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Frage

Table of contents
1 Die Frage in der deutschen Grammatik
2 Die Frage in Interviews
3 Die Frage als Tool im Seminar- und Ausbildungsbereich
4 Zitate
5 Große Fragen der Menschheit
6 Praktische Fragen der Menschheit
7 Literatur

Die Frage in der deutschen Grammatik

Eine Frage ist ein Satz, der dazu dienen kann:

Es gibt Ergänzungsfragen und Entscheidungsfragen. Zur Formulierung von Ergänzungsfragen dienen Fragewörter, z. B. wer, wo und wann. Sie stehen am Satzanfang. Die Antwort ist eine Ergänzung, die dem Fragewort entspricht.

Entscheidungsfragen, bei denen die Antwort ja oder nein lauten muss, beginnen mit der finiten (gebeugten) Verbform. Beispiele :

  • Hast Du einen Computer?
  • Reisen Sie bereits morgen ab?
  • Kommt er heute nicht?
  • Kann dies nicht warten?

Entscheidungsfragen können die Form eines Aussagesatzes annehmen. Dann wird beim Sprechen am Satzende die Stimme gehoben, um sie als Frage zu kennzeichnen.
  • Du hast einen Computer?

Fragen können aussehen wie eine Entscheidungsfrage, ohne eine solche zu sein.

Auf

  • Können Sie mir bitte mal sagen, wie spät es ist?"
erwartet man nicht die Antwort "ja" oder "nein", sondern die Uhrzeit oder "nein". Wenn man mit "nein" antwortet, erfordert das höflicherweise eine zusätzliche Begründung.

Das Heben der Stimme am Ende des Fragesatzes (betonen) ist nicht unbedingt notwendig, da die Frage bereits ausreichend gekennzeichnet ist durch das Fragewort oder die gebeugte Verbform am Satzanfang. Die Intonation ist auch regional unterschiedlich.
Fragen enden im Deutschen immer mit dem Fragezeichen ???. Siehe Satzzeichen.

Die Frage in Interviews

Interviews werden im Journalismus und der empirischen Sozialforschung häufig gebraucht. Dort nimmt die Frage eine methodische Stellung ein. Man unterscheidet verschiedene Typen von Fragen:

Solche Fragen lassen sich in der Regel relativ kurz und eindeutig Beantworten. Zum Teil sind hier Antwortkategorien vorgegeben. Man verwendet diese Form häufig in Fragebögen. Beispiel: Wie alt sind sie?
  • offene Fragen:
Eine offene Frage lässt sich in der Regel nicht in einem Wort oder einem Satz beantworten. Beispiel: Was waren die entscheidenden Ereignisse ihrer Kindheit?
  • suggestive Fragen:
Eine vermeintlich richtige Antwort wird bereits in der Frage vorgegeben. Meist indem eine Wertung mit in die Frage einfließt. Beispiel: Meinen sie nicht auch, dass die Bundesregierung wegen ihrer miserablen Politik abgewählt werden sollte?




Die Frage als Tool im Seminar- und Ausbildungsbereich



Wer fragt, der führt -- dies gilt auch im Bereich der Erwachsenenbildung und des Seminarwesens!

Die Qualität der Antwort bzw. des ausgelösten Nachdenkprozesses hängt wesentlich von der Formulierung der Fragestellung ab.

Zu bedenken beim Ausformulieren einer Frage

  • Konkrete Zielformulierung, was ich als LeiterIn mit der Fragestellung überhaupt erreichen will
  • Einhaltung des PAKKO-Schemas (siehe unten)
  • Keine Diskussionen über die Fragestellung provozieren (außer, dieser Effekt ist beabsichtigt)
  • Nur eine Frage gleichzeitig formulieren/ Doppelfragen vermeiden (führen zur Verwirrung)
  • Schlagworte vermeiden (können zu Polarisierungen oder ungewollten Assoziationen beitragen)
  • In der Vorbereitung bereits mögliche Antworten antizipieren/ vorwegnehmen
  • Ausreichend Background-Info zur Fragestellung und verwandten Themenkreisen aneignen (bei Nachfragen etc.)
  • Fragen positiv formulieren. Antworten auf negativ formulierte Fragen sind oft mehrdeutig oder schlecht zu verstehen (doppelte Verneinung). Beispiel: "Kommst du mit?" ist eine klare Frage. "Kommst du nicht mit?" ist nicht das Gegenteil davon, sondern hat zusätzliche Konnotationen, wie zum Beispiel eine vorherhehende Vermutung oder Unterstellung, der Partner würde ja sowieso nicht mitkommen. Die Antwort mit "ja" oder "nein" ist auch nicht ohne weiteres möglich, da sie missverstanden werden kann.

PAKKO SCHEMA

(ist eine Art "Checkliste" Akronymliste für Fragen im Seminarbereich)

 P     für    persönlich 
A für aktivierend
K für kurz
K für konkret
O für offen

Eine Frage soll die Angesprochenen zum Nachdenken anregen und nicht verwirren. Daher sind direkt an die TeilnehmerInnen gerichtete Fragen kurz und in offener Form am besten für den Lernprozess geeignet.


Zitate

  • Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten.
  • ... und die manchmal zutreffendere Variante: "Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Frager."

  • Wenn man vor einer Frage steht, die sich nicht mehr endgültig klären lässt, sollte man immer eine Antwort wählen, die einem das Leben leichter macht. ("Siska" in "Letzte Zuflucht")

Große Fragen der Menschheit

"Die "Großen Fragen der Menschheit" werden vom Mythos, der Philosophie und Religion behandelt. Für die Auseinandersetzung des Individuums mit den alltäglich entstehenden "Großen Fragen" könnte nach Ansicht mancher Forscher das Träumen eine wichtige Rolle spielen."
  • Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Wer ist grösser? (transzendentale Dimension)
  • Wer bin ich? Wer kann ich werden? (Selbsterkenntnis)
  • Wie entstand das Universum?
    • Gab es einen Urknall?
  • Wie entstand das Leben?
    • Entstand es von alleine auf der Erde?
      • Wie entstand die Ursuppe und wie war sie zusammengesetzt?
    • Kam es von außen auf die Erde?
    • Wurde es von Gott geschaffen?
  • Ist die Evolution zielgerichtet?
  • Wie entstehen Naturgesetze?
    • Sind die Naturkonstanten wirklich konstant?
  • Ist unser Wille frei?
    • Was heißt eigentlich Freiheit?
  • Woraus besteht Materie?
    • Woraus besteht elektromagnetische Strahlung?
  • Ist die Seele unsterblich?

Praktische Fragen der Menschheit

  • Wie kann man die Überbevölkerung bremsen?
  • Wie kann man die Kriegs- und Bürgerkriegsgefahr im Griff bewahren?
  • Wie verhindert man einen Atomkrieg?
  • Wie wahrscheinlich ist ein Meteoritenabsturz auf die Erde?
    • Wie kann man ihn verhindern?
  • Wie kann man den Klimawandel bremsen?
  • Wie kann man eine umweltfreundliche Energiequelle erschließen?
  • Wie kann man den CO2 Ausstoß reduzieren?
  • Wie kann man Hunger und Krankheit eindämmen?

Literatur

Rolf-Michael Hahn & Nicolai Stickel (2000): Gut gefragt ist fast gewonnen. Erfolgreiche Fragetechniken für Beruf und Privatleben (ISBN 3-499-60871-5)

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