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François-Michel Le Tellier, marquis de Louvois

François Michel Le Tellier, marquis de Louvois (18. Januar 1641 in Paris; ? 16. Juli 1691) war ein französischer Staatsmann und unter Ludwig XIV Kriegsminister.

Sein Vater Michel le Tellier verheiratete ihn an eine Erbin, die Marquise de Courtenvaux, und unterrichtete ihn in er Leitung von Staatsgeschäften. Der junge Mann gewann der Vertrauen des Königs, und 1666 folgte er seinem Vater als Kriegsminister. Sein Talent wurde von Turenne im Devolutionskrieg (1667/68) wahrgenommen. Nach dem Frieden von Aachen widmete sich Louvois der Organisation der französischen Armee. Die Jahre 1668 bis 1672 waren, wie sein Biograph Camille Rousset schrieb, "Jahre der Vorbereitung, in denen Lionne mit all seiner Kraft daran arbeitete, Alliierte zu finden, Colbert, Geld zu finden, und Louvois, Soldaten für Ludwig zu finden".

Die Arbeit Louvois' in diesen Jahren ist mit der historischen Entwicklung der französischen Armee und Armeen im allgemeinen verbunden. Hier sei nur Louvois' Neuorganisation der militärischen Verdienstorden, seines Gründung des Hôtel des Invalides und die beinahe gewaltsame Registrierung des französischen Adels erwähnt. Hierin führte Louvois Teile von Ludwigs Maßnahmen durch, um den Unabhängigkeitsdrang durch Dienst in der Armee oder bei Hof zu zügeln. Der Erfolg seines Maßnahmen kann man an den Siegen im großen Krieg 1672-1678 sehen. Nach dem Frieden von Nijmegen stand Louvois hoch in der Gunst, sein Vater war zum Kanzler gemacht worden, und der Einfluss Colberts verblasste. Die zehn Friedensjahre zwischen 1678 und 1688 in der französischen Geschichte sind gekennzeichnet durch den Aufstieg der Madame de Maintenon, die Eroberung Straßburgs und die Aufhebung des Edikts von Nantes; in alledem spielte Louvois eine wichtige Rolle. Der Überraschungsangriff 1683 in Friedenszeiten wurde nicht nur geplant, sondern auch durchgeführt von Louvois und Monclar. Eine Freizeichnungsklausel in der Aufhebung des Edikts von Nantes, die Gewissensfreiheit, wenn auch nicht Freiheit der Religionsausübung vorsah, wurde von Ludwig mit dem Satz annuliert "Sa majesté veut qu'on fasse sentir les dernières rigueurs a ceux qui ne voudront pas se faire de sa religion".

In Louvois' Zeit wurden auch die Dragonnaden erfunden. Die völlige Unterwerfung unter die königliche Autorität war sein politisches Glaubensbekenntnis. Colbert starb 1683 und wurde als Generalkontrolleur der Finanzen durch Le Pelletier ersetzt, einen Anhänger Louvois', und als Minister für öffentliche Gebäude durch Louvois selbst. Louvois war noch in der Lage, die Erfolge in den ersten Kriegsjahren gegen die Wiener Allianz zu leiten, starb aber nach dem Verlassen des Kabinetts am am 16. Juli 1691 plötzlich an einem Schlaganfall. Sein plötzlicher Tod erweckte den Verdacht, dass er vergiftet worden sei.

Louvois war einer der berühmtesten Kriegsminister. Die französische Geschichte kann mit Carnot nur einen vergleichbaren aufbieten. Beide mussten aus altem Material Armeen für ein neues System aufbauen, beide waren große Feldherren, und beide widmeten sich dem materiellen Wohlergehen der Soldaten. Im Privatleben und in den Mitteln, die er für seine Zwecke einsetzte, war Louvois skrupellos und schamlos.

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