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dogmatik

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Dogmatik

Dogmatik ist die (systematische) Darstellung und Entwicklung der christlichen Glaubenslehre und als solches Teilbereich der Systematischen Theologie. Wichtige Traktate der Dogmatik sind z. B.

  • Schriftlehre,
  • Trinitätslehre
  • Gotteslehre,
  • Schöpfungslehre,
  • Christologie
  • Soteriologie
  • Pneumatologie
  • Sakaramentenlehre
  • Ekklesiologie
  • Eschatologie
  • theologische Anthropologie,
  • (sowie zusätzlich in der katholischen Theologie:)
    Mariologie,
    Gnadenlehre,

In der theologischen Dogmatik geht es nicht darum, ein Lehrgebäude auf wenige Grundsätze zurückzuführen. Vielmehr geht es darum, das Ganze der Offenbarung und des christlichen Glaubens zu entwickeln, der allerdings bezogen auf einzelne zentrale Glaubenswahrheiten im Verständnis wenigstens der katholischen und orthodoxen Theologie in den Lehrentscheidungen (Dogmen) der Kirche bis heute verbindlichen Ausdruck gefunden hat. In der Theologie geht es deshalb immer auch um die Begründung, Entfaltung und Deutung dieser Lehrentscheidungen.

Ähnlich kann der Begriff auch im Bezug auf andere Wissenschaften verwendet werden. So ist die Rechtdogmatik etwa der Versuch einer systematischen Entwicklung und Darstellung des geltenden Rechts. Ähnlich ist die Verwendung des Begriffes "Dogmatik"" in der Ökonomie möglich.

Zu unterscheiden ist der Begriff der Dogmatik zum einen von dem der deduktiven oder enger axiomatischen Methode, in der ausgehend von wenigen Basisaussagen (Axiomen) andere Lehrsätze oder Schlussfolgerungen abgeleitet werden. Zum anderen vom Dogmatismus, einer Geisteshaltung, die unkritisch bestimmte Überzeugungen (»Dogmen« im übertragenen Sinn) als unhinterfragbar festhält und so die Freiheit des Denkens und Weiterentwicklung der Wissenschaft behindert. Dogmatismus ist eine Gefahr aller Wissenschaften. In allen Bereichen menschlichen Wissens können sich »Dogmen« entwickeln, deren Hinterfragung als unerwünscht und problematisch abgelehnt wird und die den Fortschritt behindern.

Das Spektrum systematisch-theologischer bzw. dogmatische Aussagen ist naturgemäß sehr breit gefächert. Unbeschadet der Gemeinsamkeit im apostolischen oder nicaenischen Glaubensbekenntnis gibt es dennoch sowohl konfessionelle Unterschiede (evangelische, katholische, orthodoxe Theologie) als auch verschiedene theologischen Schulen (fundamentalistisch, konservativ, evangelikal, liberal, dialektisch, existenzial, feministisch, befreiungstheologisch usw.), die verschiedene Deutungen anbieten.

Bereits der Begriff Dogma wird in den unterschiedlichen Kirchen unterschiedlich verstanden:

  • In den orthodoxen Kirchen sind damit die Lehraussagen der ersten sieben ökumenischen Konzilien gemeint.
  • Die katholische Kirche hat im ersten Vatikanischen Konzil definiert, dass ein Dogma ein Satz göttlichen und katholischen Glaubens ist, der durch das allgemeine und ordentliche Lehramt oder durch konziliare oder päpstliche Definition als von Gott geoffenbarte Wahrheit zu glauben verkündet wird.
  • Für Martin Luther und andere Reformatoren galten nur Dogmen, die durch die Heilige Schrift erwiesen sind.
  • Karl Barth sieht Dogmen als Ausdrucksformen des Inhalts der Heiligen Schrift.
  • Manche Konfessionen lehnen jedes ausformulierte Dogma ab und berufen sich nur auf die Bibel.

Als ein konservatives Beispiel für in der theologischen Dogmatik entwickelte Lehraussagen seien folgende Grunddogmen des christlichen Glaubens angeführt:

  • Es existiert ein reines Geistwesen, Gott.
  • Dieses reine Geistwesen ist der Schöpfer der Welt und des Lebens auf der Erde.
  • Dieser Gott hat mindestens dreimal direkt auf der Erde eingegriffen :
    • als Erschaffer der Erde
    • als Jesus und
    • als (Mit-?)Autor der Bibel.
    • Manche meinen auch, er sei nur als Schöpfer tätig oder er greife ständig ins Weltgeschehen ein.
  • Gott ist in der Person Jesus Mensch geworden.
  • Jesus ist durch eine jungfräuliche Empfängnis gezeugt worden, ist gestorben und auferstanden von den Toten.
  • Es gibt einen Teufel - auch ein reines Geistwesen - der nur Böses wünscht und tut.
  • Der Mensch ist sündig.
  • Alle menschlichen Sünden auf Erden werden in einem jüngsten Gericht noch einmal verhandelt und bestraft oder vergeben.
  • Ein Teil des Menschen, die Seele, ist unsterblich. Sie lebt nach dem Tode des Körpers weiter.
  • Tiere und Pflanzen haben keine Seele und können nicht in den Himmel kommen.
  • Die Geschichte der Natur und der Menschen auf der Erde hat eine endgültige Bestimmung.

Einige weitere Dogmen des Christentums wären hier noch anzuführen: So zum Beispiel das
  • Dogma von der heiligen Dreieinigkeit oder von
  • der Existenz der Engel.

Obiger Absatz stammt von und ist frei im Sinne von gnu.

Table of contents
1 Weiterführende Angaben

Weiterführende Angaben

Siehe auch: Axiom, Dogma

Literatur

Regensburg: Pustet

  • Theodor Schneider (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik. 2. Aufl. Patmos Verlag, Düsseldorf 1995 ISBN 3-491-69024-2 (2 Bände)

Weblinks

  • Dogmen des christlichen Glaubens
  • Dogmen eines Glaubens an die Natur

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