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drehbank

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Drehbank

Eine Drehbank ist eine Werkzeugmaschine mit der Werkstücke durch Zerspanung in eine rotationssymmetrische Form gebracht werden können.

Eine Drehbank, die für die Innenbearbeitung hohler Werkstücke bestimmt ist, nennt man Bohrwerk, eine, bei der die Drehachse vertikal angeordnet ist, nennt man Karussell. Die zwei letzteren werden überwiegend für große Werkstücke verwendet. Für Fertigung von größeren Stückzahlen einfacher Teile (z.B. Schrauben, Muttern u. Ä.) werden Drehbänke mit mehrfach mit Werkzeugen bestückten und durch einen mechanischen Ablaufantrieb in entsprechenden Takten gesteuerten Schlitten (sowie Spannkopf und ggf. auch Reitstock) verwendet, bei denen der Stab-Halbzeug durch die Hohlspindel mechanisch durchgeschoben wird. Solche Drehbänke werden in der Industriesprache Automat genannt.

Table of contents
1 Grundlegende Bestandteile
2 Erweiterungen

Grundlegende Bestandteile

Spindel

Auf der linken Seite der Drehbank befindet sich die Spindel mit dem Futter, in dem ein Werkstück eingespannt werden kann. Üblicherweise lässt sich das Futter abnehmen, so dass man je nach Bedarf ein Drei- oder Vierbackenfutter verwenden kann. Für runde Werkstücke eignet sich ein Dreibackenfutter am besten. Hat man ein Werkstück mit rechteckigem Querschnitt oder möchte man ein rundes Werkstück exzentrisch spannen, empfielt sich ein Vierbackenfutter. Die Backen erlauben das Spannen von außen, sowie das Spannen von innen in einem im Werkstück befindlichen Loch. Für das Einspannen eines größeren Werkstückes von außen lassen sich die Backen entweder umdrehen oder gegen andere austauschen die größere Durchmesser spannen können.

In der Spindel befindet sich eine Bohrung durch die man längere Rohmaterialien von nicht zu grossem Durchmesser schieben kann. Dadurch ist es nicht notwendig, diese vor der Bearbeitung abzusägen und man spart Material.

Da ein Dreibackenfutter nicht sehr exakt und reproduzierbar spannt, gibt es zum Spannen von kleinereren Durchmessern auch einen Einsatz für Spannzangen.

Die Spindel wird über einen Elektromotor angetrieben. Die Geschwindigkeit lässt sich durch Umlegen eines Riemens, durch ein Schaltgetriebe oder durch Regelung des Motors variieren.

Schlitten

Auf einem Bett kann ein Kreuzschlitten per Hand mit einer Kurbel oder auch mit einem automatischem Vorschub nach links und rechts, sowie mit einer weiteren Kurbel nach hinten und vorne gefahren werden. Auf dem Kreuzschlitten befindet sich ein weiterer drehbar gelagerter Schlitten bei dem sich die Richtung einstellen lässt. Dies erlaubt das Drehen von Kegeln. Darauf befindet sich ein Halter für die Drehwerkzeuge. Sie wurden früher als Drehstähle, heute als Drehmeißel bezeichnet.

Sind auf dem Schlitten mehrere Werkzeuge in einer drehbaren Vorrichtung angebracht, wird solche Drehbank oft Revolver (2.) genannt.

Reitstock

Auf der rechten Seite befindet sich der Reitstock. Er kann nach links oder rechts verschoben und an jeder Stelle festgeklemmt werden. Er enthält eine Pinole, die sich über eine Kurbel ebenfalls verschieben lässt und in der sich eine Zentrierspitze oder ein Bohrfutter (zum Anbringen diverser Werkzeuge, wie Bohrer, Gewindebohrer u. Ä.) einspannen lassen.

Reitstock im Pferdesport: siehe Gerte

Erweiterungen

Automatischer Vorschub

Um Material gleichmäßig abtragen zu können gibt es einen automatischen Vorschub. Dazu dient die Zugspindel, eine runde Stange mit einer Nut oder eine Sechskantstange entlang des Bettes, die sich in einem einstellbarem Verhältnis zur Hauptspindel dreht. Der Schlitten lässt sich ankoppeln und dadurch in Längsrichtung, bei besseren Drehbänken auch in Querrichtung automatisch fahren.

Gewindeschneideinrichtung

Mit einer Drehbank lassen sich auch Außengewinde sowie Innengewinde ab einer Grösse von etwa M 20 schneiden. Dabei wird das passende Verhältnis aus Drehung und Vorschub durch auswechselbare Zahnräder oder durch eine Nortonschwinge (ein Schaltgetriebe) eingestellt. Der Vorschub erfolgt hierbei ebenfalls über einen Spindelantrieb, jedoch nicht wie beim automatischen Vorschub über die Zugspindel, sondern über eine weitere Spindel, die Leitspindel. Die Leitspindel ist eine lange Bewegungsschraube mit Trapezgewinde. Mit einem entsprechend geformten Drehstahl lassen sich dann Gewinde schneiden.

Lünette

Beim Bearbeiten langer Werkstücke, kommt es leicht zu Schwingungen. Dies führt zu einer wellig gemusterten Oberfläche des Werkstücks, starker Abnutzung der Spindellager sowie Lärmbelästigung. Daher empfiehlt es sich, in diesem Fall im Reitstock eine Zentrierspitze einzusetzen und von rechts gegen das Werkstück zu drücken.

Sollte wegen der gewünschten Form des Werkstücks der Einsatz einer Zentrierspitze nicht möglich sein oder nicht ausreichen, ist der Einsatz einer Lünette notwendig. Die Lünette wird zwischen Futter und Schlitten auf das Bett gesetzt. Eine einfache Lünette enthält drei Stangen aus gehärtetem Stahl, die einzeln nach innen und außen geschraubt werden können und in Abständen von je 120° radial an das Werkstück gedrückt werden. Bei geeigneter Schmierung wirkt diese Anordnung wie ein Gleitlager. Bessere Lünetten haben drei kugelgelagerte Rollen, die sich mitdrehen, wenn sie an das Werkstück gedrückt werden.

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