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dingo

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Dingo

Diese Seite beschäftigt sich mit dem Tier Dingo, für andere Bedeutungen siehe Dingo (Begriffsklärung)

Dingo

Dingo
Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Gattung: Canis
Art: Wolf (Canis lupus)
Unterart: Dingo (Canis lupus dingo)

Der Dingo (Canis lupus dingo) ist ein australischer Wildhund. Auf dem australischen Kontinent ist er die einzige Art der Raubtiere. Es handelt sich bei ihm allerdings um kein echtes Wildtier, sondern um einen Nachkommen verwilderter Haushunde.

Table of contents
1 Merkmale
2 Lebensraum
3 Lebensweise
4 Mensch und Dingo
5 Abstammung und taxonomischer Status

Merkmale

Der etwa schäferhundgroße Dingo weist einige Ähnlichkeit mit einem Wolf auf, hat aber ein wesentlich kürzeres Fell. Die Tiere sind meist rötlich oder gelblich, seltener kommen auch schwarze und weiße Tiere vor. Die Körperlänge liegt bei 90 cm, das Gewicht bei 15 kg. Weibchen sind im Schnitt etwas kleiner als Männchen.

Lebensraum

Der Dingo lebt überall auf dem australischen Kontinent. Er ist dabei nicht sonderlich wählerisch, was die Wahl des Habitats angeht. Man findet ihn in Wäldern und im Grasland ebenso wie in den Wüsten des australischen Outback und auf manchen Inseln Australiens wie Fraser Island.

Lebensweise

Vor der Ankunft der Weißen lebten Dingos vor allem von der Jagd auf Beutelmäuse und Kängurus. Durch die weißen Siedler und ihre mitgebrachten Tiere änderte sich der Speiseplan. Heute sind die eingeschleppten Wildkaninchen wohl die Hauptbeute der Dingos, und die anstrengendere Jagd auf Känguruhs wird nur noch gelegentlich gewagt. Außerdem kommt es gelegentlich vor, dass Dingos Schafe reißen, was ihnen die Feindschaft der Farmer einbrachte. Gelegentlich gehen sie auch an Aas, und in der Nähe menschlicher Siedlungen an Abfalltonnen.

Der Dingo lebt wie sein Wolfsvorfahr in Rudeln von drei bis zwölf Tieren. Diese werden von einem Alpha-Paar angeführt, das auch für die Zeugung des Nachwuchses sorgt. Sollte ein niederrangiges Weibchen Welpen werfen, werden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit durch das Alpha-Weibchen getötet. Ein Wurf umfasst normalerweise fünf oder sechs Welpen.

Mensch und Dingo

Bei den Aborigines kam es gelegentlich vor, dass Dingo-Welpen gefangen und als Haustiere gehalten wurden. Eine Wieder-Domestizierung fand allerdings nicht statt, da die Aborigines keine Vermehrung der Dingos in ihrer Obhut zuließen.

Den weißen Farmern gelten Dingos noch immer als verhasste Raubtiere, obwohl Schafe nur in seltenen Ausnahmefällen zu ihren Beutetieren zählen. Für hohe Kosten wurde ein Zaun gebaut, der Dingos aus den dicht besiedelten Regionen des australischen Südostens fernhalten soll. Jeder Dingo, der auf der falschen Seite des Zauns gefunden wird, ist zum Abschuss freigegeben, wofür mancherorts heute noch Belohnungen von den örtlichen Farmern gezahlt werden.

Trotzdem gilt der Dingo nicht als bedroht, könnte es aber bald werden. Während die Bejagung der Art keinen Schaden zufügen konnte, gibt es heute das Problem immer öfter auftretender Kreuzungen mit streunenden Haushunden. Hierdurch verringert sich stetig die Zahl genetisch reiner Dingos.

Abstammung und taxonomischer Status

Der Dingo stammt wahrscheinlich von relativ ursprünglichen Hunderassen Asiens ab, die vor 3500 Jahren mit Menschen nach Australien gelangten. Aus unbekannten Gründen hörten die Menschen damals auf, Hunde als Haustiere zu halten, was zur Auswilderung und zur Entstehung der Dingos führte. Der Dingo entwickelte sich schnell zum wichtigsten australischen Räuber, der den Beutelwolf immer mehr verdrängte, bis dieser schließlich ausstarb.

In ihrem Knochenbau (Skelettreste haben sich in Ablagerungen der Terziärzeit in der Provinz Viktoria erhalten) lassen sich Dingos nicht von Haushunden unterscheiden. Wie Wölfe bellen Dingos nicht und kommunizieren durch Heulen. Da der Haushund keinen Artstatus hat, sondern selbst vom Wolf abstammt, wird der Dingo heute als Unterart des Wolfes geführt: Canis lupus dingo (falsch ist Canis familiaris dingo).

Auch auf Neuguinea gibt es eine ähnlich entstandene Wildhund-Population, die verborgen im Regenwald lebt und ebenfalls als Dingos eingestuft wird.

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