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Fort Douaumont

Das Fort Douaumont - eigentlich Fort de Douaumont - in Lothringen gehört zu den französischen Verteidigungsanlagen vor Verdun und war im Ersten Weltkrieg schwer umkämpft. Das Fort gehörte zu einer alten 40-km langen Verteidungslinie aus dem 19. Jahrhundert.

Das Fort wurde von 1885 bis 1913 nach Plänen des Generals Seré de Rivière erbaut. Die Gesamtkosten beliefen sich dabei auf eine Summe von 6,1 Millionen Gold-Francs. Das Fort de Douaumont war die stärkste Befestigungsanlage im Festungsring von Verdun. Im Verlauf des Ersten Weltkriegs verlor es zunächst stark an Bedeutung. Nach der Herabstufung der Festung Verdun zu einer "befestigten Region" am 5. August 1915 wurden die meisten Geschütze und Maschinengewehre des Forts unter Feldeinheiten verteilt. Am 8. Februar 1916 sollte das Fort de Douaumont teilweise gesprengt werden, doch ließen Informationen über einen bevorstehenden deutschen Angriff auf Verdun die französischen Pioniere davon absehen. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Garnison des Forts weniger als 60 Soldaten, die Bewaffnung lediglich ein 15,5 cm-Geschütz.

Am 25. Februar 1916, vier Tage nach Beginn der Schlacht um Verdun, wurde das Fort im Handstreich von deutschen Truppen eingenommen. Es erwies sich in den darauf folgenden Kämpfen als außerordentlich widerstandsfähig gegenüber allen Angriffen, was sich in erster Linie auf die sorgfältige Verarbeitung des Betons als neuem Baustoff für Festungsanlagen zurückführen lässt. Für die Franzosen besaß das Fort einen hohen moralischen Wert, weshalb sie zahlreiche Versuche unternahmen, es zurückzuerobern. Die Verluste an Menschenleben waren dabei enorm.

Traurige Berühmtheit erhielt Fort Douaumont als so genannter "Sargdeckel". Am 8. Mai 1916, im frühen Morgengrauen, sind bei der Explosion eines Granaten- und Flammenwerferdepots möglicherweise bis zu 900 deutsche Soldaten ums Leben gekommen. Aus Zeitgründen wurden 679 von ihnen innerhalb des Forts an Ort und Stelle in einem der Untergeschosse vergraben. Dieser Ort ist der so genannte deutsche Friedhof im Fort, das heute unter staatlicher Verwaltung der französischen Regierung steht.

Am 22. Mai begann ein französischer Großangriff auf das Fort de Douaumont, bei dem die deutsche Garnison in die untersten Kasematten zurückgedrängt wurde. Von den Franzosen unbemerkt erhielten die Deutschen durch einen unterirdischen Tunnel Verstärkungen und gingen bereits am 23. Mai zum Gegenangriff über. Bis zum Morgen des 24. Mai war das Fort wieder in deutscher Hand. Erst am 24. Oktober gelang den französischen Truppen in einem äußerst blutigen Sturmangriff die Einnahme des Forts de Douaumont. Schätzungen zufolge waren im Ersten Weltkrieg über 120.000 Geschützgranaten auf dem Fort explodiert.

Das beschädigte Fort liegt ganz in der Nähe des Beinhauses von Douaumont. Jährlich wird es von 200.000 Menschen besucht. Seine herausragende Rolle bei der Abwehrschlacht von Verdun hatte einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Bau der Maginot-Linie, mit der man in Frankreich in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg einen Angreifer aus dem Osten aufzuhalten gedachte.

Literatur

  • Kurt Fischer: Berichte aus dem Fort Douaumont, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-7637-6248-5

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