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formicarius

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Formicarius

Formicarius (dt. "Der Ameisenhaufen") gilt als wichtigstes Werk des Dominikaners und Theologen Johannes Nider.

Gedacht als Prediger- und Erbauungsbuch ist diese Exempelsammlung auch zugleich ein Gemälde seiner Zeit, in dem der Ameisenhaufen als Metapher für den idealen Staat steht. Jedem der fünf Kapitel ist eine Eigenschaft der Ameisen vorangestellt. Im letzten Abschnitt geht es auch auf Magie und Zauberei ein und berichtet ausführlich über die Erlebnisse des Berner Landvogtes Peter von Greyerz im Schweizer Simmental sowie einen nicht näher benannten französischen Gewährsmann.

1437/38 wurde das Werk auf dem Basler Konzil vorgestellt, wobei sich besonders der fünfte Teil über die Zauberer und Hexen besonderer Aufmerksamkeit erfreut haben dürfte und von hier aus hinaus getragen und in den gebildeten Kreisen des christlichen Abendlandes diskutiert wurde.

Nider war der erste, der in schriftlicher Form von oft auftretender Hexerei bei Frauen berichtete. Etwa fünfzig Jahre später diente der "Formicarius" als eine der hauptsächlich zitierten Quellen im Hexenhammer des Heinrich Institoris. Aber auch spätere Befürworter der Hexenverfolgung wie Martin Del Rio bezogen sich auf ihn, obwohl in ihm beispielsweise der reale Hexenflug angezweifelt wird.

Literatur

  • Werner Tschacher: Der Formicarius des Johannes Nider. Shaker-Verlag.
  • Elmar Bereuter: Hexenhammer. Roman. Herbig.

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