Faust
Der folgende Artikel handelt von der Volkssage Faust. Für weitere Bedeutungen des Begriffs Faust siehe: Faust (Begriffsklärung).
Der vermutlich um 1480 geborene historische Johann oder, wie die älteren Quellen angeben, Georg Faust(us) war ein wandernder Magier, Alchimist und Wahrsager. Nach nicht gesicherten Quellen kommen als Geburtsort das baden-württembergische Knittlingen aber auch das thüringische Roda (heute Stadtroda) in Frage. In Knittlingen befinden sich heute ein umfangreiches Faust-Archiv und ein Museum.
Die Existenz des Georg Faustus ist durch neun zeitgenössische Dokumente und zahlreiche Erwähnungen vom "Hörensagen" ohne Zweifel belegt. Martin Luther nennt ihn in seinen Tischreden erstmals gemeinsam mit dem Teufel und legt so die Grundlage für das spätere Motiv des Teufelspaktes.
Schon zu Lebzeiten wird der offenbar charismatische Mann zum Kristallisationspunkt von Legenden.
Der verschuldete Burgherr Anton von Staufen soll Faust als Goldmacher angestellt haben. Eine Inschrift an der Fassade des Gasthauses "Löwen" in Staufen berichtet davon, dass Faust 1539 hier durch eine Explosion ums Leben gekommen sein soll.
Nach seinem Tod entwickelt sich Faust zum Protagonisten von Volkssagen, die vielen verschiedenen fiktionalen Werken als Basis dienten. Sie handeln vom Schicksal eines Gelehrten, Johann Faust, der den Teufel herbeiruft und ihm anbietet, seine Seele zu verkaufen wenn dieser ihm für eine bestimmte Zeit als Diener zur Verfügung steht. Ein mit Blut unterzeichneter Vertrag wird geschlossen - in den meisten späteren Versionen der Sage jedoch behält Faust seine Seele nach den Diensten des Teufels.
Diese Bücher und ein darauf basierendes Puppenspiel dienten Goethe als Anregung für sein Drama. Der Dichter selber hat von der Existenz des historischen "Faust" nichts gewusst.
Werke, die die Faustsage nacherzählen oder sich auf sie beziehen, sind unter anderem:
Table of contents |
2 Musik 3 Film 4 Weblinks |
Zum historischen Faust:
Günther Mahal, Faust, Rowohlt 1980
Literatur
Musik
Film
Weblinks