Führungsstil
Führungstil ist die Art und Weise, wie ein einzelner Vorgesetzter seine Mitarbeiter führt. Die Führungsstile haben sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. Führung ist ein sehr komplexer Vorgang. Der Erfolg durch einen bestimmten Führungsstil hängt von verschiedensten Faktoren ab. Oft ist deshalb nicht genau erklärbar, warum ein bestimmter Führungsstil zum entsprechenden Erfolg geführt hat.
Grundsätzlich wird in der modernen Betriebswirtschaftslehre zwischen den Extremen demokratischer und hierarischer Führungsstil unterschieden.
Demokratisch bedeutet hier, dass der Vorgesetze die Untergebenen in Entscheidungen einbezieht und ihnen weitreichende Freiheiten bei der Lösung ihrer Aufgaben einräumt. Betont wird ein angenehmes Arbeitsklima, Selbstverwirklichung und Eigeninitiative.
Hierarchischer Führungsstil ist das genaue Gegenteil. Der Vorgesetzte gibt von oben her Aufgaben weiter und erwartet nahezu bedingungslosen Gehorsam und keine Kritik. Seine Entscheidungen sind bindend.
Die heutige BWL tendiert eher zum demokratischen Führungsstil, wobei hier auch das Aufgabengebiet mit in die Betrachtung einbezogen werden muss. Z.B. ist eine demokratische Führung während eines Feuerwehreinsatzes wenig hilfreich. Zwischen hierarchischem und demokratischem Führungsstil gibt es eine große Zahl von Abstufungen.
Unterscheidung von Führungsstilen nach Kurt Lewins (1938-1940):
- Autoritäre Führung
- Demokratische Führung
- Laissez-faire-Führung
Weiterentwicklung der Führungsstile:
Ohio-State-Studies (Ende 1940er Jahre):
- Aufgabenorientierte Führung
- Beziehungsorientierte Führung
Blake und Mouton (ab 1968):
- Sachorientierte Führung
- Menschenorientierte Führung
Führungsstile
1. Autoritärer Führungsstil
2. Demokratischer Führungsstil
3. Laissez-Faire Führungsstil
Vorteile
- Autoritärer Führungsstil
- Übersicht, gute Kontrolle
- Gesetze einhalten
- schnelle Diskussionen
- Arbeitnehmer wissen, welche Aufgaben sie haben
- Sicherheit durch feste Regeln
- Disziplin
- Demokratischer Führungsstil
- Eigenständigkeit
- Kompromissbereitschaft
- Motivation
- Vertrauen zum Teamleiter
- Verstärkung des Gemeinwohls
- Problemverständnis
- kreatives Entfalten
- Gleichberechtigung
- Eingliederung von Außenseitern
- Laissez-fairer Führungsstil
- Entscheidungsfreiheit
- Entlastung des Teamleiters
- Selbständigkeit
- Kurze Vorbereitungszeit für den Gruppenleiter
- größere Freiheiten
- eigenes soziales Gefüge
Nachteile
- autoritärer Führungsstil
- Meinungsentwicklung wird zurückgestellt
- Eigeninitiative wird gehemmt
- Vertrauensunterbindung
- weniger oder kein Selbstbewußtsein
- Hierarchie-Förderung
- Gruppeninteresse wird unterdrückt
- Gruppen sind steif
- Rivalität der Arbeitnehmer untereinander
- Kritikfähigkeit wird unterdrückt
- Starke Autorität des Leiters
- Keine Förderung von neu entdeckten Talente
- Demokratischer Führungsstil
- Gruppenleiter hat sehr viele Aufgaben zu erledigen
- Lange & ausführliche Diskussionen mit entsprechend schwieriger Ergebnisfindung
- u.U. suboptimales Ergebnis, da Expertenmeinung nicht dominant
- Laissez-faire Führungsstil
- Toleranz zwischen den Arbeitnehmer wird zerstört
- Es kann nicht jedem alles Recht gemacht werden, dadurch können Minderheiten unterdrückt werden
- Gesetzes Missbrauch
- Arbeitnehmer nehmen eventuell den Teamleiter nicht mehr ernst
- Verantwortungsfrage ist nicht eindeutig geklärt
- Stärkere Arbeitnehmer setzen sich eher durch, als Schwächere
- Aussichtslosigkeit
- Unterbindung von Eigeninitiative
- Kein Gruppenzusammenhalt
- Bildung von ?Grüppchen?
- Gefahr von Bildung von Außenseiter
Außerdem gibt es noch weitere Führungsstilarten:
patriarchalischer Führungsstil
charismatischer Führungsstil
autokratischer Führungsstil
bürokratischer Führungsstil
Weitere Erfahrungen in der Praxis:
- Führungsstil abhängig von der Führungssituation zwischen Vorgesetztem, Mitarbeiter und der jeweiligen Situation
Hersey/Blanchard (1976):
- Führungsstil abhängig vom Reifegrad des zu führenden Mitarbeiters
Reddin (1967, 1981):
- Führungstil abhängig von der Situation und vom Erfolg