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Fernando Henrique Cardoso

Fernando Henrique Cardoso (* 18. Juni 1931 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Soziologe und Politiker. Er war Präsident Brasiliens von Januar 1995 bis Dezember 2002.

Cardoso verbrachte fast sein ganzes Leben in São Paulo. Mit seiner Frau Ruth Cardoso hat er drei Kinder. Als ausgebildeter Soziologe war er Professor für Politikwissenschaften und Soziologie an der Universidade de São Paulo. Er war Präsident der International Sociology Association (ISA) von 1982 bis 1986. Er ist Mitglied des Institute for Advanced Study (Princeton) und ausländisches Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences sowie Autor mehrerer Bücher.

Er war Gastprofessor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales und dem Collège de France, später an der Paris-Nanterre Universität. Er unterrichtete auch an amerikanischen Hochschulen wie der Stanford University und der University of California, Berkeley.

Cardoso wurde 1978 zum Senator des Staates São Paulo für die Brasilianische Demokratische Bewegung (MDB) gewählt. Im Jahr 1986 wurde er erneut Senator, für die Partei der Brasilianischen Demokratischen Bewegung (PMDB), die nach der Demokratisierung Brasiliens aus der MDB hervorgegangen war.

Cardoso gründete im Jahr 1988 die Partei der Brasilianischen Sozialdemokratie (PSDB) und führte sie im Oktober 1992 in den Senat. Von Oktober 1992 bis Mai 1993 diente er als Außenminister unter Präsident Itamar Franco. Von Mai 1993 bis April 1994 war er Finanzminister.

Als Finanzminister führte Cardoso den Plano Real ein, um die Hyperinflation zu bekämpfen. Mit dem Erfolg dieses Plans im Rücken wurde Cardoso im April 1994 zum Präsidenten gewählt.

Im Jahr 1998 wurde er mit etwa 53% der Stimmen wiedergewählt, während sein schärfster Kontrahent, Luiz Inácio Lula da Silva (PT), nur etwa 32% der Stimmen bekam.

FHC (wie er in Brasilien für gewöhnlich genannt wird) wurde mit der Unterstützung einer zusammengewürfelten Allianz aus seiner eigenen Partei, der PSDB, und zwei Mitte-Rechts-Parteien, der Liberalen Front und der Brasilianischen Arbeitspartei, gewählt. Die größte Partei Brasiliens, die zentristische Partei der demokratischen Bewegung Brasiliens (PMDB), stieß nach der Wahl zur Regierungskoalition, genau wie die Brasilianische Fortschrittspartei 1996. Die Parteidisziplin in Brasilien ist sehr schwach, und Abgeordnete oder Senatoren der Regierungsparteien stimmen häufig nicht im Interesse der Regierung. Deshalb hatte Cardoso häufig Schwierigkeiten, für seine Hauptvorhaben genug Unterstützung im Parlament zu bekommen, obwohl seine Koalition im Kongress die große Mehrheit stellte. Trotzdem konnte Cardoso viele seiner Reformvorhaben verwirklichen.

Sein Herausforderer des Jahres 1998, Luiz Inácio Lula da Silva, folgte ihm im Jahr 2003 ins Amt. In seinem vierten Anlauf schaffte da Silva einen erdrutschartigen Wahlsieg gegen Cardosos Kronprinzen José Serra. Da Silvas Wahl wird als Zeugnis für die sinkende Popularität Cardosos in seiner zweiten Amtsperiode gesehen.

Weblinks

  • ausführliche Biografie (spanisch)

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