Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

dschami

da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm
dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz

Dschami

Abdur Rahman Dschami (auch Jami) war islamischer Mystiker (siehe auch Sufismus) (* 1439 im Gebiet von Jam in der Provinz Khorasan, ? 1492 in Herat). Er gehört der Naqschbandi-Tariqa an und gilt als der letzte klassische Dichter des Iran.

Aus Dschamis Autobiographie geht hervor, dass er schon in sehr jungen Jahren eine Schule besucht. Neben Lesen und Schreiben studiert er dort auch den Koran, anschließend Linguistik, Logik, Philosophie, Mathematik, Astronomie, Islamisches Gesetz (Schari'a) und die Hadith-Literatur.

Später lässt er sich in der Stadt Samarkand nieder und verfolgt dort weitere Studien bei dem damals bekannten Gelehrten Tabrizi. Durch dessen Gesellschaft erregt Dschami die Aufmerksamkeit der Prominenz von Samarkand und seine Werke finden so zu einem hohen Bekanntheitsgrad.

Nach neun Jahren kehrt er nach Herat zurück und bekleidet einen Lehrstuhl an einer von König Shahrukh errichteten Schule. Man sagt, Dschami beherrsche jeden Wissenschaftszweig seiner Zeit und sei zudem ein geachteter Verfasser von Kommentaren.

Sein Wissen umfasst auch den Sufismus, wobei man ihn nicht selten mit dem berühmten Sheikh Ibn Arabi (? 1240) vergleicht. Tatsächlich verfasst er sogar eine Reihe kritischer Kommentare und Erklärungen zu einem seiner Werke.

Ungefähr im Alter von 60 oder 64 Jahren begibt er sich auf die Pilgerreise nach Mekka. Anschließend besucht er Syrien, Ägypten und Irak.

Dschami durchschreitet die schwierigen Stufen auf dem Pfad des Naqschibandi-Ordens in relativ kurzer Zeit und erreicht einen hohen Grad an Vollkommenheit. Nach dem Tod seines Sheikhs Kashghari wird er von Khwaja Ahrar unterwiesen. Diese beiden Sufis scheinen ihn in seiner Spiritualität am meisten beeinflusst zu haben.

Der Nachwelt hinterlässt Dschami insgesamt 81 Werke über verschiedenste Themen, darunter Gedichtsammlungen, Geschichten, Erläuterungen zu Werken anderer bekannter Sufis, philosophische und philologische Traktate und sogar ein Buch über Rätsel, die in der damaligen persischsprachigen Welt sehr beliebt sind.

Dschamis bescheidenes Grab in Herat wird bis heute von gläubigen Muslimen aus aller Welt besucht.

Impressum

Datenschutzerklärung