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Führerbunker

Führerbunker ist die Bezeichnung für den Komplex der unterirdischen Räume in Berlin, Deutschland, in denen Adolf Hitler Selbstmord beging.

Der Komplex befand sich nordöstlich der Reichskanzlei. 10 m unter der Erde und durch ca. 3 m dicke Betonwände geschützt befanden sich dreißig Räume, verteilt über zwei Ebenen mit Ausgängen in die Hauptgebäude und in einem Notausgang in die Gärten. Die Bunkeranlage wurde in zwei Bauphasen (bis 1936 und bis 1943) errichtet. Am Ausbau 1943 war die Firma Hochtief maßgeblich beteiligt. In diesem zweiten Bauabschnitt lagen auch die Räume für Adolf Hitler.

Hitler zog am 16. Januar 1945 in den Führerbunker als die Lage in der überirdischen Reichskanzlei durch alliierte Bomberangriffe immer bedrohlicher wurde. Mit ihm bezog seiner engerer Stab, seine Adjutanten, dem Führerbegleitkommando und dem Reichsleiter und Sekretär des Führers Martin Bormann die Katakombe. Eva Braun fuhr im Februar 1945 endgültig von München nach Berlin und bezog im Bunker neben Hitlers Zimmer zwei Räume, um bis zum Ende bei ihm zu sein. Im April folgten schließlich noch Joseph (1897-1945) und Magda Goebbels (1901-1945) mit den Kindern Helga (1932-1945), Hilde (1934-1945), Helmut (1935-1945), Holde (1937-1945), Hedda (1938-1945) und Heide (1940-1945).

Situation vor Ende des Zweiten Weltkrieges

Am 22. April 1945 erlitt Hitler bei der täglichen Lagebesprechung im Bunker einen Zusammenbruch, als ihm klar wurde, dass Berlin umzingelt war und auf einen Sieg nicht mehr zu hoffen war. Er sagte, dass jetzt alles verloren sei und alle ihn verraten hätten. Er entließ daraufhin Teile seines Stabes und weigerte sich trotz Bitten von Bormann, Keitel und Göring Berlin zu verlassen. Er beauftragte seinen Chefadjutanten, SS-Obergruppenführer Julius Schaub alle seine persönlichen Unterlagen und Dokumente aus den Tresoren der Reichskanzlei und des Bunkers zu verbrennen und das gleiche auch in München und auf dem Obersalzberg zu tun. Am selben Tag ließ er verkünden, das Ende sei nah, er werde in Berlin sterben.

Tägliche Lagebesprechungen im Bunker wechselten abrupt mit wahnwitzigen Siegeshoffnungen. Hitler fantasierte sich Geisterarmeen zusammen. Seine psychotische Angst vor Verrat fand gesteigerten Ausdruck, ebenso sein Hang die eigene Person zu verbergen. Bizarre Szenen spielten sich in den letzten Wochen ab. Hitler stürzte sich krankhaft auf Kuchen, stand stundenlang am Porträt Friedrich des Großen und führte wirre Selbstgespräche. Er machte mit zittriger Hand Einsatzpläne für nichtexistente Armeen und verkündete die Errettung durch den Einsatz von sogenannten Wunderwaffen, die niemals existierten. In seinem Wahn befahl er General Weidling zu erschießen, und ernannte diesen kurz darauf zum Kommandanten für Berlin. Eva Braun, Bormann und andere Bunkerbewohner tanzten zu dem Schlager Blutrote Rosen, der einzigen Melodie, die im zerstörten Berlin noch aufzutreiben war.

Offiziere betranken sich und erschossen sich anschließend, Goebbels las Horoskope um frohgemut den ""Wendepunkt"" im längst verlorenen Krieg zu prophezeien und Magda Goebbels schreibt Abschiedsbriefe an ihren Sohn (Harald) der sich seit Februar 1945 in kanadischer Gefangenschaft befindet.

Im Verlaufe der nächsten Tage war das beherrschende Thema im Bunker wie weit die Russen schon vorgedrungen waren und welches die sicherste Methode zum Suizid ist. Hitler verteilte dabei wiederholt Giftampullen an seine engste Umgebung.

Am 30. April um 15.30 Uhr verübten Hitler und Eva Braun im Bunker Selbstmord. Beide setzen sich auf das Sofa im kleinen Wohnraum von Hitler. Hitler nahm seine Walter PPK 7,65mm, legte eine zweite Pistole als Sicherheit auf den Beistelltisch, biss auf eine Giftampulle und schoss sich gleichzeitig in einer letzten Willensanstrengung in die rechte Schläfe. Eva Braun saß mit angezogenen Beinen neben ihm und zerbiss eine Giftampulle.

Die Leichen wurden von Martin Bormann, Hitlers Diener Heinz Linge, seinem SS-Adjutanten Otto Günsche und einigen Leibwächtern aus dem Führerbegleitkommando in den Garten der Reichskanzlei gebracht, verbrannt und die verkohlten Überreste in einen Granattrichter verscharrt. Am Morgen des 1.5.1945 ermordete Magda Goebbels (43) ihre Sechs Kinder (12-4 Jahre) mit Zyankali. Nach neuen Berichten soll sich die älteste Tochter, Helga Goebbels (12) so dagegen gewehrt haben, das sie kurz vor ihrem Tod noch einen Kieferbruch erlitt.

Am 2. Mai 1945 ist die Schlacht um die Reichskanzlei vorbei. Der für Berlin zuständige Kampfkommandant Helmuth Weidling verlässt den Führerbunker und bietet dem sowjetischen Marschall Gregori Schukow die Kapitulation seiner Truppen an, sechs Tage vor der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation in Berlin-Karlshorst.

Die Reichskanzlei wurde von den Sowjets noch 1945 zerstört, der Bunker aber blieb größtenteils unversehrt. Nahe der Berliner Mauer blieb er noch bis nach der Wiedervereinigung in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Während der Errichtung von Wohn- und Geschäftsgebäuden nach 1990 wurden die unterirdischen Strukturen dann aber weitestgehend zerstört.

Heutiger Bezug

Zur Zeit ist die ehemalige Position des Bunkers nicht gekennzeichnet. Der Bereich wird stattdessen durch eine kleine chinesische Gaststätte und einen Minimal-Supermarkt belegt, während der Notausgang des Bunkers in den ehemaligen Gärten der Reichskanzlei jetzt durch einen Parkplatz überlagert wird.

Siehe auch: Führerhauptquartier

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