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FARC

Die FARC, eigentlich F.A.R.C.-E.P. (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - Ejercito del Pueblo ? Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens / Volksarmee), ist eine kolumbianische, marxistisch orientierte Guerillabewegung. Aktiv seit 1966 gehört sie zu den ältesten noch aktiven lateinamerikanischen Guerrillaorganisationen.

Ursprünglich war die FARC der militärische Arm der PCC (Partido Comunista Colombiano/Kommunistische Partei Kolumbiens, welche den politischen Kampf gegenüber dem militärischen favorisierte und somit die FARC eher Selbstverteidigungscharakter hatte. Dies änderte sich erst anfang der neunziger Jahre u.a. mit der zunehmenden Bedeutungslosigkeit linker Parteien und dem verschärften militärischen Vorgehens seitens der Armee (z.B. der Angriff auf das Generalsekretariat der FARC im Dezember 1990).

Die FARC wird von Marulanda und weiteren Befehlshabern kommandiert, darunter José Briceño alias Mono Jojoy, Tomás Medina Caracas alias Negro Acacio und Leon Saenz Vargas alias Alfonso Cano.

Die Truppenstärke wird auf 9.000 - 18.000 Mann unter Waffen geschätzt, wobei der Frauenanteil bei circa 40% liegen dürfte.

1993 stellte die FARC im Rahmen der "Plattform für eine Regierung der des Wiederaufbaus und der nationalen Aussöhnung" folgenden Zehnpunkteplan auf, der als Gesprächsgrundlage mit der Regierung dient :

  1.Die Lösung des Konflikts mit politischen Mitteln.
  2.Die Armee darf keine innenpolitische Funktionen wahrnehmen.
  3.Die Durchsetzung der Gewaltenteilung zwischen Justiz und Politik, Pressefreiheit und demokratische                      
    Mitbestimmungsmöglichkeiten auf allen Ebenen.
  4.Stärkung des internen Konsums, Schutz der einheimischen Industrien vor ausländischer Konkurrenz sowie staatliche Kontrolle über den Energiesektor.
  5.Verwendung von 50% des Staatshaushaltes für Sozialausgaben und 10% für die Förderung der Wissenschaften.
  6.Einführung eines progressiven Steuersystems.
  7.Entwicklungsprogramme für ländliche Regionen
  8.Revision der derzeitigen Energiepolitik und Neuverhandlung der Verträge zur Ausbeutung der Bodenschätze mit den multinationalen Unternehmen.  
  9.Der Aufbau souveräner, auf dem Recht auf Selbstbestimmung basierender Beziehungen zu allen Ländern der Welt.
  10.Nicht-militärische Lösung des Drogenproblems.     

Unter dem Präsidenten Andres Pastrana 1998-2002 kam es zu Friedensverhandlungen mit der FARC. Unter anderem wurde der FARC ein etwa 40.000 km² großes Gebiet zur Verfügung gestellt, die so genannte "Zona de despeje", in der die FARC de facto die volle innere Autonomie inne hatte.

Die Verhandlungen scheiterten aber, da die Forderungen der FARC bzgl. eines schärferen Vorgehens der Regierung gegenüber dem rechten Paramilitarismus und der Legalisierung von Protestbewegungen nicht erfüllt wurden.

Pastranas Nachfolger Alvaro Uribe hat den Verhandlungskurs aufgegeben und strebt aktuell eine militärische Lösung des Konflikts an.

Die FARC kontrolliert weite Teile des ländlichen Kolumbiens, speziell der Llanos. In diesen Gebieten nimmt die FARC für sich in Anspruch, eine so genannte Revolutionssteuer (u.a. auch auf den Anbau von Drogen) zu erheben.

Als politisches Druckmittel greift die FARC auch auf Entführungen zurück. Berühmtestes Enführungsopfer wurde im Februar 2002 die Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. Weiterhin wird der FARC vorgeworfen, aktiv am Drogenhandel beteiligt zu sein.

Die Europäische Union hat die FARC auf die Liste der Terrororganisationen gesetzt.

Weblinks

Literatur
  • Raul Zelik/Dario N. Azzellini : Kolumbien-Große Geschäfte, staatlicher Terror und Aufstandsbewegung; ISBN 3-929-008-48-3

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