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dioskur gegenpapst

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Dioskur (Gegenpapst)

Dioskur (* in Alexandrien, ? 14.10.530 in Rom) war 530 Gegenpapst. Aller Wahrscheinlichkeit nach, stammte er aus dem oströmischen Reich. Bereits vor 514 bekleidete er hohe Kirchenämter unter den Päpsten Symmachus und Hormisdas.

Vor allem weil er über sehr gute Griechischkenntnisse verfügte und die Gepflogenheiten in Ostrom besser kannte als andere, wurde er 519 der führende Unterhändler bei den Verhandlungen zur Beendigung des Akakianischen Schismas in Konstantinopel. Als Papst Felix III. (IV.) 530 verstarb, war er der aussichtsreichste Kandidat für dessen Nachfolge.

Tatsächlich wurde er am 22. September 530 von der Mehrheit des Klerus zum Papst gewählt; eine antibyzantinische Minderheit ernannte jedoch zeitgleich den von Felix empfohlenen Goten Bonifaz II zum Nachfolger des Verstorbenen. Nur der frühe Tod Dioskurs (mitte Oktober 530) ließ Bonifaz als einzigen Papst übrig und beendete das Schisma.

Gerade am Beispiel Dioskurs lässt sich die Begriffsproblematik von ?Gegenpapst? verdeutlichen: er wurde von der Mehrheit der Kirche gewählt. Nur die Tatsache, dass Bonifaz im Dezember 530 alle Kleriker zwang ihren ?Fehler? einzugestehen und Dioskur im Nachhinein zu verdammen, brachte letzterem denn den Titel ?Gegenpapst? ein.

Literatur

Ph. Levillain, Dictionnaire Historique de la Papauté, 1994

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