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deutsches hauptdreiecksnetz

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Deutsches Hauptdreiecksnetz

Das Deutsches Hauptdreiecksnetz (DHDN) ist die Grundlage für das Gebrauchskoordinatensystem der Landesvermessung in den alten Bundesländern.

Die meisten raumbezogenen Informationen liegen daher heute in diesem Datum vor. Hierzu zählen insbesondere amtliche Vermessungspunkte, topographische Karten, Katasterrahmenkarten, automatisiertes Liegenschaftskataster, Bestandspläne von Leitungsbetreibern usw. Die Punkte des DHDN sind durch Triangulation bestimmt worden. Erste Dreiecksnetze wurden in Preußen ab 1832 von Ostpreußen an entlang der Küste bis nach Berlin und Lübeck beobachtet. Im Königreich Hannover war durch den in London residierenden König Georg IV bereits im Jahr 1828 eine Landesvermessung angeordnet worden, die von dem Mathematiker Carl Friedrich Gauß geleitet wurde.

Das Hauptdreiecksnetz in Niedersachsen wurde von der preußischen Landesaufnahme in den Jahren 1875 bis 1887 gemessen. In großen Ketten wurden ganze Provinzen umspannt (Hannoversche Dreieckskette) und die Zwischenräume durch Füllnetze (z.B. Wesernetz) geschlossen.

Die Zielpunkte wurden bei günstiger Witterung am Tage durch Heliotropen, die das Sonnenlicht durch Spiegelung in der Richtung des Zielstrahles warfen, oder durch künstliche Leuchtgeräte in der Nacht sichtbar gemacht. Zur Bestimmung der Längen der Dreiecksseiten wurden in Abständen von 200-300 km Grundlinien (Basen) von 6-10 km Länge mit großer Genauigkeit (bis 1905 mit Metallstäben, danach mit Invardrähten) gemessen. Das Hauptdreiecksnetz wurde durch Folgenetze in stufenweiser Anordnung "vom Großen ins Kleine" verdichtet.

Die Lagerung der preußischen Netze geschah im Punkte Rauenberg. Zur Orientierung diente das Azimut vom TP Rauenberg zur Marienkirche in Berlin. Der Maßstab ist aus fünf Basismessungen (Berlin, Braak, Göttingen, Meppen, Bonn) abgeleitet. Der Bezugskörper ist das Bessel-Ellipsoid.

Ab 1866 wurden die Netze von Oskar Schreiber nach Westen weitergeführt (Schreiberscher Block: nördlich des Mains, westlich der Linie Flensburg-Hof), so dass ein das gesamte preußische Staatsgebiet überdeckendes Triangulationsnetz entstand.

In den Jahren 1955 bis 1973 wurden im niedersächsischen Anteil am DHDN Ergänzungsmessungen durchgeführt; bis zum Beginn der 1990er Jahre wurden die Verdichtungsnetze (zuletzt mit GPS) neu vermessen.

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