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Finanzkrise

Eine Finanzkrise ist eine Störung des Geldsystems, die erhebliche Kräfteverschiebungen am Markt oder Einschränkungen der Funktionalität des Geldsystems zur Folge hat.

Eine Finanzkrise hat fast immer eine Wirtschaftskrise zur Folge.

Es gibt viele Wege, die in eine Finanzkrise führen:

  • Deflation: Das Geld wird zurückgehalten, weil es mit der Zeit mehr Wert wird als die Waren. Es verliert damit seine Tauschmittel-Funktion.
  • Inflation: Waren werden zurückgehalten, weil sie mit der Zeit weniger an Wert verlieren als das Geld. Das Geld verliert damit seine Tauschmittel-Funktion.
  • Fallen des Immobilienmarktes: Sind Kredite mit Immobilien besichert und fällt der Marktwert der Immobilien, so fällt damit auch die Sicherung der Kredite. Werden nun die Schuldner zahlungsunfähig, so kann die Bank den Geld-Kredit, den sie von der Notenbank gegen eigene Schuldtitel aufgenommen hat, nicht aus der Versteigerung der Immobilien zurückzahlen. Folglich haftet sie mit ihrem Eigenkapital. Benutzt sie jedoch Kundenguthaben, um die Liquidität für den Kredit zu erhalten, so haftet die Bank mit den Kundeneinlagen. Dies wird jedoch nicht sofort ersichtlich, sondern erst dann, wenn Kunden ihre Guthaben abheben wollen, denn erst dann ist die Bank gezwungen, für dieses Bargeld Schuldtitel der Notenbank zu verpfänden, wobei die der Wert werthaltiger Schuldtitel begrenzt ist. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
    • Die Notenbank verweigert die weitere Ausgabe von Bargeld an die Bank ohne werthaltige Titel zu verpfänden. In diesem Fall kann die Bank nicht an ihre Einlagenkunden zahlen. Eine zahlungsunfähige Bank erschüttert erfahrungsgemäß das Vertrauen in das gesamte Bankensystem und führt zu Panik-artigem Bargeld-Abheben. Dies wiederum wird erfahrungsgemäß von der jeweiligen Regierung mit Bankfeiertagen beantwortet.
    • Die Notenbank verweigert nicht die weitere Ausgabe von Bargeld an die Bank, obwohl sie nur risikohaltige oder wertlose Schuldtitel verpfänden kann. In diesem Fall steht der Bargeldmenge als ganzes weniger Wert (in Form von verpfändeten Schuldtiteln) als vorher gegenüber. Irgendwann stellt sich diese Wertlosigkeit offen heraus. Es kommt zur Inflation. Folglich wollen die Guthabenbesitzer so viel Geld wie möglich in Waren umwandeln, da Waren in Inflations-Zeiten weniger stark verfallen als Geld. Deswegen wird verstärkt Geld abgehoben. Um die Inflation einzudämmen, wird die jeweilige Regierung erfahrungsgemäß versuchen, die nachfragewirksame Geldmenge klein zu halten. Deswegen wird die jeweilige Regierung erfahrungsgemäß Bankfeiertage ausrufen.
  • Erhöhung der Arbeitslosigkeit: Hat jemand einen Kredit aufgenommen, um zum Beispiel ein Haus zu kaufen, und wird dieser arbeitslos, so kann er seinen Kredit nicht mehr bezahlen. Folglich wird der Kreditgeber das Haus, welches als Sicherheit für den Kredit dient, versteigern. Betrifft diese Form des Vermögensverlust viele Leute (und das passiert, wenn die Arbeitslosigkeit steigt), so entsteht ein Verkaufsdruck auf dem Immobilienmarkt, viel mehr Immobilien sollen verkauft als gekauft werden. Folge ist ein Preisverfall am Immobilienmarkt (siehe oben).

Hohe Arbeitslosigkeit und ein fallender Immoblienmarkt sind also Frühindikatoren für eine Finanzkrise. Ihre Folge sind oft Bankfeiertage (nominaler Besitz mit keinem realen Wert, da mit unbeweglichen Guthaben kein Einkauf möglich), Inflation (realer Besitz von wertlosem Papier) oder beides; effektiv die Enteignung der Massen. Dazu kommt fast immer das Fehlen eines Tauschmittels, welches aus der Finanzkrise eine Wirtschaftskrise macht, denn ohne Tauschmittel ist keine arbeitsteilige Wirtschaft möglich. immob

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