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François-Certain Canrobert

François-Certain Canrobert (* 27. Juni 1809 in St.-Ceré, Lot; ? 28. Januar 1895 in Paris) war ein französischer General und Marschall von Frankreich.
Marschall von Frankreich
18. März 1856
Canrobert wurde in der Militärschule in St.-Cyr gebildet und 1828 Unterleutnant, zeichnete sich seit 1835 in Algerien aus und nahm 1837 als Hauptmann an der Erstürmung von Konstantine teil. 1839 kehrte er nach Frankreich zurück, um aus versprengten Karlisten ein Bataillon für die Fremdenlegion zu bilden. Zu den Chasseurs zu Fuß versetzt, ging er 1841 wieder nach Algerien, wo er unter Cavaignac und Saint-Arnaud, seit 1847 als Oberst und Kommandant des Zuavenregiments, viele Kämpfe mitmachte, besonders 1849 bei der Expedition nach der Zaadscha. 1850 als Brigadegeneral nach Paris berufen, wurde er Adjutant des Prinz-Präsidenten, dem er sich nach längerem Schwanken entschieden anschloß.

Beim Staatsstreich 1851 wirkte er als einer der tätigsten Gehilfen Louis Napoleons mit, stellte in Paris die Ruhe her und wurde 1852 zum Divisionsgeneral befördert. Im Krimkrieg kommandierte er zuerst unter Saint-Arnaud und wurde nach dessen Tod zum Oberbefehlshaber ernannt, legte aber, da er trotz aller Anstrengungen keine entscheidenden Erfolge erringen und sich mit den Engländern nicht verständigen konnte, im Mai 1855 diese Stelle nieder, um Pélissier Platz zu machen, und übernahm wieder das Kommando des 1. Korps.

Im August 1855 nach Frankreich zurückberufen, erhielt er eine Mission nach Stockholm, um den Anschluß Schwedens an die Alliierten zu vermitteln. Am 18. März 1856 wurde er Marschall und im Januar 1858 Chef der Militärdivision des Ostens (in Nancy).

Im italienischen Krieg 1859 befehligte er das 3. Armeekorps und zeichnete sich in der Schlacht bei Magenta aus, konnte aber bei Solferino, beauftragt, die aus Mantua anrückenden feindlichen Truppen zurückzuwerfen, dem bedrängten General Niel nicht rechtzeitige und genügende Unterstützung leisten.

1861 erhielt er das Generalkommando in Lyon. 1870 wurde er zuerst an die Spitze der Mobilgarden im Lager von Châlons gestellt, übernahm aber, da er der zügellosen Menge wegen seiner Unpopularität nicht Herr werden konnte, unter Bazaines Oberbefehl das Kommando des 6. Korps der Rheinarmee und kämpfte 16. August bei Vionville und 18. August bei St.-Privat, das ihm entrissen wurde. In Metz eingeschlossen und bei der Kapitulation gefangen, begab er sich nach Kassel zum Kaiser und kehrte erst nach dem Friedensschluß nach Frankreich zurück. Er war bis zum Tode des kaiserlichen Prinzen einer der Führer der bonapartistischen Partei. Seit 1879 war er Mitglied des Senats.


Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90

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