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Föderaltheologie

Föderaltheologie (lat. foedus, »Bund«; daher auch: Bundestheologie), theologische Richtung im Protestantismus vor allem des 18. Jahrhundert

Überblick

Der Bundesbegriff in der Theologie der Reformation geht auf Ulrich Zwingli zurück, der ihn bei den Wiedertäufern entdeckt haben dürfte. Der Grundgedanke hierbei, dass der alte Bund (berîth) des Alten Testamentes, den Gott schon mit Adam und Noah, dann der Vätergott mit Abraham schloss und JHWH mit Mose erneuerte, im Neuen Testament seine Fortsetzung fände.

Die so geschaffene heilsgeschichtliche Kontinuität stellt nach der Auffassung ihrer Vertreter aber gleichzeitig eine Entwicklung dar. Johannes Coccejus nennt bsplw., partiell an Johannes Calvin anschließend, fünf Etappen, in denen sich so von der Schöpfung bis zu Christus das Heil Gottes vollziehen soll. Dabei sind innerhalb des Christentums der Sündenfall und das Endes des mosaischen Gesetzesglaubens, dann der Tod (Kreuz) und die Auferweckung des Jesus von Nazareth als Schnittstellen weniger umstritten. Der Sinn einer exponiert wie getrennt verhandelten Aufeinanderfolge, wie sie die Föderaltheologie bietet, wurde hingegen häufiger hinterfragt. In ein rätselhaftes Dunkel verlegt erschien nun aber vielen Betrachtern die in der Reihenfolge des heilsgeschichtlichen Vollzuges zweite Etappe, die von einer inntertrinitarischen Spannung.

Neben dieser Frage ist immer wieder auch die Problematik einer zu anthropozentrisch konstruierten Heilsgeschichte betont worden. Dahingegen wird die Adaption der alttestamentlichen Bundestheologie innerhalb eines heilsgeschichtlichen Gesamtentwurfes eher gewürdigt - mancherorts wurde bei Coccejus daher sogar die erste »evangelische Eschatologie seit der Reformationszeit« (P.Jacob) gesehen.

Auch die Befreiung von der Gefahr des Determinismus (auch wenn das Spannungsverhältnis von Gnade und Prädestination erhalten bleibt) wie der Versuch einer Auflösung des Konfliktes zwischen Erwählung und Heil wird hervorgehoben.

Innerhalb des Protestantismus ist die Föderaltheologie als ein Versuch des Ausgleiches zwischen Lutherischer Orthodoxie und Pietismus zu begreifen, deren Vertreter aber dann in der Regel zur Seite der Erweckung neigten: Neben den oben genannten vor allem Campegius Vitringa, Friedrich Adolf Lampe, Johann Heinrich Heidegger, Johann Gerhard Hasenkamp, Gottfried Mencken, Christian Krafft, Samuel Collenbusch und andere.

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