dem Namen "Zappa" veröffentlicht. 1979 gelang Zappa mit "Bobby Brown" auch ein Top-Ten Hit, mit dem er nicht nur in Deutschland einem breiteren Publikum bekannt wurde.

Weite Passagen im Text zu "Bobby Brown" sowie in vielen anderen Texten Zappas gelten als obszön. Bei der 1985 durch Ehefrauen damaliger amerikanischer Senatoren (allen voran Tipper Gore) ins Leben gerufenen Kampagne des "Parent's Music Resource Center" (PMRC) sollten anstößige Texte verboten oder zumindest durch einen Aufkleber auf den Schallplatten gekennzeichnet werden. Zappa war seltsamerweise nicht auf der Liste der zu zensierenden Künstler, wohl aber Kollegen wie Bruce Springsteen für "I'm on Fire" und Prince für "Darling Nikki" aus dem Film "Purple Rain". Frank Zappa setzte sich in der von ihm als "Porn Wars" bezeichneten Diskussion auf dem Congress Hearing am 19. September 1985 u.a. mit John Denver für die Meinungsfreiheit ein.

Die Tatsache, dass Frank Zappa politisch engagiert war (er wollte später sogar als Präsident der USA kandidieren), heißt nicht, dass er auf die Beschreibung "Underground-Musiker" oder "Protestsänger" reduziert werden kann. Er war der Meinung, dass sich die Welt mit Musik nicht verbessern lässt. "90 % der Lieder sind Liebeslieder. Wenn Musik etwas bewirken würde, würden wir uns alle lieben." Er agierte aber dennoch durchaus provokant mit seinen musikalischen Werken, z.B. durch zeitweilige Anlehnung an die islamische Kultur oder durch Bezug auf die Freiheiten der Hippie-Generationen.

Seine Kandidaturpläne begrub Zappa spätestens, als bei ihm Prostata-Krebs diagnostiziert wurde. Als weiterer politischer Aspekt seines Lebens ist noch die Freundschaft zu dem tschechischen Schriftsteller und Politiker Václav Havel zu nennen (siehe auch Der Freund von Václav Havel in der taz).

Kurz vor seinem Tod fand Frank Zappa mit dem Ensemble Modern ein Ensemble, das seine Orchesterkompositionen mit großem Erfolg zur Aufführung brachte. Vorherige Zusammenarbeiten mit dem London Symphony Orchester (unter der Leitung von Kent Nagano) oder mit Pierre Boulez führten leider nicht zu ähnlichen Konzertreihen. Frank Zappas Orchesterwerk The Yellow Shark wurde im September 1992 vom Ensemble Modern in Frankfurt am Main im Beisein und unter der musikalischen Leitung des Komponisten uraufgeführt. Die Begleitung der Tournee musste er aber aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Er stirbt im Alter von 52 Jahren und hinterlässt seine Ehefrau Gail Zappa, die Töchter Moon Zappa und Diva Zappa sowie die Söhne Dweezil Zappa und Ahmet Zappa.

Frank Zappa ist im in Westwood, Kalifornien beigesetzt.

Er wurde 1995 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Nach einem seiner Songs benannte sich die einflussreiche tschechische Underground-Band Plastic People of the Universe. Ein Asteroid wurde nach ihm "(3834)Zappafrank" benannt.

Klangbeispiel

  • aus "Freak Out!"

Diskografie

  • "Freak Out!" (1966)
  • "Absolutely Free" (1967)
  • "Lumpy Gravy" (1967)
  • "We're Only In It For The Money" (1968)
  • "Cruising With Ruben & The Jets" (1968)
  • "Uncle Meat" (1969)
  • "Mothermania" (1969)
  • "Hot Rats" (1969)
  • "Burnt Weeny Sandwich" (1969)
  • "Weasels Ripped My Flesh" (1970)
  • "Chunga's Revenge" (1970)
  • "Fillmore East - June 1971" (1971)
  • "200 Motels" (1971)
  • "Just Another Band From L.A." (1972)
  • "Waka/Jawaka" (1972)
  • "The Grand Wazoo" (1972)
  • "Over-Nite Sensation" (1973)
  • "Apostrophe (')" (1974)
  • "Roxy & Elsewhere" (1974)
  • "One Size Fits All" (1975)
  • "Bongo Fury" (1975)
  • "Zoot Allures" (1976)
  • "Zappa In New York" (1978)
  • "Studio Tan" (1978)
  • "Sleep Dirt" (1979)
  • "Sheik Yerbouti" (1979)
  • "Orchestral Favorites" (1979)
  • "Joe's Garage" (1979)
  • "Tinseltown Rebellion" (1981)
  • "Shut Up 'N' Play Yer Guitar" (1981)
  • "You Are What You Is" (1981)
  • "Ship Arriving Too Late To Save A Drowning Witch" (1982)
  • "The Man From Utopia" (1983)
  • "Baby Snakes" (1983)
  • "London Symphony Orchestra vol 1" (1983)
  • "The Perfect Stranger" (1984)
  • "Them Or Us" (1984)
  • "Thing-Fish" (1984)
  • "Francesco Zappa" (1984)
  • "FZ Meets The Mothers Of Prevention" (1985)
  • "Does Humor Belong In Music?" (1986)
  • "Jazz From Hell" (1986)
  • "London Symphony Orchestra vol 2" (1987)
  • "Guitar" (1988)
  • "You Can't Do That On Stage Anymore vol 1" (1988)
  • "You Can't Do That On Stage Anymore vol 2" (1988)
  • "Broadway The Hard Way" (1989)
  • "You Can't Do That On Stage Anymore vol 3" (1989)
  • "The Best Band You Never Heard In Your Life" (1989)
  • "You Can't Do That On Stage Anymore vol 4" (1991)
  • "Make A Jazz Noise Here" (1991)
  • "You Can't Do That On Stage Anymore vol 5" (1992)
  • "You Can't Do That On Stage Anymore vol 6" (1992)
  • "Playground Psychotics" (1992)
  • "Ahead Of Their Time" (1993)
  • "Zappa's Universe" (1993)
  • "The Yellow Shark" (1993)
  • "Civilization, Phaze III" (1994)
  • "Strictly Commercial" (1995)
  • "The Lost Episodes" (1996)
  • "Läther" (1996)
  • "Mystery Disc" (1998)
  • "Everything Is Healing Nicely" (1999)
  • "FZ:OZ" (2002)

DVD

  • "Does Humor Belong In Music?" (2003), 60 min. - Produktion 1985, New-York-Live, Sommer 1984
  • "HALLOWEEN" (2003), Live in NYC 1978, DVD Audio, DTS 5.1
  • "Baby Snakes" (2004), 164 min.

Literaturhinweise

  • The Real Frank Zappa Book, von Frank Zappa und Peter Occhiogrosso, ist seine Autobiografie. (auf Deutsch erschienen bei Goldmann unter I am the American Dream, s.u.) Poseidon Press (US), Picador by Pan Books (GB) 1989 ISBN 0-330-31625-7
  • Carl-Ludwig Reichert: Frank Zappa, ISBN 3-423-31039-1
  • Frank Zappa, Peter Occhiogrosso: Frank Zappa - I am the American Dream, ISBN 3-442-32536-6
  • Plastic People Songbuch Corrected Copy, Songtexte von Frank Zappa korrigiert, von "Freak Out!" bis "Bongo Fury", Original und übersetzt von Carl Weissner. Zweitausendeins 1977
  • Zonx, Songtexte 1977-1994 im Original und übersetzt von Carl Weissner. Zweitausendeins 1996 ISBN 3-86150-179-1
  • Michael Gray, Die Frank Zappa Story, vgs verlagsgesellschaft, Köln 1994, ISBN 3-8025-2300-8
  • Barry Miles: Zappa-A visual documentary by Miles. Englisch. Illustrierte Chronologie der Karriere von FZ. Omnibus Press 1993. ISBN 0-7119-3099-6.
  • Dominique Chevalier: Viva! Zappa. An alchemist and his work. Englisch. Bebilderte Tour durch Frank Zappas frühe Karriere, inkl. Diskographie und vielen Bildern. Omnibus Press 1986. ISBN 0-7119-0977-6.
  • Barry Miles (Hrsg.): Frank Zappa - In eigenen Worten (Original 1993: Frank Zappa - In his own words). Hauptsächlich Wortbeiträge des Meisters selbst. Palmyra Verlag. ISBN 3-930378-08-6.
  • Alain Dister "Frank Zappa. Der Rebell aus dem Untergrund" (Titel der Französischen Originalausgabe: Frank Zappa et les Mothers of Invention, 1975) Alain Dister hat die Karriere von Frank Zappa viele Jahre verfolgt. in seinem Buch, das in Frankreich ein grosser Erfolg war, berichtet er über das Leben und die Karriere des genialen Künstlers. Deutsche Übersetzung von 1980 Wilhelm Heyne Verlag, München. ISBN 3-453-800042-7

Zitate

"Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is THE BEST..." - from Packard Goose (Joe?s Garage)
"Jazz is not dead, it just smells funny."
...auf das Stichwort Religion "This is very dangerous Propaganda."
"Watch out where the huskies go and don't you eat that yellow snow" - from Don't Eat The Yellow Snow (Apostrophe)
"You ain't got no friends, and all the others they hate ya" - from Stinkfoot (Apostrophe)

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